Nach dem Unglück in Chiasso

Gotthard-Bahnlinie bleibt einige Tage gesperrt

publiziert: Freitag, 22. Feb 2002 / 12:12 Uhr

Chiasso - Vor Montag werden die Reparaturarbeiten an den Geleisen, Fahrleitungen und Sicherungsanlagen im Bahnhof Chiasso voraussichtlich nicht behoben werden können. Die SBB transportieren ihre Passagiere deshalb mit Bussen von Chiasso nach Como.

Gegenüber dem Fahrplan entstehen dadurch Verspätungen von rund dreissig Minuten. Denkbar ist laut SBB, das ab anfang Woche im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen der Schweiz und Italien Diesellokomotiven eingesetzt werden.

Die Simplonlinie ist derzeit die einzige Strecke, auf der die Züge ununterbrochen von Norden nach Süden fahren können. Das einspurige Trassee entlang des Lago Maggiore ist am Freitagmorgen um 7 Uhr in der Nähe von Luino von einem Erdrutsch auf einer Länge von mehreren Dutzend Metern verschüttet worden.

Laut Auskunft der Bahnpolizei von Luino handelt es sich nicht um Stunden, sondern um Tage, ehe das Geleis wieder befahrbar sein wird. Auch die Strasse von Luino nach Bellinzona wurde verschüttet. Die italienischen Behörden hoffen, im Verlaufe des Freitags wenigstens eine kleine Passage für die Autos schaffen zu können.

Über die Ursache des Zugunglücks, das am Donnerstagabend um 22.45 Uhr das Leben von zwei italienischen Lokführern forderte, herrscht nach wie vor keine Klarheit. Auch über die materiellen Schäden können derzeit noch keine genauen Angaben gemacht werden.

Die italienische Bahn beklagt neben den beiden Todesopfern drei schwerverletzte Mitarbeiter. Bei den SBB wurden vier Angestellte verletzt. Einer zog sich einen Beinbruch zu, während die drei anderen am Freitag aus dem Spital entlassen wurden. Sie hatten einen Schock erlitten.

(sk/sda)

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