Golf: US Open - Jim Furyk vor dem grössten Triumph

Woods lag schon elf Schläge hinter dem alleinigen Leader Jim Furyk. Der 33-jährige Amerikaner Furyk, dessen unorthodoxer Schwung in keinem Lehrbuch steht, hatte in der vergangenen Nacht seinen ersten grossen Triumph vor Augen. Vor der Schlussrunde, die nach Redaktionsschluss zu Ende ging, führte Furyk drei Schläge vor dem zweitplatzierten Australier Stephen Leaney.

Der zweifache Major-Sieger Vijay Singh (Fidschi) hielt lange mit Furyk mit, bevor er auf den letzten drei Löchern je ein Bogey einfing. Ein besonders ärgerliches Bogey unterlief Singh mit drei Putts aus einer Distanz von lediglich sechs Metern. Singh, der in der 2. Runde als 17. Golfer der Geschichte mit 63 Schlägen den Rundenrekord an Major-Turnieren egalisiert hatte, stieg mit einem Schlag Rückstand auf Leaney in die Schlussrunde, schlaggleich mit dem routinierten Nick Price aus Simbabwe.

An dem mit 6 Millionen Dollar dotierten zweiten Major-Event des Jahres hatte der dritte Umgang für Tiger Woods sehr unglücklich begonnen. Am ersten Loch wurde der Superstar beim Schlag Richting Green in der delikatesten Phase des Schwungs durch einen schrillen Pfiff eines unfairen Zuschauers schwer gestört. Statt das budgetierte Birdie zu spielen, musste sich Woods an diesem relativ einfachen Loch mit einem Par zufrieden geben. In der Folge fand er nie zu seiner gewohnten Spielstärke.

Longhitter Jim Furyk, siebenfacher Sieger auf der US Tour, stellte mit 200 Schlägen (10 unter Par) in drei Runden einen US-Open-Rekord auf. Dieser Exploit wurde möglich, weil sich der 25 km ausserhalb Chicagos gelegene Par-70-Kurs von seiner freundlichsten Seite zeigte (relativ weiche, gut haltende Greens, nicht allzu dichtes Rough) und die Wetterbedingungen nahezu optimal waren.

(pt/Si)