«Gösta Berling» kurzfristig abgesagt

«Gösta Berling» hätte ein mehr als aussergewöhnliches Stück werden sollen: Schauspieler, Musiker und Bildende Künstler des Ensembles sollten sich zu szenischen Assoziationen inspirieren lassen, die mit dem schwedischen Nationalepos von Selma Lagerlöf nur noch locker verwoben sind, lautete das Programm.

Modulartig zusammengesetzt aus zum Teil synchronen Performances auf der Bühne, im Zuschauerraum und im Foyer, wäre jede Vorstellung ein Unikat gewesen.

Wie schwierig das Unterfangen des schwedischen Regisseurs Anders Paulin war, liess sich schon im Vorfeld in einem ausführlichen Internet-Probentagebuch nachlesen und bei öffentlichen Proben beobachten.

Viele Unklarheiten

Bis vor wenigen Tagen war laut Tagebuch noch nicht einmal klar, wann und wie einzelne Improvisationen enden sollten. Einige Schauspieler seien schon früh aus dem Projekt ausgestiegen, sagte der Regisseur in einem Interview.

So ambitionierte Projekte wie dieses bergen immer ein Risiko, sagte Schauspieldirektor Elias Perrig gegenüber der SDA. Die Theaterleitung sei sich dessen auch bewusst gewesen.

Der Erforschungsprozess an den Rändern des Theaters habe sich als ungeheuer spannend erwiesen. Spannender allerdings als das Endprodukt. Zum Ganzen gefügt habe es am Schluss nicht mehr seinen Qualitätskriterien entsprochen, sagte Perrig. Er hätte nicht mehr dazu stehen können.

(rr/sda)