HC Davos im Vergleich mit Europas Topteams

publiziert: Donnerstag, 5. Jan 2006 / 00:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Jan 2006 / 08:29 Uhr

Eine Woche nach dem Spengler Cup vergleicht sich der HC Davos in St. Petersburg (Russ) am European Champions Cup, dem Meistercup des Eishockeys, nochmals mit Europas Topteams. Kann der HCD als erster Schweizer Klub den «Silberstein» gewinnen?

Im Mittelpunkt in St. Petersburg wird von den Davosern Reto von Arx stehen.
Im Mittelpunkt in St. Petersburg wird von den Davosern Reto von Arx stehen.
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Der italienische Designer Enzo Bosi schuf die sieben Kilogramm schwere Trophäe vor zehn Jahren für die Euroliga. Der SC Bern (1997, 1998), der EV Zug (1998, 1999), der HC Fribourg (1999) und Lugano (2000) streckten aus der Schweiz bislang die Hände nach dem beeindruckenden Silver-Stone-Pokal.

Bis in Griffnähe schaffte es allerdings nur Lugano: Die Tessiner überstanden die Euroliga-Vorrunde, eliminierten in den Viertelfinals Slovan Bratislava (Slk) mit 5:2 (h) und 5:6 (a), organisierten danach das Finalturnier, belegten dort aber trotz Heimvorteil nur den vierten (und letzten) Platz. Danach verschwand die Euroliga aus finanziellen Gründen aus dem Kalender. Erst vor einem Jahr wurde der «Silver Stone» für den neu kreierten Champions Cup wieder aus der IIHF-Vitrine hervorgekramt.

Strafaufgabe?

Am European Champions Cup treffen die Meister der sechs führenden Hockeyländer Europas in einem Vier-Tage-Turnier aufeinander. Bei der Premiere vor einem Jahr stand der Schweizer Champion noch abseits. Davos ist diesmal mit von der Partie, weil die Schweiz letzten Frühling in der Weltrangliste Deutschland überholte. Viele glaubten damals, dass die Reise nach Russland unmittelbar nach dem Spengler Cup für den HCD eine Strafaufgabe bedeuten würde.

Arno Del Curto: «Dummes Zeug! Der Gewinn des Europacups wäre ein Traum für mich und den HC Davos. Ich stufe den Europacup von der Bedeutung um Millimeter höher ein als den Spengler Cup. Die Mannschaft wird von den internationalen Partien profitieren -- wohl noch nicht im Januar, denn da könnten uns die Kräfte ausgehen, aber sicher nach der einmonatigen Olympiapause in den Playoffs.»

Der Spengler Cup zeigte auf, wie schmal der Grat zwischen Sieg und Niederlage sein kann. Die Davoser bezwangen am Heimturnier den überlegenenen russischen Meisterschaftsleader und späteren Spengler-Cup-Sieger Metallurg Magnitogorsk 4:1, verspielten aber mit einem 5:8 gegen den (für den Champions Cup nicht qualifizierten) deutschen Meister Eisbären Berlin die Finalqualifikation.

Von Arx im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt in St. Petersburg wird von den Davosern Reto von Arx stehen, denn die internationalen Auftritte des 29-jährigen Emmentalers sind ohne Länderspiele selten geworden. RvA könnte diese Saison als erster Schweizer seit dem legendären Aroser Guido Lindemann (Saison 81/82) NLA-Topskorer werden. In den letzten neun Meisterschaftspartien buchte Reto von Arx sagenhafte 18 Skorerpunkte.

Aus dem Davoser Kader machen nur die verletzten Benjamin Winkler und Marc Heberlein die Exkursion nach Russland nicht mit. Riku Hahl, der sich am Spengler Cup eine Rippe brach, wird wieder spielen können.

Somit werden sechs «Ausländer» in den HCD-Reihen stehen: Neben den «Davosern» Hahl, Brett Hauer, Josef Marha, Landon Wilson und Shane Willis noch der von Langnau ausgeliehene Verteidiger Oscar Ackeström. Auch Sandro Bruderer und Andrea Häller, welche am Spengler Cup nicht zum Zuge kamen, sind am Champions Cup wieder mit von der Partie.

Starke Gegner

Gespielt wird in St. Petersburg in zwei Dreiergruppen, wobei die Gruppensieger am Sonntag den Europacupfinal bestreiten. Davos trifft in der «Ivan-Hlinka-Divison» auf stärkste Gegner: In der ersten Partie am Donnerstagnachmittag spielt der HCD gegen Kärpät Oulu. Kärpät Oulu führt die finnische Meisterschaft an und gewann 25 von 35 Partien. Vor einem Jahr erreichte Kärpät in St. Petersburg den Final und lag gegen Awangard Omsk bis zur 51. Minute in Führung, ehe es durch ein Tor von Jaromir Jagr in der 75. Minute noch in der Overtime 1:2 verlor.

Zweiter Davos-Gegner ist am Freitagnachmittag der schwedische Champion Västra Frölunda mit dem Schweizer Center Martin Plüss. Auch Frölunda spielt (wie auch der HCD) in der nationalen Meisterschaft wieder ganz vorne an der Spitze mit. Frölunda kann wieder auf Keeper Tommy Salo zählen, nachdem sich am 5. Dezember im gleichen Spiel zuerst Salo und dann auch der Ersatzgoalie Mikael Sandberg verletzt hatten.

In der «Alexander-Ragulin-Division» ermitteln osteuropäische Teams einen Finalisten. Im Gegensatz zu den Mannschaften aus der Hlinka-Gruppe fanden die Meister Russlands (Dynamo Moskau), Tschechiens (HC Pardubice) und der Slowakei (Slovan Bratislava) den Tritt in der Meisterschaft aber nicht. Alle belegen bestenfalls Mittelfeldplätze in ihren Ligen.

Gruppen
Ivan-Hlinka-Division: Kärpät Oulu (Fi), Frölunda Indians (Sd), HC Davos.

Alexander-Ragulin-Division: Dynamo Moskau, HC Pardubice (Tsch), Slovan Bratislava (Slk). --

Spielplan
Donnerstag, 5. Januar: Kärpät Oulu - Davos (12.30 Uhr). Dynamo Moskau - Slovan Bratislava (16.30). -- Freitag, 6. Januar: Frölunda Indians - Davos (13.00 Uhr). Slovan Bratislava - HC Pardubice (16.30). -- Samstag, 7. Januar: Frölunda Indians - Kärpät Oulu (13.00 Uhr). Dynamo Moskau - HC Pardubice (16.30). -- Sonntag, 8. Januar: Final (16.30 Uhr).

(von Rolf Bichsel, St. Petersburg/Si)

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