Haitis Regierungschef wirft Opposition Putschversuch vor

Diese Gewalt hat mit einem Putschversuch zu tun, sagte Neptune am Sonntag in einem Fernsehinterview über die Ausschreitungen in mehreren Städten der Karibikrepublik. Er forderte die Opposition auf, der Gewalt ein Ende zu bereiten und sich an der Vorbereitung von Parlamentswahlen zu beteiligen.

Die haitianische Polizei zog sich am Sonntag nach eigenen Angaben aus der von Rebellen besetzten Küstenstadt Gonaïves zurück. Einen Tag nach Beginn des Rückeroberungsversuchs habe sich die Polizei zu einer Rückzugsstrategie entschlossen, hiess es in einer offiziellen Erklärung. Angaben zu Opfern machten die Behörden nicht.

Heftige Kämpfe

Die Rebellen der Widerstandsgruppe RARF errichteten in der 200 000-Einwohner-Stadt nach eigenen Angaben Strassensperren. Auch seien Brücken eingerissen worden, um eine Rückkehr der Polizei zu verhindern.

Bei den Kämpfen in Gonaïves, der viertgrössten Stadt Haitis, waren am Samstag mehrere Polizisten getötet worden. Augenzeugen berichteten von drei Toten, die Rebellen gaben den Tod von 14 Polizisten bekannt.

Die seit Monaten demonstrierenden Gegner von Präsident Aristide werfen dem einstigen Armenpriester vor, das Land mit diktatorischen Methoden und durch Korruption weiter in Armut und Elend zu treiben. Aristide lehnt einen Rücktritt ab und will sein Mandat bis 2006 zu Ende führen.

(rp/sda)