Golf: Tiger Woods - einer unter vielen Favoriten

Als Tiger Woods in den Jahren 1999 bis 2002 sieben seiner acht Siege an Major-Turnieren einfuhr, schien er auf dem besten Weg zu sein, Jack Nicklaus´ einsamen Rekord (18 Major-Titel) schon bald attackieren zu können. Mittlerweile sind wieder Zweifel aufgekommen. Von den letzten sechs grossen Turnieren (seit dem US Open im Juni 2002) hat Woods keines mehr gewonnen.

In den letzten Monaten zeigte er sich auf dem Platz mehr und mehr genervt, wenn es ihm nicht nach Wunsch lief, und hatte zunehmend Mühe mit der Präzision der Abschläge. Kürzlich unterliefen ihm vier Runden in Folge über Par (an zwei verschiedenen Turnieren).

Seine unglaubliche Rekord-Serie an überstandenen Cuts auf der US PGA Tour seit Frühling 1998 konnte er auf mittlerweile 120 ausbauen, aber auf seine Gegner wirkt er nicht mehr derart dominierend. Den einzigen Turniersieg 2004 errang er im Februar im WGC-Matchplay-Event in Carlsbad (Kalifornien).

Gleichwohl darf man sich darauf einstellen, was Tiger Woods in dieser Woche am 68. US Masters auf den gepflegten Fairways des Augusta National Golf Clubs erreichen könnte: Mit dem vierten Sieg am ersten Major-Turnier des Jahres (nach 1997, 2001 und 2002) würde er mit Altmeister Arnold Palmer gleichziehen und hätte wiederum nur noch Jack Nicklaus (sechs Triumphe zwischen 1963 und 1986) vor sich.

Tiger Woods verfügt derzeit über keinen so makellosen und konstanten Schwung wie in seinem besten Jahr (2000). "Ich werde aber immer mit der damaligen Zeit verglichen. Wenn ich auf der Schlussrunde des Masters nicht unter den besten fünf mitspiele, denken die Leute schon, mit mir könne etwas nicht mehr stimmen. So hoch sind die Erwartungen", sagt der Superstar.

Die weiteren Favoriten auf das Green Jacket, in das sich der Masters-Sieger jeweils einkleiden lassen darf, ergeben sich mehr oder weniger aus den Weltranglisten-Positionen hinter Leader Woods: Vijay Singh (Weltnummer 2) hat mit seinem Triumph im Jahr 2000 gezeigt, dass ihm der Kurs in Augusta liegt.

Ernie Els (3) hat schon drei Major-Titel im Palmarès (2 US Open, 1 British Open), am Masters reichte es ihm bislang jedoch höchstens zu Ehrenplätzen. Davis Love (4) ist zwar schon 40 Jahre alt, durchlebt aber die beste Zeit seiner Karriere.

Letzte Saison fuhr er auf der US-Tour 4 Siege und 10 weitere Top-15-Platzierungen ein. Mike Weir (5) triumphierte vor einem Jahr in Augusta als erster linkshändiger Spieler seit 40 Jahren. Derzeit ist der Kanadier aber ziemlich weit von seiner Bestform entfernt.

(pt/sda)