Gore und Bush wie einst Kennedy und Nixon

publiziert: Montag, 6. Nov 2000 / 18:04 Uhr

Washington - Im Kopf-an-Kopf-Rennen um die US- Präsidentschaft haben die Hauptkonkurrenten am Tag vor der Wahl letzte Anstrengungen unternommen, entscheidende Wählerstimmen zu mobilisieren.

Der Demokrat Al Gore startete am Montag in Waterloo im Bundesstaat Iowa zu einer 30-stündigen Wahlkampftour durch fünf Bundesstaaten. «Wir werden nicht schlafen, bis die Wahllokale öffnen», sagte ein Gore-Berater nach Mitternacht.

Bei strömendem Regen warb der Vize-Präsident Montagfrüh in Waterloo zu Beginn der Morgenschicht bei Automobilarbeitern für seine Kandidatur. «Ich möchte, dass sie mir ihre Stimme geben», sagte Gore und schüttelte den Arbeitern die Hand.

Die Bundesstaaten Iowa, Missouri, Michigan, Tennessee und Florida stellen zusammen 72 der 270 Wahlmänner und -frauen, die für einen Sieg nötig sind. Neben Florida gelten die Wähler in Pennsylvania, Missouri, Washington, Wisconsin und Tennessee als unentschlossen.

George W. Bush plante Wahlkampfauftritte in Gores Heimatstaat Tennessee und in Arkansas, der Heimat von Präsident Bill Clinton. «Morgen werden wir, glaube ich, einen guten Tag haben. Aber die Leute müssen auch wählen gehen», sagte Bush vor seiner Abreise nach Tennessee mit Blick auf die befürchtete niedrige Wahlbeteiligung.

Zwar hatten zuletzt 1960 John F. Kennedy und Richard Nixon in Umfragen so eng beieinander gelegen. Trotzdem wird erwartet, dass von den etwa 200 Millionen wahlberechtigten Amerikanern womöglich weniger als die Hälfte zur Wahl gehen.

1996 betrug die Wahlbeteiligung 49 Prozent, der niedrigste Stand seit 1924. Wahlforscher machen unter anderem ein zunehmendes Misstrauen gegenüber Politikern und ein geringeres Interesse des Fernsehens an politischen Themen dafür verantwortlich.

Die neueste Befragung im Auftrag des TV-Senders CNN zeigte einen Bush-Vorsprung von 47 zu 45 Prozent. Ebenfalls einer Reuters- Umfrage vom Sonntag zufolge liegen Gore und Bush faktisch gleichauf. Der Abstand war in den meisten Fällen statistisch nicht aussagekräftig.

Im Wahlkollegium kann Bush derzeit einer Reuters-Schätzung zufolge mit 235 Stimmen rechnen, Gore mit 207. Bei 96 Stimmen liegen beide Kandidaten zu dicht beieinander, als dass sich eine Zuordnung vornehmen liesse.

Das Wahlkollegium, das letztendlich den Präsidenten wählt, besteht aus 538 Mitgliedern. Jeder Bundesstaat hat so viele Wahlmänner und -frauen, wie er Abgeordnete im Repräsentantenhaus und im Senat hat. Zu dem Kollegium kommen noch drei Wahlmänner oder- frauen aus dem Regierungsdistrikt Washington.

Das Kollegium wird von den Wählern auf der Ebene der Bundesstaaten gewählt. Alle Wahlmännerstimmen eines Bundesstaates fallen dem Kandidaten zu, der in diesem Staat die meisten Wählerstimmen erhalten hat.

Andere Kandidaten als Bush oder Gore gelten als chancenlos. Als Nachteil für Gore gilt die Kandidatur des Grünen Ralph Nader, der laut Umfragen mit fünf Prozent der Stimmen rechnen kann.

(sda)

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