Handball: Marc Baumgartners Rückzug aus dem Nationalteam

Der 28-jährige Rekordschütze will sich vollumfänglich auf sein Bundesliga-Engagement beim TBV Lemgo konzentrieren.

Vor zwei Jahren, damals stand der heutige Schaffhausen-Coach Peter Bruppacher in der Verantwortung, hatte sich der hochkarätige Rückraum-Shooter ebenfalls (für einige Monate) aus dem Nationalteam zurückgezogen; die SHV-Auswahl scheiterte in der folgenden WM- Ausscheidung ohne ihren mit abstand besten Torschützen kläglich. «Es ist schade, dass ein Spieler von internationaler Klasse und mit Routine ein Fragezeichen hinter sein Energiepotenzial setzt», zeigte sich Ehret von Baumgartners Entscheid enttäuscht.

Baumgartner hatte Ehret im Rahmen eines Gesprächs in Deutschland vor zwei Wochen über seine (derzeitigen) Prioritäten in Kenntnis gesetzt. Dass der Spielbetrieb der deutschen Bundesliga nach dem Jahreswechsel während sechs Wochen ruht -- die Deutschen nehmen an der WM in Frankreich teil --, mochte ihn nicht von seinem Rückzug abhalten. Ganz überraschend kommt diese aus Schweizer Sicht höchst negative Entwicklung aber nicht. Unmittelbar nach dem WM-Quali- Debakel in der Ukraine im Sommer stellte der Berner seine Zukunft im roten Dress öffentlich in Frage.

«Baumgartner fühlt sich dort wohl, wo man gewinnt», hatte es Ehrets Vorgänger Urs Mühlethaler einst treffend formuliert. Und im Kreis der Landesauswahl fehlen dem Lemgo-Professional nach den Rücktritten von Carlos Lima (Leon) und Rolf Dobler (Pfadi) offenbar die Erfolgsperspektiven.

(kil/sda)