Feier zum «Tag des Sieges»
Grösste Militärparade Russlands in Moskau
publiziert: Samstag, 9. Mai 2015 / 08:31 Uhr / aktualisiert: Samstag, 9. Mai 2015 / 17:17 Uhr

Moskau - Mit einer riesigen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau hat Russland den Sieg über das nationalsozialistische Deutschland vor 70 Jahren gefeiert.

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Präsident Wladimir Putin dankte am Samstag zu Beginn der Feiern den Alliierten für ihren "Beitrag" zum Sieg über die deutsche Wehrmacht.

Einen Tag nach den Gedenkfeiern zum Kriegsende in ganz Europa verfolgten in Moskau hunderttausende Zuschauer die Militärparade auf dem Roten Platz. Putin nahm die bislang grösste Parade zum "Tag des Sieges" zusammen mit Verteidigungsminister Sergej Schogui ab.

Russland feiert das Kriegsende am 9. Mai und damit einen Tag später als der Westen, weil 1945 die deutsche Kapitulation vor den Sowjettruppen erst mit Verspätung unterzeichnet worden war. Auch in anderen Ex-Sowjetrepubliken wurde gefeiert.

Unter den ausländischen Staatsgästen waren UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, Chinas Staatschef Xi Jinping, Indiens Präsident Pranab Mukherjee sowie dessen kubanischer Amtskollege Raúl Castro. Auch Spitzenpolitiker aus mehreren ehemaligen Sowjetrepubliken nahmen teil.

Die Spitzen der EU sowie US-Präsident Barack Obama boykottierten aus Protest gegen Moskaus Rolle im Ukraine-Konflikt diesen wichtigsten Feiertag Russlands. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will mit Präsident Putin an diesem Sonntag in Moskau am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegen.

Auch in Berlin erinnerten Tausende Menschen an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Vor den Sowjetischen Ehrenmalen in Treptow und in der Nähe des Brandenburger Tors legten sie am Samstag Blumen und Kränze nieder. Darunter waren Botschafter verschiedener Länder, unter ihnen der russische Botschafter in Deutschland, Wladimir Grinin. Er sagte, es sei wichtig an das Kriegsende zu erinnern - "für uns und für alle".

Zum grössten Ehrenmal in Berlin, wo Tausende sowjetische Soldaten begraben sind, kamen laut der Polizei fast 10'000 Menschen. Darunter waren viele Russen und einige Veteranen.

Dank an Alliierte

Putin nahm in seiner Rede zu Beginn der Parade indirekt Bezug auf die schwerste Krise zwischen Ost und West seit Ende des Kalten Krieges. Die Prinzipien der Nachkriegsordnung würden immer häufiger verletzt, kritisierte er.

Versuche, eine "monopolare" Welt zu schaffen, nähmen zu. Nötig sei aber ein System, das gleiche Sicherheit für alle Staaten garantiere. "Nur dann werden wir Frieden und Ruhe auf dem Planeten gewährleisten", betonte der russische Präsident.

In seiner Ansprache hob Putin die Rolle der Sowjettruppen hervor. "Man muss daran erinnern, dass es die Rote Armee war, die nach einer verlustreichen Offensive auf Berlin den Endpunkt unter den Krieg gegen Hitler-Deutschland setzte", sagte Putin vor einer Schweigeminute für die 27 Millionen sowjetischen Kriegstoten.

Putin dankte aber auch den Alliierten. "Ich danke den Völkern Grossbritanniens, Frankreichs und der Vereinigten Staaten für ihren Beitrag zum Sieg. Ich danke den unterschiedlichen antifaschistischen Ländern, die sich in den Reihen des Widerstands und im Untergrund an den Kämpfen gegen die Nazis beteiligt haben", sagte Putin.

16'000 Soldaten an Gedenkfeier

Auf einer Ehrentribüne verfolgten Hunderte von Veteranen bei frühlingshaftem Wetter die gut einstündige Gedenkfeier mit mehr als 16'000 Soldaten sowie rund 200 Fahrzeugen und etwa 140 Flugzeugen.

Russland nutzte die Militärparade auch dazu, mehrere neue Waffensysteme vorzuführen. Neben gepanzerten Truppentransportern, Artilleriesystemen und einem Panzerabwehrsystem war darunter auch der Kampfpanzer T-14, der als Flaggschiff einer neuen Generation von Panzern gilt.

Nach der Parade übernahm Putin überraschend persönlich die Spitze eines Marschs im Gedenken an die Kriegsopfer. Mit einem Porträt seines Vaters Wladimir, der im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen Truppen kämpfte, stellte sich Putin an die Spitze der rund 250'000 Menschen, die durch Moskau marschierten. Der 62-Jährige sagte, der Marsch sei eine Würdigung der Millionen russischer Kriegstoten, aber auch ein Zeichen der Stärke Russlands.

(nir/sda)

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