Wahltag im Zuger Kantonsrat

Grüner Linker wird Zuger Landammann

publiziert: Donnerstag, 21. Dez 2000 / 13:48 Uhr

Zug - Hanspeter Uster von der Sozialistisch-Grünen Alternative (SGA) ist neuer Zuger Landamann. Dies trotz Opposition von rechtsbürgerlichen Kreisen. Uster erhielt bei einem absoluten Mehr von 38 insgesamt 52 Stimmen.

Ausgerechnet im Wirtschaftsstandort Zug wird in den nächsten zwei Jahren ein grün-linker die Kantonsregierung präsidieren. Das war auch der Grund, weshalb vor der Abstimmung insbesondere in Kreisen der CVP und der SVP Vorbehalte gegen die Wahl eines «Marxisten» geäussert wurden.

Doch die Störaktion gelang nicht. So weigerte sich etwa FDP- Regierungsrat Peter Bossard, gegen Uster zu kandidieren. Und auch die FDP-Fraktion stellte sich hinter ihn. Das heisse nicht, dass man seine Ideologie teile.

Aber eine Nichtwahl würde sich nur rechtferigen, wenn gravierende Missstände bei der Amtsausübung zu verzeichnen oder wenn er dieser Aufgabe nicht gewachsen wäre. Beides treffe auf Uster nicht zu.

Sorge für World Wide Social Web

Uster bedankte sich beim Kantonsrat für den Rat. Der Umgang mit Minderheiten sei das Exempel an dem sich zeige, wie ernst man es mit der Demokratie meine. Uster betonte im weitern die Wichtigkeit der Solidarität. Neben dem World Wide Web gälte es auch Sorge zum World Wide Social Web zu tragen.

Als reichster Kanton im reichsten Land der Welt komme dabei Zug besondere Bedeutung zu, sagte Uster weiter. Man müsse zeigen, dass der Weltbezug von Zug sich nicht im Geld erschöpfe.

Aus Arbeiterfamilie

Der 42-jährige Hanspeter Uster, Enkel zweier Verdingkinder, stammt aus einer Arbeiterfamilie. 1985 stieg er als Jurist beim Anwaltskollektiv in Zürich ein, später führte er ein eigenes Anwaltsbüro in Zug.

1986 wurde er in den Kantonsrat gewählt. Vier Jahre später schaffte er - als jüngstes Mitglied - den Sprung in die Exekutive. Dort steht er der Sicherheitsdirektion vor.

Zum neuen Statthalter (Vizepräsident des Regierunsrates) wurde Peter Bossard, Direktor des Innern (FDP), gewählt. Er erhielt 72 Stimmen.

Rekordergebnis für neuen Kantonsratspräsidenten

Zum neuen Kantonsratspräsidenten wurde Herbert Arnet von der CVP mit einem Rekordergebnis gewählt. Er erhielt die Stimmen aller 77 anwesenden Kantonsräte - und er ist der 77. Zuger Kantonsratspräsident. Der 50-jährige Arnet ist Gemeindeschreiber in Cham. Er gehört dem Parlament seit 1987 an. Während acht Jahren war er Fraktionschef der CVP.

Mit der neuen Kantonsratsvizepräsidentin Anne Ithen kommt dort erstmals die Alternative Fraktion (AF) zum Zug. Die 40-jährige Sekundarlehrerin aus Risch gehört dem Parlament seit 1995 an. Sie erhielt 51 Stimmen.

Auch bei der Wahl des Vizepräsidiums des Parlamentes gab es Opposition von Rechts. Die SVP sorgte sich, dass im Fall der Wahl von Uster und Ithen der Kanton Zug in den nächsten vier Jahre zu stark nach links tendiere. Doch SVP-Sprengkandidat Werner Villiger erhielt nur 20 Stimmen.

(klei/sda)

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