Haare von Ramses II. im Internet angeboten

Wie französische Medien berichteten, war der 50-Jährige zu den Strähnen und Teilen der Mumienbinde gekommen, weil sein Vater in den 70er Jahren an Untersuchungen der Überreste des Pharaos teilgenommen hatte. Ramses II. hatte 1279 bis 1213 vor Christus über Ägypten geherrscht.

Spannungen mit Ägypten

Der ungewöhnliche Fall schreckte auch das Pariser Aussenministerium auf. Der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung, Sahi Hawass, forderte von Frankreich «völlige Aufklärung» des Vorgangs.

Das Aussenministerium erklärte: «Wir sind überzeugt, dass die seit 200 Jahren beispielhaften Beziehungen zu Ägypten (in der Altertumsforschung) nicht unter diesen Vorkommnissen leiden werden.»

Behandlung mit Gammastrahlen

Die Königsmumie gehört zum ägyptischen Nationalerbe und wird in Kairo im Museum aufbewahrt. Sie war 1976 und 1977 in Frankreich untersucht und gegen ihren Verfall mit Gammastrahlen behandelt worden. Bei der Ankunft auf dem Pariser Flughafen wurde die Mumie damals mit den Ehren eines Staatschefs empfangen.

Ramses II. war einer der bedeutendsten Pharaonen des Neuen Reiches Ägypten. Der Erbauer der Tempel von Abu Simbel hatte rund 100 Kinder und führte sein Land nach mehreren Kriegen in einer relativ langen Friedenszeit zu wirtschaftlichem Wohlstand.

2000 Euro je Haarsträhne

Für seine Haarsträhnen hatte der Briefträger jeweils 2000 Euro (3170 Franken) verlangt. Dafür hatte er auch Bildmaterial und Zertifikate versprochen.

(ht/sda)