'Grande Fischer' stürzt sein früheres Team

Doch dann legte vor allem Patrick Fischer sein Veto gegen den planmässigen Ablauf der Partie ein: Der Internationale zog in der 13. Minute ganz links davon, kam dann in seiner charakteristischen Art kraftvoll gegen die Mitte und verlud Ronnie Rüeger mit einem Backhandschuss.

Von da an hatte der EVZ leichte Vorteile, die er im Mitteldrittel zu zwei Treffern konkretisierte, wobei sich wiederum Fischer auszeichnete: Zum 2:1 von Frédéric Rothen legte er die Scheibe wiederum mit der Backhand auf (26.), beim 3:1 verwertete er einen Abpraller von Ronnie Rüeger (33.).

Im letzten Drittel erhöhte Lugano den Druck noch einmal merklich und hatte durch Flavien Conne, Ryan Gardner oder Jean-Jacques Aeschlimann beste Chancen zum Anschlusstreffer. Doch es kam anders: Patrick Fischer, eben erst von der Strafbank zurück gekommen, traf nach einer mustergültigen Vorlage von Niko Kapanen ins praktisch leere Tor und komplettierte so gegen seinen früheren Klub den Hattrick (49.).

Und Zugs Nummer 21, dem wohl sein bestes Spiel seit der Rückkehr in die Heimat glückte, hätte sogar noch mindestens zwei Tore mehr erzielen können, Ralph Krueger kann aber auch so zur Kenntnis nehmen, dass Fischer für den Deutschland-Cup mehr als bereit ist. Ryan Gardner gelang dann nur noch Resultatkosmetik (56.), die Oleg Petrow mit einem "Empty Netter" wieder korrigierte. Die Tessiner unterlagen dem EVZ erstmals nach vier Siegen und seit dem 10. Oktober 2003.

Während Lugano ab Freitag (gegen Bern) eine neue Serie aufbauen will, scheint der EVZ langsam die Vorschusslorbeeren zu bestätigen, die ihm vor Saisonbeginn zuteil wurden. Mit drei Siegen seit Freitag hat Zug nun auch eine "Mini-Serie" gestartet, zuhause sind die Innerschweizer schon seit acht Spielen ungeschlagen. Und schon am Mittwoch landet mit Ottawas Mike Fisher ein starker Nordamerikaner in der Schweiz, der den Konkurrenzkampf unter den bisher nicht restlos überzeugenden Ausländern ankurbeln kann. Einen starken Fischer hat Zug ja jetzt schon.

Zug - Lugano 5:2 (1:1, 2:0, 2:1)

Herti. - 4137 Zuschauer. - SR Bertolotti, Bürgi/Wirth. - Tore: 5. Peltonen (Gratton, Gardner) 0:1. 13. Fischer (Steinmann) 1:1. 26. Rothen (Fischer, Voisard/Ausschluss Peltonen) 2:1. 33. Fischer (Della Rossa/Ausschlüsse Nummelin; Duca) 3:1. 49. Fischer (Kapanen, Petrow) 4:1. 56. Gardner (Peltonen, Nummelin) 4:2. 60. (59:11) Petrow 5:2 (ins leere Tor). - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 6mal 2 Minuten gegen Lugano.

Zug: Weibel; Hauer, Voisard; Richter, Fazio; Diaz, Anthamatten; Müller, Back; Petrow, Kapanen, Rothen; Duca, Crameri, Giger; Steinmann, Fischer, Della Rossa; Schuler, Schnyder, Casutt.

Lugano: Rüeger; Nummelin, Timonen; Hirschi, Vauclair; Tschudy, Keller; Gardner, Gratton, Peltonen; Reuille, Conne, Wichser; Bianchi, Jeannin, Fuchs; Näser, Aeschlimann, Fair; Botta.

Bemerkungen: Zug ohne Oppliger und Camichel, Lugano ohne Hänni, Guyaz, Cantoni und Maneluk (alle verletzt). Erstes Spiel für Back und Timonen. Lugano zwischen 58:45 und 59:11 ohne Goalie.

(rr/Si)