Grossbrand: Auch Schweiz sendet Israel Hilfe

publiziert: Samstag, 4. Dez 2010 / 08:19 Uhr / aktualisiert: Samstag, 4. Dez 2010 / 10:14 Uhr
Die Feuerwalze nähert sich Haifa.
Die Feuerwalze nähert sich Haifa.

Tel Aviv/Haifa - Trotz massiver internationaler Hilfe ist der Grossbrand im Hinterland der israelischen Hafenstadt Haifa weiterhin nicht zu bändigen. Die aus zahlreichen Staaten eingetroffenen Löschflugzeuge mussten mit Einbruch der Dunkelheit ihre Einsätze abbrechen.

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Tausende Feuerwehrleute kämpften auch in der Nacht erfolglos gegen die Flammen. Die Feuerwalze rückte indessen nach israelischen Medienberichten näher an Haifa heran, wo sich Löschtrupps schwerpunktmässig um das Universitätsgelände und den Vorort Denya aufstellten, um das Schlimmste zu verhindern.

Durch das Buschfeuer im Karmel-Gebirge starben bisher 42 Menschen, über 17'000 Menschen wurden in die Flucht getrieben. Nach einem Hilferuf von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war eine internationale Welle der Unterstützung angerollt.

Viele Länder schickten Löschflugzeuge für den Kampf gegen den grössten Brand in der Geschichte Israels, auch ganze Feuerwehreinheiten aus dem Ausland trafen zur Unterstützung ein. Die Schweiz schickt drei Helikopter, Einsatzkräfte und Material nach Israel. Die Helis sollen ab Sonntag einsatzbereit sein.

Verhaftete freigelassen

Die Polizei setzte unterdessen zwei Männer wieder auf freien Fuss, die ursprünglich der Brandstiftung verdächtigt worden waren. Die Befragung habe ergeben, dass die beiden Männer unschuldig seien, hiess es. Nach neuesten Medienberichten geht die Polizei inzwischen nicht mehr von Brandstiftung aus, sondern vermutet vielmehr Fahrlässigkeit als Auslöser des Grossbrandes.

Die meisten der Todesopfer sind Gefängniswachmänner, die Häftlinge retten sollten. Über 17'000 Menschen mussten sich vor dem Flammeninferno in Sicherheit bringen.

Hilfe aus Ägypten und Jordanien

Mehr als 20 Löschflugzeuge wurden am Freitagvormittag in Israel erwartet. Aus Bulgarien trafen schon 100 Feuerwehrleute ein. Spanien, Griechenland, Zypern, Aserbaidschan, Russland sowie die arabischen Nachbarstaaten Ägypten und Jordanien sagten Hilfe zu.

Selbst die Türkei, deren Beziehungen zu Israel seit Monaten seit einem tödlichen Zwischenfall bei einer Auseinandersetzung mit der Gaza-Hilfsflotte angespannt sind, wollte zwei Löschflugzeuge entsenden. US-Präsident Barack Obama kündigte ebenfalls Unterstützung an.

Seit Monaten kein Regen

Das Feuer hat nach Angaben der Forstbehörde eine Fläche von rund 30 Quadratkilometern Wald- und Buschlandschaft mit 1,5 Millionen Bäumen vernichtet. Die Fläche entspricht etwa der Grösse des Kantons Basel-Stadt.

Das Feuer kann sich so rasend schnell ausbreiten, weil in Israel seit Monaten Trockenheit herrscht. Es ist kaum Regen gefallen. Die Mittagstemperaturen liegen derzeit bei 28 Grad Celsius. Ausserdem werden die Flammen durch den Seewind weiter angefacht.

Hilfe aus der Schweiz

Der Bundesrat beschloss am Freitag, drei Helikopter, Einsatzkräfte und Material nach Israel zu schicken, wie Bundesratssprecher André Simonazzi in Bern sagte.

Die Helikopter sollten am Sonntag vor Ort einsatzbereit sein, wie das EDA am Abend in einem Communiqué ergänzte. Fünf Schweizer Experten wurden zur Vorbereitung des Einsatzes noch am Freitag nach Israel geschickt.

(ht/sda)

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