Golf: Perfekter Start für die Topstars

Überraschungsreich verlief die erste Runde des mit 1,6 Millionen Euro dotierten Turniers aus Schweizer Sicht. Während der in seiner ersten Saison auf der "grossen" Europa-Tour überzeugende Julien Clément mit 77 Schlägen ein kleines Debakel erlebte und nahezu alle Chancen auf die Teilnahme an den beiden Finalrunden vom Wochenende einbüsste, gelang dem 23-jährigen Ronnie Zimmermann -- auch er steht in seinem ersten Jahr als Profi -- eine 70er-Runde, die ihm den 40. Zwischenrang einbrachte.

Mit einem weiteren solchen Umgang würde der Berner Oberländer den Cut überstehen und könnte sich auf einen schönen Zahltag freuen. Zimmermann spielte bislang vorwiegend auf der Alps Tour, der dritten Stufe im europäischen Profigolf. Sehr gut hielt sich fürs erste auch der junge Bündner Amateur Roger Furrer.

Clément: "Der Druck war grösser"

Julien Clément hatte nur in 4 von insgesamt 60 Runden auf der Europa-PGA-Tour mehr Schläge benötigt als jetzt in Crans. Nach der Runde gab er freimütig zu, dass ihm der Erwartungsdruck am Heimturnier mehr zu schaffen machte, als ihm lieb gewesen sei.

Schon frühmorgens nach dem Aufstehen habe er diesen Druck gespürt, wogegen er an seinen 18 bisherigen Turnieren im Ausland nur jeweils kurz vor dem Start nervös geworden sei.

Verhängnisvoll war der Abschlag am 14. Loch, einem relativ einfachen Par 5, an dem die Profis üblicherweise ein Birdie budgetieren. Clément verzog den Drive so weit nach rechts, dass der Ball um einige Zentimeter im Out landete.

"Dieser Schlag hat mich völlig aus dem Tritt gebracht", so der Genfer. 8 Schläge (Triple-Bogey) an der 15, ein weiterer Out-Ball sowie ein Bogey am nächsten Loch waren die unmittelbare Folge.

Im Pro-Am-Turnier am Mittwoch hatte Clément noch mit einer 68er-Runde überzeugt. Jetzt wird er wohl zum ersten Mal in seiner Rookie-Saison an zwei Turnieren nacheinander den Cut verpassen.

Ernie Els könnte im Unterschied zu den letzten beiden Jahren, als er die Ränge 16 und 23 belegte, diesmal um den Sieg mitspielen. Dem Weltranglisten-Zweiten und fünffachen Saisonsieger gelangen inmitten von hunderten von Fans sieben Birdies (bei nur einem Bogey).

Der Spitzengruppe gehört nebst Els, Garcia und Karlsson auch der alternde Argentinier Eduardo Romero (49) an, der das ehemalige Swiss Open in den Jahren 1994 und 2000 gewonnen hatte.

Fürs Wochenende kündigt sich auf dem Walliser Hochplateau nicht nur strahlendes Wetter an, sondern auch ein Showdown unter den Golfern mit klangvollen Namen. Selbst Colin Montgomerie ist nach einer 70er-Runde noch nicht abzuschreiben.

Ein Ass von Patrik Sjöland

Der Schlag des Tages glückte dem Schweden Patrik Sjöland. Am 160 m langen 8. Loch beförderte er den Ball mit einem Schlag ins Loch. Ausgerechnet an diesem Par 3 war jedoch für ein Ass kein Sonderpreis (Auto oder Goldbarren von Credit Suisse) ausgesetzt.

(bert/Si)