Haider will wieder an FPÖ-Spitze

Er sei bereit, die Partei neu aufzustellen, sagte er in einem Interview. "Da schaue ich sicherlich nicht zu", sagte Haider zur Krise seiner Partei im Österreichischen Radio (ORF). Es gehe um die Existenz der FPÖ.

Dass er als Parteichef zurückkehre, werde sich dann wahrscheinlich so ergeben, sagte der 55-Jährige. Er verlange das Recht, in der Partei durchgreifen zu können, sagte Haider zu den Bedingungen für seine Rückkehr an die Parteispitze.

Schlagkräftige Truppe

Er fügte an: Ich organisiere mir quer durch Österreich wieder eine schlagkräftige Truppe. Die nächste Parlamentswahl ist für den Herbst 2006 vorgesehen. Bis zu seinem Rückzug von der FPÖ-Spitze im Jahr 2000 hatte Haider die FPÖ zu ihren grössten Erfolgen geführt.

Die konservative Volkspartei (ÖVP), die mit der FPÖ seit fünf Jahren die Bundesregierung bildet, hat auf die Turbulenzen in der FPÖ bislang abwartend reagiert. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hatte erklärt, er vertraue auf die konstruktiven Kräfte der Partei.

Im September 2002 hatte allerdings ein Streit um die künftige Linie der FPÖ zum Platzen der ersten ÖVP-FPÖ Koalition und zu Neuwahlen geführt.

Lange Nierlagen-Serie

Für die FPÖ hat mit der Regierungsbeteiligung im Jahr 2000 eine lange Serie von Niederlagen begonnen. Die Partei fuhr bei elf von zwölf Wahlen schwere Verluste ein und wechselte dreimal die Parteiführung. Seit Juli steht Haiders Schwester, Sozialministerin Ursula Haubner, an der Spitze.

Haider hatte Anfang der Woche erklärt, er sei dafür, dass die alte FPÖ stillgelegt und eine neue Partei gegründet werde. Parteichefin Haubner sagte hingegen, es gehe nicht um eine Neugründung, sondern eine neue Ausrichtung. Sie kündigte gemeinsam mit ihrem Bruder einen vorgezogenen Parteitag Ende April an.

Nach Informationen der österreichischen Presse könnte es auf dem Parteitag zu einer Rebellion des rechten Flügels gegen Haider kommen. Demnach bereite der rechte Flügel mehrere Initiativen vor, mit denen Haider aufgefordert werden soll, endgültig abzutreten und sich auf sein Amt als Landeshauptmann von Kärnten zu konzentrieren.

(sl/sda)