Grossbrand in St. Gallen - Abklärung dauert Tage

Das Feuer zerstörte am Donnerstagabend den Dachstock des Gotteshauses. Die darunter liegende Kuppel blieb intakt, wie die Feuerwehr mitteilte. Es bestehe keine grosse Einsturzgefahr.

Im Innern der Kirche seien die Schäden ebenfalls gross, hiess es. Ein Übergreifen der Flammen vom Dachstock auf den Turm der Kirche konnte die Feuerwehr verhindern. Stadtrat Agostino Cozzio zeigte sich zufrieden mit dem Löscheinsatz, an dem 200 Feuerwehrleute und vier Hubretter beteiligt waren.

Schaden über drei Millionen

Der Schadensumme dürfte laut dem Direktor der kantonalen Gebäudeversicherungsanstalt (GVA), Renato Resegatti, zwischen drei und neun Millionen Franken liegen. Eine genaue Schätzung sei noch nicht möglich, sagte Resegatti auf Anfrage. Entscheidend sei, wie stark das Mauerwerk beschädigt sei.

Vom Dachstuhl der 1887 im neugotischen Stil erbauten reformierten Kirche westlich des Hauptbahnhofs ragt nur noch ein verkohltes Gerippe in den Himmel. Rundherum liegen kaputte Ziegel. Das Grundstück ist abgesperrt. Im Innern der Kirche tropfte es noch immer von der Decke, und Brandgeruch lag im Raum.

Die Kirche St. Leonhard wird seit 1995 nicht mehr für Gottesdienste benützt. Vorübergehend diente sie als ökumenische, offene City-Kirche. 2005 verkaufte die Kirchgemeinde das renovationsbedürftige Gotteshaus dem Winterthurer Architekten Giovanni Cerfeda. Dieser plante den Umbau in ein Kulturzentrum.

(bert/sda)