Golf: Ernie Els gewann British Open
publiziert: Sonntag, 21. Jul 2002 / 22:42 Uhr
Eine desaströse 81er-Runde am 3. Tag beraubte Tiger Woods am 131. British Open in Muirfield aller Chancen und ebnete dem Südafrikaner Ernie Els den Weg zum grössten Triumph.
Weiterführende Links zur Meldung:
Die Homepage von Ernie Els
Eine absolut professionelle Site mit sämtlichen Informationen und Bildern über den British Open-Sieger.
www.ernieels.com
Nach den US
Open 1994 und 1997 gewann «Big Easy» in einem Vierer-Stechen nun
auch das traditionsreichste Golfturnier der Welt.
Sobald Tiger Woods die Konkurrenz einmal nicht in Grund und Boden spielt, ist bei der Ausgeglichenheit im restlichen Feld an einem Majorturnier jeder Ausgang möglich. Nach einer aufwühlenden Schlussrunde lagen gleich vier Profis gemeinsam mit 278 Schlägen (6 unter Par) an der Spitze: Els, der überraschende Franzose Thomas Levet sowie die beiden Australier Stuart Appleby und Steve Elkington. Ausser Els hatte nur Elkington (US PGA Championship 1995) bereits einen Major-Anlass gewonnen.
Els' Nervenstärke am 18. Loch
Nach den ersten vier Löchern des Zusatzpensums -- das eigenwillige British-Open-Reglement sieht fürs Stechen vier Löcher vor -- fielen Appleby und Elkington aus der Entscheidung; Els und Levet (beide Par) mussten das 18. Loch bis zur Entscheidung wiederholen. Während Levet nach einem missratenen Abschlag in einen der mannshohen Pot-Bunker nur ein Bogey vorlegen konnte, bewies Els im wichtigsten Moment viel Nervenstärke: Er rettete das Par, indem er aus einer äusserst schwierigen Lage in einem Green-Bunker -- ein regulärer Stand war nicht möglich -- nur zwei Schläge benötigte.
Aus dem Schatten des Tigers
Ernie Els, der vom 5. bis 8. September am European Masters in Crans-Montana zu sehen sein wird, trat damit verdienterweise für einmal aus dem Schatten des übermächtigen Tiger Woods. Wäre ihm der Superstar nicht so oft im Weg gestanden, hätte der 33-jährige Südafrikaner heute vermutlich sieben statt drei Major-Titel in seinem Palmarès. Einen der Ehrenplätze hinter Woods hatte Els vor zwei Jahren in St. Andrews ebenfalls am British Open belegt. Jetzt warf Els nach dem dramatischen Stechen vor Freude die Mütze in die Luft. Dann nahm er den Siegespreis, den «Claret Jug» (Silberner Rotweinkrug), und den Check über 1,095 Millionen Euro entgegen.
Woods Debakel...
In der 3. Runde, in der er auf dem Kurs beiben wollte, um als erster Golfer der Geschichte den Grand Slam zu gewinnen, erlebte Tiger Woods das grösste Debakel seiner knapp sechsjährigen Profikarriere. Als an der schottischen Ostküste heftiger Regen, Kälte und vor allem starker Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern aufzogen, verlor der Superstar die Kontrolle über sein normalerweise sehr stabiles Spiel völlig und benötigte zum ersten Mal in seiner knapp sechsjährigen Profikarriere mehr als 80 Schläge für eine Runde. Zwei Doppel-Bogeys, sieben Bogeys und ein einziges Birdie am 17. Loch ergaben 81 Schläge, 10 über Par. Die Spielbedingungen waren allerdings zeitweise irregulär. Aufgrund der Startzeiten gehörte Woods zu jenen Spielern, die vom Sturm am meisten heimgesucht wurden.
Seine bislang schlechteste Runde hatte Woods mit 79 Schlägen in seinem ersten Profijahr 1996 gespielt. Die schwächste Runde an einem Majorturnier unterlief ihm mit 77 Schlägen am British Open vor vier Jahren.
Noch schlimmer erwischte es Colin Montgomerie. Der 39-jährige Schotte, der in den Neunzigerjahren die Europa-Tour fast nach Belieben dominiert hatte, spielte im zweiten Umgang mit 64 Schlägen Platzrekord, benötigte dann aber 20 Schläge mehr. Seine skurrile Bilanz: 74, 64, 84; zuletzt noch 75. ...und reagierte grossartig Bei dann wieder guten Bedingungen am Sonntag reagierte Tiger Woods auf grossartige Weise und mit viel Klasse auf das Debakel: Mit 65 Schlägen spielte er die beste Runde des Schlusstages und verbesserte sich vom 67. auf den 28. Rang. Dass er gleichwohl kurz darauf völlig frustriert die Heimreise antrat, ist verständlich. Sein Schlusskommentar lautete: «Ich habe alles verarbeitet. Es ist vorbei. Manchmal verlieren Medien und Öffentlichkeit den Blick dafür, wie schwierig es ist, überhaupt ein Major zu gewinnen. Immer wenn man eins gewinnt, ist es ein besonders erfolgreiches Jahr. Ich habe in diesem Jahr zwei gewonnen.»
Sobald Tiger Woods die Konkurrenz einmal nicht in Grund und Boden spielt, ist bei der Ausgeglichenheit im restlichen Feld an einem Majorturnier jeder Ausgang möglich. Nach einer aufwühlenden Schlussrunde lagen gleich vier Profis gemeinsam mit 278 Schlägen (6 unter Par) an der Spitze: Els, der überraschende Franzose Thomas Levet sowie die beiden Australier Stuart Appleby und Steve Elkington. Ausser Els hatte nur Elkington (US PGA Championship 1995) bereits einen Major-Anlass gewonnen.
Els' Nervenstärke am 18. Loch
Nach den ersten vier Löchern des Zusatzpensums -- das eigenwillige British-Open-Reglement sieht fürs Stechen vier Löcher vor -- fielen Appleby und Elkington aus der Entscheidung; Els und Levet (beide Par) mussten das 18. Loch bis zur Entscheidung wiederholen. Während Levet nach einem missratenen Abschlag in einen der mannshohen Pot-Bunker nur ein Bogey vorlegen konnte, bewies Els im wichtigsten Moment viel Nervenstärke: Er rettete das Par, indem er aus einer äusserst schwierigen Lage in einem Green-Bunker -- ein regulärer Stand war nicht möglich -- nur zwei Schläge benötigte.
Aus dem Schatten des Tigers
Ernie Els, der vom 5. bis 8. September am European Masters in Crans-Montana zu sehen sein wird, trat damit verdienterweise für einmal aus dem Schatten des übermächtigen Tiger Woods. Wäre ihm der Superstar nicht so oft im Weg gestanden, hätte der 33-jährige Südafrikaner heute vermutlich sieben statt drei Major-Titel in seinem Palmarès. Einen der Ehrenplätze hinter Woods hatte Els vor zwei Jahren in St. Andrews ebenfalls am British Open belegt. Jetzt warf Els nach dem dramatischen Stechen vor Freude die Mütze in die Luft. Dann nahm er den Siegespreis, den «Claret Jug» (Silberner Rotweinkrug), und den Check über 1,095 Millionen Euro entgegen.
Woods Debakel...
In der 3. Runde, in der er auf dem Kurs beiben wollte, um als erster Golfer der Geschichte den Grand Slam zu gewinnen, erlebte Tiger Woods das grösste Debakel seiner knapp sechsjährigen Profikarriere. Als an der schottischen Ostküste heftiger Regen, Kälte und vor allem starker Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern aufzogen, verlor der Superstar die Kontrolle über sein normalerweise sehr stabiles Spiel völlig und benötigte zum ersten Mal in seiner knapp sechsjährigen Profikarriere mehr als 80 Schläge für eine Runde. Zwei Doppel-Bogeys, sieben Bogeys und ein einziges Birdie am 17. Loch ergaben 81 Schläge, 10 über Par. Die Spielbedingungen waren allerdings zeitweise irregulär. Aufgrund der Startzeiten gehörte Woods zu jenen Spielern, die vom Sturm am meisten heimgesucht wurden.
Seine bislang schlechteste Runde hatte Woods mit 79 Schlägen in seinem ersten Profijahr 1996 gespielt. Die schwächste Runde an einem Majorturnier unterlief ihm mit 77 Schlägen am British Open vor vier Jahren.
Noch schlimmer erwischte es Colin Montgomerie. Der 39-jährige Schotte, der in den Neunzigerjahren die Europa-Tour fast nach Belieben dominiert hatte, spielte im zweiten Umgang mit 64 Schlägen Platzrekord, benötigte dann aber 20 Schläge mehr. Seine skurrile Bilanz: 74, 64, 84; zuletzt noch 75. ...und reagierte grossartig Bei dann wieder guten Bedingungen am Sonntag reagierte Tiger Woods auf grossartige Weise und mit viel Klasse auf das Debakel: Mit 65 Schlägen spielte er die beste Runde des Schlusstages und verbesserte sich vom 67. auf den 28. Rang. Dass er gleichwohl kurz darauf völlig frustriert die Heimreise antrat, ist verständlich. Sein Schlusskommentar lautete: «Ich habe alles verarbeitet. Es ist vorbei. Manchmal verlieren Medien und Öffentlichkeit den Blick dafür, wie schwierig es ist, überhaupt ein Major zu gewinnen. Immer wenn man eins gewinnt, ist es ein besonders erfolgreiches Jahr. Ich habe in diesem Jahr zwei gewonnen.»
(sda)
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