Golf: Offenes Rennen in Shinnecock Hills

publiziert: Mittwoch, 16. Jun 2004 / 17:15 Uhr

Tiger Woods, Ernie Els, Vijay Singh, Phil Mickelson, Sergio Garcia. Fünf derzeit nahezu gleichwertig einzuschätzende Topstars sind die Favoriten am 104. US Open in Southampton (New York). Das zweite Major-Turnier des Jahres beginnt heute Donnerstag.

Tiger Woods schwärmt für das Layout des Kurses.
Tiger Woods schwärmt für das Layout des Kurses.
"Es wird immer schwieriger, ein Major zu gewinnen. Vieles kann passieren, und immer mehr Spieler kommen für den Sieg in Frage", hält Tiger Woods fest und verweist auf die Saison 2003, als die Amerikaner Ben Curtis und Shaun Micheel als bis dorthin sieglose und wenig bekannte Professionals das British Open beziehungsweise die US PGA Championship gewannen.

Auch auf dem Shinnecock-Hills-Kurs, auf dem das US Open letztmals 1995 (Sieger: Corey Pavin, USA) ausgetragen wurde, scheint vieles möglich zu sein. Das Par-70-Design wurde auf 6996 Yards (6408 Meter) verlängert, die Fairways verengt und das hohe Gras entlang den Spielbahnen verdichtet.

"Eines der schönsten Layouts, die ich je gesehen habe", schwärmte Tiger Woods im Training. "Der Platz verlangt einem alles ab." Gewinnen kann hier nur, wer es versteht, Missgeschicke und schlechte Scores an einzelnen Löchern zu verkraften. Sollte ein kräftiger Wind wehen (was auf dem nahe der Atlantik-Küste gelegenen Platz zu erwarten ist) könnte ein Gesamtscore von über Par für den Sieg ausreichen.

Vor zwei Jahren errang Tiger Woods ebenfalls am US Open seinen achten und bislang letzten Major-Titel. Der letzte Erfolg des Weltranglisten-Ersten an einem "normalen" Strokeplay-Turnier geht auf Oktober vergangenen Jahres zurück. Einzelne Kritiker sprechen von einer Krise.

Sie scheinen aber zu übersehen, dass nach wie vor kein anderer mit einer derartigen Konstanz auf hohem Niveau aufspielt wie Woods. 124 überstandene Cuts auf der US Tour (seit Frühling 1998) bedeuten einen einsamen Rekord. Die letzten drei Turniere beendete Woods unter den ersten vier, obwohl sein langes Spiel nicht optimal funktionierte.

Kein anderer Schwung wird dermassen oft analysiert wie der von Tiger Woods, der in den Augen der TV-Experten die Perfektion darstellen müsste. "Ich habe diese Analysen allmählich satt", sagt Woods.

"Die Experten sollten merken, dass Golfer mit unterschiedlichen, individuellen Schwüngen Erfolg haben können." Woods weiss, worauf es am US Open vor allem ankommen wird: auf eine gute Tagesform und eine stabile psychische Verfassung.

Ernie Els, der Zweite im Weltranking, darf das US Open als sein liebstes Grand-Slam-Turnier betrachte. 1994 und 1997 siegte er, und in insgesamt elf Starts brachte er es sechsmal unter die ersten zehn.

Der Südafrikaner ist in bestechender Form. Herausragend war sein Sieg vor zwei Wochen in Dublin (Ohio): An Jack Nicklaus´ Memorial Tournament distanzierte "Big Easy" Ernie Els die ganze Elite inklusive Tiger Woods um vier und mehr Schläge.

Vijay Singh (Fidschi) führt das Preisgeld-Ranking der amerikanischen Tour 2004 mit 4,48 Millionen Dollar an. Der indischstämmige Golfer von den Fidschi-Inseln gewann in den letzten elf Monaten fünf US-Turniere -- mehr als jeder andere. Er strebt seinen dritten Major-Triumph (nach der US PGA Championship 1998 und dem US Masters 2000) an.

Phil Mickelson ist am ehesten zuzutrauen, dass er die nötige Lockerheit und Frische im Kopf für den schwierigen Platz mitbringt. Dem Linkshänder fiel eine zentnerschwere Last von den Schultern, als er im April dieses Jahres das US Masters in Augusta gewann und damit den lästigen Ruf loswurde, der "beste Spieler ohne Major-Titel" zu sein.

Sergio Garcia siegte am vergangenen Wochenende in Harrison (New York) -- unweit des US-Open-Platzes. Der junge Spanier hat seine Spielroutine in den letzten Monaten radikal geändert. Noch vor einem Jahr verharrte er meistens länger als 40 Sekunden in der Ansprechposition und verkrampfte sich dadurch mehr und mehr.

Mittlerweile hat er die Phase der höchsten Konzentration am Ball auf weniger als die Hälfte reduziert. Prompt sind die Ergebnisse wesentlich besser geworden. Der ehemalige Freund von Martina Hingis könnte in dieser Woche Golfgeschichte schreiben: Seit dem Triumph des Engländers Tony Jacklin 1970 hat kein Europäer mehr das US Open gewonnen.

(von Peter Lerch/Si)

 
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