Gross' Dernière in Basel

publiziert: Freitag, 29. Mai 2009 / 07:52 Uhr / aktualisiert: Freitag, 29. Mai 2009 / 08:41 Uhr

In Basel endet heute die zehnjährige Ära von Christian Gross. 48 Stunden nach seiner Freistellung sitzt der 54-jährige Zürcher zum letzten Mal auf der FCB-Trainerbank. Gegen YB geht es für die Bebbi nur noch um die Sicherung von Platz 2.

Christian Gross ist nach Helmut Benthaus der erfolgreichste FCB-Trainer.
Christian Gross ist nach Helmut Benthaus der erfolgreichste FCB-Trainer.
Die Meisterschaft hat der Titelhalter am letzten Sonntag mit einem 1:4-Debakel im Letzigrund gegen GC verloren. Der FCZ nahm die Offerte im fernen Bellinzona an. Den dritten Titelgewinn innerhalb von vier Jahren wird der neue Champion im abschliessenden Zürcher Derby zelebrieren.

Am Rheinknie findet keine Feier mehr statt -- nicht einmal eine Abschiedszeremonie. Gross mag solche Szenen nicht. Er bevorzugt ein Ende ohne Tränen. «Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es ein sehr emotionaler Tag wird, wenn man nach zehn Jahren einen Arbeitsplatz verlässt», blickte der Coach seiner Dernière entgegen.

Nach vier Meistertiteln und vier Cupsiegen in den letzten sieben Saisons beendete die Klub-Führung das Engagement mit dem nach Helmut Benthaus erfolgreichsten FCB-Trainer. «Ich habe die Vertragsauflösung schnell verdaut. Jetzt muss der Fokus wieder aufs Team gerichtet sein. Es geht gegen YB um Platz 2.»

Humor in bitteren Stunden

Am Tag nach der bittersten Stunde seiner FCB-Laufbahn war Gross verblüffend abgeklärt und unterhielt die Journalisten beim Interview-Termin mit witzigen Beiträgen: «Ich habe ja noch einiges zu tun. Ich muss mein Büro räumen und all die Steinböcke oder Haifischköpfe aus der Kabine tragen.» Gross lachte herzhaft. Verbitterung klingt anders.

Die Partie gegen die Young Boys sei nur das Ende einer Saison. «Es ist keine Abschiedsvorstellung», betonte Gross. Das Leben gehe weiter. «Von der Mannschaft verlange ich einen Sieg.» Gross bleibt Gross -- auch in einer persönlich höchst unangenehmen Lage.

Der weisse (FCZ)-Riese

Derweil man die Flaggen in Basel derzeit eher auf Halbmast gesetzt hat, bereiten sie beim Erzrivalen in Zürich die grosse Meisterparty vor. Spieler und Trainer Bernard Challandes freuen sich auf den Schlussakt. Zu verlieren gibt es nichts mehr. Im wohl mit über 22 000 Zuschauern besetzten Stadion begegnen sich die grossen Sieger der letzten Runde - GC spielte mit dem Erfolg gegen den FCB den Steilpass, den der FCZ im Tessin souverän verwertete.

Zur Feier des Abends werden die FCZ-Anhänger alle in Weiss erscheinen. Der Klub und die «Südkurve» rief zur einheitlichen Kleidung auf. 2007, beim letzten Meisterstück vor eigenem Publikum, trug die Kulisse ebenfalls nur Weiss. Nach der Pokalübergabe wird die FCZ-Gemeinde den zwölften Titelgewinn mit einer Freinacht begiessen. Am Samstag ist für die Champions eine Truck-Triumphfahrt zum Helvetiaplatz geplant, wo sich die Stars auf dem Volkshaus-Balkon den Anhängern präsentieren wird.

Basel - Young Boys
(Duelle dieser Saison: 2:1, 1:2, 2:3) Anspielzeit: Freitag, 20.15 Uhr. -- Absenzen: Carlitos, Hodel und Marque (alle verletzt); Hochstrasser (gesperrt), Doubai (rekonvaleszent), Raimondi, Varela und Yapi (alle verletzt). -- Statistik: Bei einer Niederlage würde der FCB im letzten Saisonspiel noch auf den dritten Schlussrang zurückfallen. Das wäre die schlechteste Rangierung für den abgetretenen Meister seit 2001. Cupfinalverlierer YB hingegen könnte zum Abschluss nochmals ein kleines Erfolgserlebnis feiern. Der Tabellenzweite muss in der Qualifikation für die neue Europa League eine Runde weniger überstehen als der Dritte. Zudem würde die Rangprämie vom Verband noch etwas besser ausfallen.

Zürich - Grasshoppers (2:2, 2:1, 2:2)
-- Freitag, 20.15 Uhr. -- Absenzen: Barmettler, Stahel und Lampi (alle verletzt); Bobadilla, Smiljanic (beide verletzt), Linz (fraglich), Riedle (abwesend). -- Statistik: «Den FCZ haben wir als einzigen Gegner in dieser Saison noch nie bezwingen können», sagt GC-Trainer Hanspeter Latour und legt damit gleich die Zielsetzung fest. Meister Zürich bereitete sich in einem Kurztrainingslager in Bad Ragaz auf die ausverkaufte Meisterfeier vor. Er dürfte heute alles daran setzen, dieses Spiel nicht zu verlieren und damit die Serie auf sechs Partien ohne Niederlage gegen GC auszubauen.

Partien am Samstag:
Am Samstag, 30. Mai, 17.45 Uhr: Aarau - Vaduz, Luzern - Neuchâtel Xamax, Sion - Bellinzona.

Rangliste:
(je 35 Spiele) 1. Zürich 76. 2. Basel 72. 3. Young Boys 70. 4. Grasshoppers 50. 5. Bellinzona 42. 6. Aarau 41. 7. Neuchâtel Xamax 40. 8. Sion 36. 9. Luzern 32. 10. Vaduz 22.

(Sven Schoch, Basel/Si)

 
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