Guantánamo-Gefangene schildern ihre Lagerhaft

Auf einer Pressekonferenz beteuerten die von den USA als El-Kaida-Anhänger und Taliban-Kämpfer verdächtigten Männer ihre Unschuld. Sie schilderten, wie sie mehr als ein Jahr lang in zwei Meter lange Käfige eingepfercht und bis zu 60 Mal verhört wurden.

Einer der Freigelassenen gab an, ihm seien mehrfach Handschellen angelegt oder für längere Zeit Kapuzen übergezogen worden. Immerhin sei das Essen besser gewesen als in Afghanistan, und die Wärter hätten sie nicht geschlagen.

Die US-Behörden hatten die am Samstag erfolgte Freilassung nach afghanischen Angaben damit begründet, dass von den Männern keine grosse Gefahr mehr ausgehe.

Die US-Armee hält in dem aus rechtlichen und humanitären Gründen international umstrittenen Lager in Guantánamo Bay derzeit noch mehr als 600 Menschen gefangen. Den Gefangenen werfen die USA Komplizenschaft mit der in Afghanistan gestürzten Taliban-Miliz oder dem El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden vor.

Die US-Regierung verweigert den Gefangenen den Status als Kriegsgefangene. Sie bezeichnet sie als gesetzlose Kämpfer, um sie ohne Anklage für unbegrenzte Zeit festhalten zu können und sich nicht an die Gefer Kriegsgefangenen-Konvention halten zu müssen.

(bert/sda)