Gore fordert Zählung aller Stimmen in Florida

publiziert: Dienstag, 28. Nov 2000 / 06:44 Uhr

Washington - Der demokratische Kandidat Al Gore hat die Zählung aller Stimmen bei der Präsidentschaftswahl in Florida gefordert. Es müsse eine «vollständige Zählung» stattfinden, sagte Vize-Präsident Gore in einer Fernsehansprache an die Nation.

Er habe sich zur Anfechtung der «ungenauen und unvollständigen» Zählung entschieden, um die «grösstmögliche Glaubwürdigkeit» des Ergebnisses sicherzustellen. Die US-Demokratie fordere, dass alle Stimmen der Wähler auch berücksichtigt würden. Am Sonntag war Gores republikanischer Gegner George W. Bush zum Sieger im entscheidenden Staat Florida erklärt worden. Dabei waren aber nicht alle Nachauszählungen berücksichtigt worden.

Gore sagte weiter, wenn die Stimmen abgegeben worden seien, müssten sie auch gezählt werden. «Man legt sie nicht willkürlich zur Seite, weil es zu schwierig ist, sie zu zählen.» In Florida seien aber «tausende Stimmen» nicht ein einziges Mal gezählt worden. «Die Stimmen zu ignorieren, bedeutet die Demokratie zu ignorieren», kritisierte er. Wenn die Wahl von Tausenden von Menschen in Florida nicht berücksichtigt werde, könne kein Amerikaner mehr sicher sein, dass in der Zukunft seine Stimme gezählt werde.

Wenn er die Wahl verliere, werde er das Ergebnis akzeptieren. «Aber wie auch immer das Ergebnis lautet, das Volk muss das Wort haben und wir müssen zuhören», sagte er weiter. Wenige Stunden vor der Rede Gores reichten seine Anwälte an einem Bezirksgericht in Florida eine Beschwerde gegen das Ergebnis ein. Sie führten an, in drei Wahlbezirken des Bundesstaates seien Tausende von Stimmen nicht berücksichtigt worden. Aus Palm Beach, Broward und Miami-Dade müssten die Ergebnisse der Nachzählungen per Hand zugrunde gelegt werden. Die Demokraten erhoffen sich davon zusätzliche Stimmen für Gore. Der Richter des Bezirksgerichts von Tallahasse setzte Demokraten und Republikanern zur Vorlage ihrer Standpunkte eine Frist von vier Tagen.

Die Wahlkommission von Florida hatte am Sonntag ohne die handgezählten Ergebnisse aus Palm Beach und Miami-Dade für Bush einen Vorsprung von 537 Stimmen festgestellt. Der Sieger in Florida erhält die 25 Stimmen des Bundesstaates im Wahlmännerkollegium, das am 18. Dezember den nächsten Präsidenten bestimmt. Gores landesweiter Vorsprung ist so knapp, dass diese 25 Stimmen den Ausschlag geben.

(sda)

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