Golfende Roboter in Sizilien

publiziert: Sonntag, 11. Jun 2006 / 18:00 Uhr

59 Teams aus 26 Ländern haben vom 3. bis 6. Juni in Catania (It) mit zum Teil aufwändig konstruierten Robotern um den Titel Eurobot 2006 «gegolft». Die Schweizer Hoffnungen wurden nach einer starken Leistung in der Qualifikation, unglücklich bereits in den Achtelfinals gestoppt.

1 Meldung im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Eurobot Webseite
Offizielle Seite von Eurobot im Internet.
www.eurobot.org/de/

Robot-CH
Vereinigung für die Förderung der Robotik in der Schweiz.
www.robot-ch.org/site/index.php?lang=german

Gewonnen wurde der seit 1998 jährlich stattfindende Wettbewerb von Studenten aus Frankreich. Das Team RCVA von der Universität Ville d'Avray dominierte mit einem sehr effektiven Roboter-Design den Wettkampf über weite Strecken. In den weiteren Rängen klassierten sich TeamDare aus Holland auf dem zweiten und BVP-M86 aus Serbien auf dem dritten Platz.

Jedes Jahr ändern sich die Anforderungen an die von den Teams gebauten, intelligenten Roboter, die autonom, d.h. selbstständig, ohne jede Fernsteuerung, die jeweiligen Aufgaben in einer vorgegebenen Zeit erfüllen müssen. In diesem Jahr wurde «gegolft», besser gesagt «geputtet». In einem Zweikampf versuchten die «Arbeiter» (robota ist tschechisch für Arbeit) während 90 Sekunden auf dem Spielfeld möglichst viele Bälle in den 14 Löchern der eigenen Farbe zu versenken und die bereits versenkten Bälle des Gegners zu entfernen.

Drei Teams pro Nation

Die Veranstaltung findet immer in Europa statt, ist aber offen für Mitbewerber aus aller Welt. So reisten neben den Europäern auch Teams aus Algerien, Kanada, Marokko, Saudi Arabien und sogar Iran nach Sizilien. Da nur maximal drei Equipen pro Land zugelassen sind, führen viele Nationen eine Ausscheidung durch, an der die gleichen Regeln gelten, wie beim Eurobot.

In der Schweiz qualifizierten sich die drei Vertreter an der nationalen Ausscheidungen an der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW). Mit Pure Mechatronics und den Megatronic Squirrels sicherten sich gleich zwei Teams der Hochschule für Technik Rapperswil einen Platz im Süden Italiens. Der private Club Vaudois de Robotique Autonome (CVRA) aus der Westschweiz komplettierte die Delegation.

Unglückliche Niederlagen

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Schweizer Mannschaften verloren jeweils den ersten Wettkampf, erreichten alle drei Equipen die Finalrunde. Pure Mechatronics belegte nach den fünf Qualifikationsrunden hinter den späteren Titelgewinnern und dem belgischen Team Helb-Inraci den dritten Zwischenrang. Und auch die Squirrels und CVRA durften auf einen Spitzenplatz hoffen.

In den Achtelfinals kam dann aber alles anders. Vor allem die Vertreter der Rapperswiler Hochschule wurden durch die aggressive Vorgehensweise ihrer Gegner überrascht. Sie mussten mit ansehen, wie ihre Roboter nach mehreren Zusammenstössen, orientierungslos kaum Punkte erzielten. Die Crashes wurden überraschend nur sehr mild bestraft und hatten in der Schlussabrechnung keinen entscheidenden Einfluss. Das führte zu einem Pfeifkonzert der Zuschauer und dem Ausscheiden der Schweizer Teams.

Bester Jubel von Algerien

Nicht nur im Wettkampf, sondern auch in Spezial-Kategorien wurden Preise vergeben. Für das beste Konzept wurde CRIC aus Frankreich ausgezeichnet. Der RoboterClub Aachen aus Deutschland hatte die beste Kommunikation. Und die Teams aus Algerien waren, nach ihrem Ausscheiden, für die stimmungsvollste Atmosphäre verantwortlich. Dabei muss aber erwähnt werden, dass auch die Schweizer, mit obligatorischer Kuhglocke, für lautstarke Unterstützung sorgten.

Die Jury verlieh dem algerischen Team TigerBot ausserdem spontan einen Preis für ihren aussergewöhnlichen Einsatz. Die Studenten der Universität in Blida hatten trotz fehlender Mittel einen funktionierenden Roboter entwickelt. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man beachtet, dass einigen europäischen Teams bis 6000 Euro und ein Vielfaches an Sponsorenleistungen zur Verfügung gestellt wurden.

Freude am Erreichten

Gewinner waren aber alle Teilnehmer. Sie sammelten wertvolle Erfahrungen und dürfen auf das Erreichte mit Recht Stolz sein. Die Schüler und Studenten waren neben dem Spielfeld nicht Konkurrenten, sondern eine grosse Einheit von begeisterten Tüftlern. Sie unterstützten sich gegenseitig bei Problemen und freuten sich über gemeinsame Erfolge.

Die zehnte Ausgabe des Eurobot findet im Mai 2007 wieder in Frankreich statt. In Ferté Bernard, dem Geburtsort des Events, wird der beste Abfall-Recycler erkoren. Trennen und Entsorgen sind die Schwerpunkte im Wettbewerb unter dem Motto „After Party Cleaning – Robots recycle waste“.

(bert/news.ch)

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