Gute Auslosung für Schweizer Topspieler

Federers Erstrundengegner ist Michael Russell (ATP 71). Der amerikanische Grundlinienspezialist wäre an der Porte d´Auteil dereinst um ein Haar vom Mitläufer zum Favoritenschreck mutiert: 2001 führte der Qualifier im Achtelfinal gegen den damaligen Sand-Dominator Gustavo Kuerten und hatte einen Matchball, ehe er dem späteren Turniersieger noch unterlag.

Heuer hat der kleingewachsene 29-Jährige, der «Mighty Mouse» genannt wird, drei Challenger-Turniere gewonnen und beim Australian Open einen Zweisatz-Vorsprung gegen Lleyton Hewitt verspielt.

In den darauffolgenden zwei Runden müsste Federer voraussichtlich die Sympathien des Publikums mit dem Gegner teilen. Thierry Ascione (ATP 168), der gegen einen Qualifier startet, und Julien Benneteau (ATP 35) oder Potito Starace (ATP 53) sollten aber auch keine Stolpersteine darstellen. Im Achtelfinal wäre die Hürde mit der ehemaligen Weltnummer 1 Juan Carlos Ferrero (Sp/17) oder dem unberechenbaren Michail Juschni (Russ/13) dann schon höher.

Auftaktsieg wäre für Wawrinka ein Erfolg

Zwischen Roger Federer und einem Platz im Halbfinal stünde dann voraussichtlich ein Spieler aus dem Quartett Tommy Robredo (Sp/9), Marat Safin (Russ/22), Filippo Volandri (It/29) oder Ivan Ljubicic (Kro/7). Der Service-Gigant aus Kroatien beginnt gegen Laufwunder Arnaud Clément und trifft im Erfolgsfall auf Stanislas Wawrinka (ATP 43) oder Ruben Ramirez Hidalgo (ATP 60). Nach drei aufeinanderfolgenden Startniederlagen seit seinem Comeback wäre für Wawrinka ein Auftaktsieg schon ein Erfolg.

Mögliche Halbfinal-Gegner Federers wären Nikolai Dawydenko (Russ/4), Fernando Gonzalez (Chile/5) oder Guillermo Canas (Arg/19), der aber in dieser Saison auf Sand noch nicht überzeugt hat.

Nadal wieder gegen Hewitt

Auf dem Weg zum möglichen Traumfinal gegen Federer und zum Gewinn des Hattricks stellen sich Rafael Nadal einige Stolpersteine entgegen. In der Startrunde trifft er auf das physisch noch anfällige argentinische Supertalent Juan Martin Del Potro (ATP 58), möglicher Achtelfinalgegner wäre Lleyton Hewitt, der Nadal zuletzt in Hamburg fast bezwang.

Für Andy Roddick (USA/3) kündigt sich kein sehr langer Aufenthalt in Paris an. Der nicht gerade als Sandhase bekannte Amerikaner muss sich in der Startrunde des deutlich unterklassierten Russen Igor Andrejew (ATP 127) erwehren.

Schnyder allein auf weiter Flur

Nach der verletzungsbedingten Absage von Martina Hingis fokussiert sich das Schweizer Interesse am Frauenturnier auf Patty Schnyder, zumal Emmanuelle Gagliardi gegen Nicole Vaidisova (Tsch/6) chancenlos sein dürfte.

Schnyder misst sich bei ihrem Lieblingsturnier zuerst mit der Slowakin Martina Sucha (WTA 134), ehe der «Osteuropa-Trip» vermutlich zweimal in die Ukraine (zu den Bondarenko-Schwestern) und nach Sibirien (zu Scharapowa) führen würde.

Die Anzeichen für einen Exploit gegen die weltweit bestverdienende Sportlerin stünden nicht schlecht, hat doch Scharapowa seit Key Biscayne pausieren müssen. Sie ist erst diese Woche in Istanbul auf die Tour zurückgekehrt.

(smw/Si)