Gegen Ende 2014

Griechenland will an die Märkte gehen

publiziert: Freitag, 3. Jan 2014 / 12:08 Uhr / aktualisiert: Freitag, 3. Jan 2014 / 13:13 Uhr
Griechenland hat ein hohes Ziel vor Augen.
Griechenland hat ein hohes Ziel vor Augen.

Athen will nach Auslaufen der Rettungsprogramme Ende des Jahres ohne neue Hilfen auskommen und an den Kapitalmarkt zurückkehren. Experten zweifeln daran, ob das gelingen kann.

3 Meldungen im Zusammenhang
Griechenland will sich gegen Ende 2014 an die Märkte wenden, um seinen Geldbedarf zu decken. Dies sagte der griechische Wirtschaftsminister Konstantinos Chatzidakis am Freitag dem griechischen Nachrichtenradio Skai.

Die Regierung habe sich das hohe Ziel gesetzt, «so etwa um das Ende 2014 an die Märkte zu gehen», sagte Chatzidakis. Die Grundlage dafür sei, dass Griechenland 2013 einen primären Überschuss (ohne Zinsen) im Haushalt erreicht habe.

Chatzidakis reagierte auf einen Bericht der Athener Zeitung «Avgi» (Freitag), wonach es in Briefen des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso und des griechischen Notenbankchefs Georgios Provopoulos an das Europaparlament heisst, Griechenland habe erst 2015 Chancen, sich Geld am Finanzmarkt zu leihen.

Anleiheinvestor sieht schwarz

Auch der weltweit grösste Anleiheinvestor Pimco ist skeptisch, das Griechenland bald wieder seine Schulden selbst an den Kapitalmärkten finanzieren kann. «Wir glauben nicht, dass Griechenland in diesem Jahr Geld an den Finanzmärkten erhält», sagte Pimco-Manager Myles Bradshaw der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag).

«Für eine neunjährige griechische Staatsanleihe erhält man derzeit acht Prozent. Wenn das Land zu diesen Konditionen grössere Kredite aufnimmt, würde die gesamte Schulden- und Zinslast sehr viel höher ausfallen als bei einer Kreditaufnahme über den Rettungsfonds ESM», erklärte der Pimco-Manager.

Zum Vergleich: Die Kredite aus ESM-Mitteln kosteten Athen nur rund zwei Prozent. «Erst wenn das Wirtschaftswachstum anzieht, kann Griechenland darüber nachdenken, eine grosse Staatsanleihe erfolgreich an den Finanzmärkten zu platzieren», sagte der Pimco-Experte.

Grosse Skepsis

Bereits der griechische Regierungschef Antonis Samaras hatte in seiner Neujahrsansprache erklärt, sein Land wolle nach dem Auslaufen der internationalen Rettungsprogramme in diesem Jahr ohne neue Hilfen auskommen und an die Märkte zurückkehren. Seitdem wird in Expertenkreisen heftig diskutiert, ob das Euro-Krisenland es tatsächlich aus eigenen Kräften schaffen könne.

Nach Einschätzung von DIW-Chef Marcel Fratzscher wird Griechenland 2015 ein drittes Hilfsprogramm seiner internationalen Geldgeber benötigen. Die Länder der Eurozone und der Internationale Währungsfonds (IWF) helfen Griechenland seit 2010. Die Hilfspakete summieren sich auf 240 Mrd. Euro. Hinter vorgehaltener Hand wird über einen weiteren Finanzbedarf von 2015 bis 2018 in Höhe von rund 10 Mrd. Euro gesprochen.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Athen - Das schwächste Eurozonen-Mitglied Griechenland hat mit dem 1. Januar ... mehr lesen
Griechenland steht vor einer schwierigen Aufgabe: Es muss die Geschäfte der EU führen, während es gleichzeitig mit der schwersten Finanzkrise seiner jüngsten Geschichte kämpft.
Lange Schlangen vor Finanzämtern, Banken und Postämtern in Griechenland. (Archivbild)
Athen - Lange Schlangen vor Finanzämtern, Banken und Postämtern in Griechenland: Hunderttausende Griechen versuchen ihre Motorfahrzeugsteuern in letzter Minute zu bezahlen. Die ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Im Hauptort Karyes fand eine kurze feierliche Messe statt.
Auf der Griechenlandreise  Athen - Russlands Präsident Wladimir Putin ist am zweiten Tag seiner Griechenlandreise zur Mönchsrepublik Berg Athos gepilgert. Der Berg Athos ist eine Hochburg des orthodoxen Christentums. mehr lesen 
Treffen in Athen  Athen - Russland und Griechenland setzen trotz zahlreicher Schwierigkeiten ihre Kooperation fort und ... mehr lesen  
Politische Gespräche  Athen - Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zu politischen Gesprächen in Athen ... mehr lesen  
Privatisierungspläne  Athen - Das hochverschuldete Griechenland will sich von einer fünfprozentigen Beteiligung an seinem führenden Telekomkonzern OTE trennen. Aktualisierte Privatisierungspläne ... mehr lesen
Der Staat hält zehn Prozent an OTE. (Symbolbild)
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 4°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 5°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
St. Gallen 3°C 4°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen trüb und nass
Bern 4°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 5°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten