1,5 Milliarden Euro stehen noch aus
Banken in Griechenland öffnen für Rentner
publiziert: Mittwoch, 1. Jul 2015 / 06:12 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Jul 2015 / 11:21 Uhr
Griechenland schuldet dem IWF noch 1.5 Milliarden Euro.
Washington - Die Banken in Griechenland haben am Mittwoch für Rentner geöffnet. Seit dem frühen Morgen standen zahlreiche Pensionierte Schlange, um an Bargeld zu kommen.
Die Banken hatten diese Ausnahme ermöglicht, da viele Rentner keine EC- oder Kreditkarten haben und somit in den vergangenen Tagen an den Automaten kein Bargeld abheben konnten. Im ganzen Land öffneten rund 1000 Filialen, wie griechische Medien berichteten. Sie sollen demnach auch am Donnerstag und am Freitag offen sein.
Mit dieser Ausnahme bleiben in Griechenland Banken und Börse bis Anfang kommender Woche geschlossen. An Geldautomaten seit Montag maximal 60 Euro pro Tag abheben. In den vergangenen Tagen hatten immer mehr verängstigte Bürger Bargeld abgehoben und damit die Geldhäuser in Schwierigkeiten gebracht.
Schwindende Mehrheit
Die drastischen Massnahmen wirken sich offenbar bereits auf die Zustimmung der Griechen zu den Reformauflagen aus. Wenige Tage vor dem in Griechenland geplanten Referendum über Sparauflagen der Gläubiger gibt es offenbar eine Mehrheit gegen die Reformen - doch sie schwindet. Darauf deutet eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Instituts ProRata hin.
Zwar gaben 54 Prozent der Befragten an, am Sonntag gegen die Vorschläge der Geldgeber stimmen zu wollen. Wird die Umfrage aufgeschlüsselt, ergibt sich aber ein differenziertes Bild.
Unter Umfrageteilnehmern, die vor der Entscheidung zur vorübergehenden Schliessung der griechischen Banken befragt wurden, liegt der Anteil der Nein-Stimmen bei 57 Prozent, 30 Prozent wollten die Reformen befürworten.
Nach den Banken-Schliessungen und der Einführung von Kapitalverkehrskontrollen sprachen sich lediglich noch 46 Prozent gegen die Sparpläne aus, 37 Prozent waren indes dafür.
Am Mittwoch hat zudem ein breites Bündnis griechischer Verbände eine Kampagne zum Verbleib des Landes in der EU gestartet. Der Bund der griechischen Tourismusindustrie (Sete) teilte am Mittwoch mit, als ein Gründungsmitglied der Kampagne fordere er die griechische Bevölkerung auf, bei dem für kommenden Sonntag geplanten Referendum mit «Ja» zu stimmen.
Werben für Reformen gegen Kreditfreigabe
Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hatte seinen Kollegen in der Euro-Gruppe laut Vertretern der Währungsgemeinschaft zuletzt angeboten, dass seine Regierung entgegen ursprünglicher Pläne für eine Zustimmung zu den Reformforderungen werben oder das Referendum ganz absagen könnte. Voraussetzung sei eine Einigung auf die Freigabe neuer Kredite.
Mit einer Bitte um eine Last-Minute-Verlängerung war Griechenland allerdings am Dienstag abgeblitzt. In der Nacht lief das Programm der Euro-Partner aus. Zudem ist Griechenland als erster Industriestaat beim Internationalen Währungsfonds in Zahlungsverzug geraten. Die Regierung in Athen liess die Frist für die Rückzahlung einer Kreditrate von rund 1,6 Milliarden Dollar beim IWF verstreichen. Das bestätigte der Fonds am Dienstagabend.
Damit gilt Griechenland als zahlungsunfähig. Athen könne nun nur weitere Mittel bekommen, sobald die Rückstände ausgeräumt seien, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice. Der IWF bestätigte zudem, dass Griechenland noch in letzter Minute gebeten habe, die Zahlung erst später leisten zu müssen. Darüber werde der IWF zu gegebener Zeit beraten, ergänzte der Sprecher.
Mit dieser Ausnahme bleiben in Griechenland Banken und Börse bis Anfang kommender Woche geschlossen. An Geldautomaten seit Montag maximal 60 Euro pro Tag abheben. In den vergangenen Tagen hatten immer mehr verängstigte Bürger Bargeld abgehoben und damit die Geldhäuser in Schwierigkeiten gebracht.
Schwindende Mehrheit
Die drastischen Massnahmen wirken sich offenbar bereits auf die Zustimmung der Griechen zu den Reformauflagen aus. Wenige Tage vor dem in Griechenland geplanten Referendum über Sparauflagen der Gläubiger gibt es offenbar eine Mehrheit gegen die Reformen - doch sie schwindet. Darauf deutet eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Instituts ProRata hin.
Zwar gaben 54 Prozent der Befragten an, am Sonntag gegen die Vorschläge der Geldgeber stimmen zu wollen. Wird die Umfrage aufgeschlüsselt, ergibt sich aber ein differenziertes Bild.
Unter Umfrageteilnehmern, die vor der Entscheidung zur vorübergehenden Schliessung der griechischen Banken befragt wurden, liegt der Anteil der Nein-Stimmen bei 57 Prozent, 30 Prozent wollten die Reformen befürworten.
Nach den Banken-Schliessungen und der Einführung von Kapitalverkehrskontrollen sprachen sich lediglich noch 46 Prozent gegen die Sparpläne aus, 37 Prozent waren indes dafür.
Am Mittwoch hat zudem ein breites Bündnis griechischer Verbände eine Kampagne zum Verbleib des Landes in der EU gestartet. Der Bund der griechischen Tourismusindustrie (Sete) teilte am Mittwoch mit, als ein Gründungsmitglied der Kampagne fordere er die griechische Bevölkerung auf, bei dem für kommenden Sonntag geplanten Referendum mit «Ja» zu stimmen.
Werben für Reformen gegen Kreditfreigabe
Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hatte seinen Kollegen in der Euro-Gruppe laut Vertretern der Währungsgemeinschaft zuletzt angeboten, dass seine Regierung entgegen ursprünglicher Pläne für eine Zustimmung zu den Reformforderungen werben oder das Referendum ganz absagen könnte. Voraussetzung sei eine Einigung auf die Freigabe neuer Kredite.
Mit einer Bitte um eine Last-Minute-Verlängerung war Griechenland allerdings am Dienstag abgeblitzt. In der Nacht lief das Programm der Euro-Partner aus. Zudem ist Griechenland als erster Industriestaat beim Internationalen Währungsfonds in Zahlungsverzug geraten. Die Regierung in Athen liess die Frist für die Rückzahlung einer Kreditrate von rund 1,6 Milliarden Dollar beim IWF verstreichen. Das bestätigte der Fonds am Dienstagabend.
Damit gilt Griechenland als zahlungsunfähig. Athen könne nun nur weitere Mittel bekommen, sobald die Rückstände ausgeräumt seien, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice. Der IWF bestätigte zudem, dass Griechenland noch in letzter Minute gebeten habe, die Zahlung erst später leisten zu müssen. Darüber werde der IWF zu gegebener Zeit beraten, ergänzte der Sprecher.
(nir/sda)
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