5 von 500 Werken raubkunstverdächtig

Gurlitt-Taskforce zieht positive Bilanz

publiziert: Donnerstag, 14. Jan 2016 / 14:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 14. Jan 2016 / 15:24 Uhr
Ingeborg Berggreen-Merkel erklärte, die Arbeit geht weiter.
Ingeborg Berggreen-Merkel erklärte, die Arbeit geht weiter.

Berlin - Zwei Jahre lang nahm eine hochkarätige Expertenkommission die Gurlitt-Sammlung unter die Lupe. Am Donnerstag legte sie ihre Ergebnisse vor. Klar ist vor allem: Die Forschung muss weitergehen.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Expertenkommission zur Erforschung der Münchner Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt hat trotz Kritik an ihrer Arbeit eine positive Bilanz gezogen. Taskforce-Chefin Ingeborg Berggreen-Merkel sagte bei der Vorstellung des Abschlussberichts in Berlin, die Grundrecherchen zu sämtlichen Werken aus dem Münchner Bestand seien abgeschlossen.

Das Material stehe nun für weiterführende Forschung zur Verfügung: «Es ist eine bleibende Aufgabe, die wir den Opfern der Verbrechen der nationalsozialistischen Zeit schuldig sind.»

In der zweijährigen Arbeit hat sich nur bei 5 von rund 500 raubkunstverdächtigen Werken Nazi-Unrecht nachweisen lassen, in fünf Fällen bestätigte sich der Verdacht nicht. Insgesamt konnte laut Bericht lediglich bei elf Werken die Herkunft lückenlos geklärt werden.

Die Taskforce veröffentlichte die Ergebnisse in verkürzter Form auf ihrer Website. Während der Arbeit war ihr immer wieder mangelnde Transparenz vorgeworfen worden.

Arbeit soll weitergeführt werden

Kulturstaatsministerin Monika Grütters versprach, sie werde weiter für die «rückhaltlose Aufklärung» der Gurlitt-Sammlung einzusetzen. Die Arbeit soll am Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg unter der Leitung der bisherigen wissenschaftlichen Koordinatorin Andrea Baresel-Brand weitergeführt werden.

Auch der bisher erst grob erforschte Bestand aus Gurlitts Haus in Salzburg soll einbezogen werden. Zur dafür notwendigen Zeit wollte sich Baresel-Brand nicht äussern. Der Vertrag sei zunächst auf ein Jahr befristet und könne verlängert werden.

Der Fall hatte 2013 für Schlagzeilen gesorgt, nachdem in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt mehr als 1200 Kunstwerke beschlagnahmt worden waren. In Salzburg tauchten später rund 250 weitere Objekte auf. Die Sammlung stammt von Gurlitts Vater Hildebrand, der einer der wichtigsten Kunsthändler der Nazis war.

Sein Sohn Cornelius Gurlitt starb 2014. Die Sammlung vermachte er dem Kunstmuseum Bern, eine Cousine ficht das Testament an. Bis zum 1. Februar können die Beteiligten nun zu einem Gutachten über Gurlitts Geisteszustand Stellung nehmen. Erst danach wird das Oberlandesgericht München entscheiden.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
München - Der Rechtsstreit um das Testament von Cornelius Gurlitt zieht sich weiter ... mehr lesen
Es wurde auf Ende September ein Termin für die Beweisaufnahme angesetzt. (Symbolbild)
Ende 2015 war ein Sachverständiger in einem Gutachten zum Schluss gekommen, Gurlitt habe seine Kunstschätze im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ans Kunstmuseum Bern vererbt.
Bern - Cornelius Gurlitts Cousine Uta Werner ist zuversichtlich, dass ihr das Erbe ihres Vetters zugeschlagen wird und nicht dem Kunstmuseum Bern. «Die Sammlung muss in Deutschland ... mehr lesen
Berlin/Bern - «Eine Rückgabe ... mehr lesen
Gurlitt hat mehr als 1250 Kunstwerke bei sich zu Hause gehortet. (Symbolbild)
Das Stück «Entartete Kunst» feierte am Sonntagabend Premiere.
Berlin - Cornelius Gurlitt steht in der ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und eingeführt: 23 in der grundlegenden beruflichen Ausbildung und 27 in der höheren beruflichen Bildung. mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten