Grippe epidemisch im Anmarsch

publiziert: Donnerstag, 6. Jan 2005 / 22:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 6. Jan 2005 / 23:15 Uhr

Bern - Die Grippe ist aus Graubünden und dem Tessin im Anmarsch. Dort hat die Krankheit vor einigen Tagen epidemische Ausmasse angenommen. Zahlreich sind die Grippefälle auch in der Westschweiz. Ziemlich verschont wurde bisher die Zentralschweiz.

Gesamtschweizerisch lag der Wert bei 9 Verdachtsfällen auf 1000 Arztkonsultationen.
Gesamtschweizerisch lag der Wert bei 9 Verdachtsfällen auf 1000 Arztkonsultationen.
In der letzten Kalenderwoche wurden in Graubünden und im Tessin auf 1000 Arztkonsultationen 23 Grippeverdachtsfälle gemeldet, wie der Homepage des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu entnehmen ist. Der epidemische Schwellenwert liegt bei 15 Verdachtsfällen auf 1000 Arztkonsultationen.

Knapp darunter lagen mit 13 Fällen die Westschweizer Kantone Genf, Waadt, Neuenburg und Wallis. Noch kaum grassierte die Grippe in Bern, Freiburg und Jura, wo der entsprechende Wert bei 8 lag. In den Zentralschweizer Kantonen wurden lediglich 4 Verdachtsfälle auf 1000 Konsultationen verzeichnet.

Schwankungen im Meldeverhalten

Gesamtschweizerisch lag der Wert bei 9 Verdachtsfällen. Das BAG weist aber auf der Homepage darauf hin, dass es wegen der Festtage zu Schwankungen im Meldeverhalten gekommen sei. Die Angaben seien deshalb mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Jedenfalls waren vor den Festtagen nur wenige Leute an der Grippe erkrankt.

Im Winter 2003/2004 hatte die Grippewelle die Schweiz Mitte Dezember erfasst. Der Höchstwert - 69 Verdachtsfälle auf 1000 Arztkonsultationen - wurde in der ersten Januarwoche erreicht. Die Epidemie dauerte insgesamt sieben Wochen und lag damit unter dem Zehnjahresmittel von neun Wochen.

Am Sentinella-Meldesystem nehmen schweizweit rund 240 Arztpraxen teil. Sie melden wöchentlich die Anzahl ihrer Patienten mit grippeähnlicher Erkrankung. Bei einem Teil der Patienten werden Rachenabstriche virologisch untersucht.

(bert/sda)

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