Greenpeace-Aktivisten aus dänischer Haft entlassen

publiziert: Mittwoch, 6. Jan 2010 / 17:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 6. Jan 2010 / 19:47 Uhr

Bern - 20 Tage nach einem spektakulären Auftritt am Klimagipfel von Kopenhagen sind vier Greenpeace-Mitglieder - darunter ein Schweizer - aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die Behörden setzten sie am Nachmittag auf freien Fuss.

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey hatte sich persönlich für den betroffenen Schweizer engagiert.
Bundesrätin Micheline Calmy-Rey hatte sich persönlich für den betroffenen Schweizer engagiert.
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Das teilte der dänische Ableger der Umweltorganisation mit. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte die Meldung. «Wir freuen uns über die Freilassung», erklärte EDA-Sprecher Adrian Sollberger auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey hatte sich in einem Telefonat mit ihrem dänischen Amtskollegen Per Stig Moeller persönlich für den betroffenen Schweizer und für die Verbesserung der Haftbedingungen engagiert.

Verkleidet als Ministerpaar mit Bodyguard hatten sich die Aktivisten aus Spanien, Norwegen, Holland und der Schweiz am 17. Dezember am Rande des UNO-Klimagipfels in Kopenhagen beinahe Zutritt zum Bankett der dänischen Königin mit den anwesenden Staats- und Regierungschefs verschafft.

In der Eingangshalle des königlichen Palasts mischten sie sich unter Politiker und entfalteten ein Transparent. Darauf stand «Politiker reden, Anführer handeln» («Politicians talk - Leader act»).

Protestaktion in Bern

Heute Mittwoch hatte Greenpeace in Bern mit einer Protestaktion erneut die sofortige Freilassung der vier Aktivisten gefordert. Nach Angaben von Greenpeace hielten 90 Menschen vor der dänischen Botschaft eine Mahnwache ab.

Die dänischen Behörden werfen den vier Aktivisten illegales Betreten von Staatsgrund und das Benutzen gefälschter Nummernschilder der Polizei vor. Die Untersuchungshaft wurde zum vornherein auf 7. Januar begrenzt.

Die Anklageschrift wird an diesem Donnerstag erwartet. Bei einer Verurteilung drohe den Aktivisten erneut Gefängnis, berichtete der «Zürcher Oberländer» (Online-Ausgabe) unter Berufung auf Greenpeace.

Der Chef von Greenpeace Nordic, Mads Christensen, kritisierte demnach die unnötige Inhaftierung der friedfertigen Aktivisten. Das sei «gewissermassen eine Bestrafung ohne Gerichtsverfahren». Die Länge der Haft ohne Prozess stehe in keinem Verhältnis zur harmlosen Protestaktion.

(smw/sda)

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UMweltschutz ist eine Seite…
Gesetze eine andere. Darf Greenpeace alles tun, nur weil sie international anerkannt ist? Gegen Recht und Ordnung verstossen? Sich überall uneingeladen einschleichen? Würde sich Greenpeace auf meinem Grundstück einschleichen, wrüde ich auch Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstatten. Ich bin der Ansicht, dass auch Greenpeace einmal eine auf die Finger bekommen soll. Denn selbst für Umweltschutz ist gesetzwidriges Verhalten nicht akzeptierbar.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Calmy-Rey nichts zu sagen hat, und dass es sich dabei um Einmischung in innere Angelegenheite des suveränen Staates Dänemarkt handelt.
Kaktus, ich zweifle an...
Ihrer Ansicht. Die Aktion war als solches harmlos. Es wurde niemand bedroht oder verletzt. Der Sinn der Aktion wird den Aktivisten auch niemand absprechen können.
Greenpeace ist heute schliesslich eine international anerkannte und global respektierte Organisation, selbst wenn man oft mit Ihren Aktionen in Details nicht ganz einverstanden ist.
Zudem scheint die lange Haft tatsächlich unverhältnissmässig zum Tatbestand. Da hat wieder einmal eine Maus einen Elefanten geboren und somit finde ich den Einwand von Bundesrätin Calmy-Rey angemessen und den Pflichten des EDA entsprechend.

Die Menschheit wird vermutlich eines Tages solche furchtlose Aktionen für die Erhaltung unseres Planeten und dessen Bewohner der Greenpeace und allen andern Vorkämpfern verdanken.
Nein, natürlich nicht! Machen wir es doch, wie die ...
... Hunde - klemmen wir den Schwanz zwischen die Beine und lassen alles geschehen, was ausserhalb der Schweiz passiert! Ja? Sogar, wenn es um eigene Landsleute geht ...

DANN sind wir wieder (?) brave, liebe Schweizerlein - Les Petits Suisses ... wie wir es in Frankreich vor längerer Zeit erfuhren ...
Ungehörig
Was hat sich die Aussenministerin wieder in etwas einzumischen, dass sie nichts angeht. Ein Schcweizer hat in Dänemark gegen das Gesetzt verstossen und wurde deshalb verhaftet. Meiner Meinung ist das Handeln der Aussenministerin nicht gerechtfertigt.

Ich frage mich, ober wir es uns leisten können, uns auch ncoh mit Dänemark zu verkrachen?
Aktionsziel Klimaschutz
Ziel der Aktion von Greenpeace war es, die bei einem (von SteuerzahlerInnen berappten) Galadinner versammelten Staats- und Regierungchefs aufzufordern, dem Zweck ihrer Anwesenheit in Kopenhagen nachzukommen, und zugunsten des Klimaschutzes zu handeln. Auf ihrem Transparent stand darum: "Policitican talk, leaders act."

Auch in der Schweiz verstärken sich extreme Wetterereignisse und das verursacht bereits heute, z.B. auf der Alp die ich im Sommer bewirtschafte, Probleme.

Ich hoffe, darum nicht nur, dass den unverhältnissmässigen und unmenschlichen Zuständen mit wochenlanger Untersuchungshaft von 4 gewaltfreien, engagierten AktivistInnen sofort ein Ende gesetzt werden, sondern auch, dass umgehendst wirksame Massnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden.
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