Goya-Radierung in Küche von Slobodan Milosevic gefunden

Das Bild zeigt mehrere am Wegrand lauernde Banditen. Milosevic starb 2006 in Den Haag, wo er sich vor dem Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermordes verantworten musste.

Titos Kunstsammlung

Die 80 Aquatinta-Radierungen Goyas entstanden zwischen 1796 und 1797 und wurden 1799 in einer Auflage von 270 Stück veröffentlicht. Die gefundene Tafel, Format 21,5 x 15 Zentimeter, gehört zu dieser ersten seltenen Auflage, bestätigte ein Kunsthistoriker dem Blatt.

Sie wurde 1978 dem damaligen jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito von Enrique Tierno Galván, damals Chef der inzwischen aufgelösten Sozialistischen Volkspartei Spaniens (PSP), geschenkt.

Tito hatte eine umfangreiche Kunstsammlung, aber zahlreiche Gemälde, so auch dieser Goya, «verschwanden» vor mehr als einem Jahrzehnt, als Milosevic in die für Tito erbaute Belgrader Residenz einzog. Nun soll geklärt werden, wer den echten Goya an der Küchenwand anbrachte und wo sich die anderen Kunstwerke befinden.

(tri/sda)