Graue Bergziege ist offiziell selten

Hinter dem in Bern überreichten Zertifikat stehen jahrelange Bemühungen der Stiftung Pro Specie Rara zur Rettung der im Misox und im Calancatal heimischen Grauen Bergziege. Seit 1997 suchte Pro Specie Rara landesweit nach Jungtieren mit mindestens einem grauen Elternteil und kaufte sie mit Hilfe von Gönnern und Tierpaten.

Aus diesen Gitzi wurden Zuchtgruppen mit jeweils zwei bis drei Ziegen und einem Bock zusammengestellt. Dies liess den Bestand der seltenen Tiere langsam wachsen: Im Herbst 2005 gab es in der Schweiz rund 160 Capra-Grigia-Zuchttiere und etwa 20 Züchter, wie Pro Specie Rara mitteilte.

Rassebereinigung

Dass die Graue Bergziege in der Schweiz beinahe ausgestorben wäre, liegt an einer Rassebereinigung bei Ziegen und Schafen im Jahr 1938. Die Ziege mit granitfarbenem Fell, schwarzem Aalstrich auf dem Rücken, schwarzen Stiefeln und kräftigen Hörnern galt seither als nicht mehr zuchtwürdig.

Nur in den hintersten Bergtälern konnte die Capra Grigia dank ihrer Trittsicherheit und ihrer Genügsamkeit überleben. Bei der Grauen Bergziege handelt es sich um eine alte Rasse. Ihre Existenz wurde in Graubünden und im Tessin schon Ende des 19. Jahrhunderts nachgewiesen.

Als gefährdet gelten neben der Grauen Bergziege die «Nera Verzasca» aus dem Tessin, die Bündner Strahlenziege, die langhaarige Appenzellerziege, die Pfauenziege aus dem Prättigau, die Stiefelgeiss aus dem St. Galler Oberland und der Walensee-Region und die Walliser Schwarzhalsziege.

(bert/sda)