«Grosse Comebacks sind die grössten Geschichten im Sport»

publiziert: Mittwoch, 30. Nov 2005 / 16:07 Uhr

Das baldige Comeback von Martina Hingis warf in den Medien hohe Wellen. Die Meinungen über die Erfolgschancen der einstigen Weltnummer 1 gehen indes ziemlich weit auseinander.

Kann Martina Hingis dem Powerspiel der Wiliams-Schwestern etwas entgegensetzen?
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The Times, London:
«Als sie ihre Rackets im unglaublich jungen Alter von 22 Jahren niederlegte, dachte man, dass Hingis, die während der ganzen Karriere von Knöchelproblemen geplagt war, eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen habe. Gestern gab sie nun aus heiterem Himmel bekannt, dass sie zurückkkommen werde.

Ob sie oder Jelena Dokic, die ebenfalls wieder spielen wird, fähig sein werden, die Form ihrer Jugendjahre wieder zu erlangen, wird eine der magischen Fragen des Jahres 2006 sein. Hingis stellte Rekorde auf, wo immer sie auch spielte. Viele ihrer Niederlagen, zum Beispiel jene im French-Open-Final 1999 gegen Steffi Graf, sind ebenso in der Erinnerung eingeprägt wie ihre vielen Siege.

Zurecht wurde gesagt, dass Hingis Gefahr lief, vom Powerspiel der Williams-Sisters erdrückt zu werden. Vielleicht hat sie bei ihnen eine gewisse Gleichgültigkeit dem Sport gegenüber ausgemacht und glaubt, dass sie, falls sie in die Nähe ihres besten Niveaus kommt, die alternden Lindsay Davenport und Mary Pierce, die unberechenbare Amélie Mauresmo, die verletzungsanfällige Justine Henin-Hardenne und Kim Clijsters, die jetzt schon vom Rücktritt in zwei Jahren spricht, bedrängen kann.»

Gazzetta dello Sport, Mailand:
«Überraschung: Die Hingis wird wieder spielen. Sie hat immer über Antizipationsvermögen, Koordination und grossartiges technisches Talent verfügt, ist ihrem Spiel aber nicht im Kraftraum untreu geworden. Das Wunderkind und die jüngste Nummer 1 in der Geschichte musste sich aber der physischen Übermacht der Williams beugen, das Zepter im Ranking abgeben und ist seit 2000, mit Ausnahme von Melbourne, nie mehr in einem Grand-Slam-Final gestanden. Hoffen wir, dass es nicht die klassische Rückkehr ist: Unmöglich und ein bisschen pathetisch, beeinflusst vom lieben Geld.»

Tages Anzeiger, Zürich:
«Grosse Comebacks sind die schönsten Geschichten im Sport. Es sind die Geschichten grosser Sportlerpersönlichkeiten. Dass auch die Schweizerin eine aussergewöhnliche Persönlichkeit ist, steht ausser Frage. Sie wurde mit 16 Jahren und 6 Monaten die jüngste Nummer 1 aller Zeiten und führte das Frauentennis mit ihrem Spielwitz und ihrer positiven Ausstrahlung in eine neue Ära. Von Hingis gleich einen weiteren Major-Erfolg zu erwarten, wäre vermessen.

Aber wer sie jüngst erlebte und spürte, wie sehr sie das Tennis noch immer atmet, der zweifelt nicht daran, dass sie mit der Leidenschaft ihre zweite Karriere angehen wird, die ihre erste prägte. Und wer auf ihrem Niveau gespielt hat, der weiss seine Fähigkeiten einzuschätzen und wagt keine Rückkehr mit geringen Erfolgsaussichten. Der entscheidende Punkt ist, ob ihre Füsse den enormen Belastungen wieder standhalten. Falls ja, darf die nächste grosse Comebackstory beginnen.»

Neue Zürcher Zeitung, Zürich:
«Der neueste Schritt der Martina Hingis bewirkt mondiales Echo, in Agenturkreisen vor allem, die sich über den Wert von News definieren. Die Halbwertszeit dieser Nachrichten im Welttennis ist begrenzt. Tiefere Beweggründe für öffentlichen Klamauk sind mit Blick auf den Kommerz (Verträge/Exhibitions) zu erahnen. Hingis, ehemals als 14-Jährige ein Wunderkind der Branche, riskiert, den Übergang zum zivilen Alltag ohne Tennis zu verpassen.

Ihre annoncierte Rückkehr wirkt unbeholfen, kommerziell billig. Wenn sich Hingis physisch im Jahr 2006 nicht in überzeugenderer Fassung präsentieren wird als zuletzt in Thailand, geht die Sonne für Hingis beziehungsweise im Land des US-Vermarkters Octagon ziemlich bald unter.»

(fest/Si)

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