Google Earth enthüllt Verhalten von Tieren

publiziert: Dienstag, 26. Aug 2008 / 16:38 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 27. Aug 2008 / 07:07 Uhr

Hamburg/Essen - Wissenschaftler der Universität Essen-Duisburg haben mithilfe des Programms Google Earth herausgefunden, dass sich Kühe immer entlang der Nord-Süd-Magnetlinien ausrichten.

Kühe richten sich immer entlang der Nord-Süd-Magnetlinien aus, fand man jetzt heraus.
Kühe richten sich immer entlang der Nord-Süd-Magnetlinien aus, fand man jetzt heraus.
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«Dass sich grössere Säugetiere am Magnetfeld der Erde orientieren, war bisher vollkommen unbekannt», erläutert Sabine Begall, Doktorin am Institut für Biologie der Uni Essen-Duisburg, auf Nachfrage.

Möglich waren diese Forschungen erst durch die hochauflösenden Fotos der Google-Earth-Software. 8.510 Kühe seien mithilfe von Google Earth auf 308 Weiden beobachtet worden. «Zwar konnten wir nicht sagen, ob der Kopf oder das Heck in Richtung Norden oder Süden gedreht war, aber für die Einordnung der Ausrichtung haben die Fotos genügt», so die Forscherin.

Immer bessere Bilder erhöhen das Spionagerisiko

Über die Möglichkeiten, die sich aus Google Earth ergeben, wird sich seit längerer Zeit in der Medien- und Datenschutzbranche gestritten. So sehen Datenschützer die Gefahr, dass Google immer hochauflösendere Fotos ins Internet einstellen könnte und damit Bürger ausspioniert werden könnten. «Auch in Zukunft werden die Bilder von Google Earth eine genauere Identifikation nicht zulassen», sagt Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland.

«Der Sinn unser Produkte ist es nicht, Leute auszuspionieren. Wir achten weltweit den Datenschutz und auf unseren Fotos wird man keine Person eindeutig identifizieren können», so Keuchel. Derzeit ist Google dabei, sein bereits in den USA eingeführtes Feature Google Street View, bei dem Städte detailgetreu abgebildet werden, auch in Europa aufzubauen.

Strassenscannen für Streetview

«Es ist richtig, dass wir für Google Street View jede Strasse der grossen Städte entlang fahren, fotografieren und daraus ein 360 Gradbild zusammenstellen», sagt Keuchel. Er fügt aber hinzu, dass man auch bei diesem Produkt den Datenschutz achten werde und keine Autokennzeichen oder Gesichter von Passanten zu erkennen sein werden.

Ein Versprechen, das Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (bfdi), nicht weit genug geht. Er fordert, dass Geodaten nur nach vorheriger Einwilligung des Betroffenen genutzt werden dürften. Von daher wird er bei der anstehenden Novelle der Datenschutzregeln für eine Verschärfung im Umgang mit Geodaten plädieren.

«Müssen wir etwa damit rechnen, mit Werbung von Unternehmen überschüttet zu werden, die den Zustand unserer Häuser und Wohnungen über das Internet begutachtet haben und uns ihre Dienste zum Beispiel für Renovierungsmassnahmen anbieten», fragt Schaar.

Kein Weg zurück

Doch ist man sich auch beim bfdi einig, dass sich das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen lässt. «Wir befinden uns hier in einer Grauzone und wir verlassen uns derzeit auf die Versprechen von Google, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten werden», sagt Dietmar Müller, Pressesprecher des bfdi. Sollten diese Versprechen aber gebrochen werden, würde man entsprechende Massnahmen einleiten.

«Verhindern, dass jemand Fotos von den Häusern einer Stadt macht und diese einem Publikum präsentiert, können wir rein rechtlich sowieso nicht», fügt Müller an. Das habe es auch schon gegeben, bevor es das Wort Internet überhaupt gab.

Nutzer sollen sich kümmern

«Wie in den USA werden auch Nutzer in Deutschland die Möglichkeit haben, sich bei uns zu melden, wenn sie sich auf einem der Google-Street-View Fotos finden und dies nicht möchten», erläutert Keuchel. Dann werde man ohne Umschweife das Bild sofort entfernen.

Bei den Wissenschaftlern in Essen hofft man hingegen auf noch detailliertere Fotos in Google Earth. Damit wären noch genauere Forschungen möglich. Denn bisher ist vollkommen unklar, warum sich die Kühe immer entlang des Magnetfeldes ausrichten und ob dies irgendwelche physiologischen Auswirkungen auf sie hat.

(fest/pte)

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