Handball: Pfadi bezwingt RK Zagreb zu knapp

publiziert: Samstag, 13. Dez 2003 / 20:24 Uhr / aktualisiert: Samstag, 13. Dez 2003 / 21:17 Uhr

Das Positive vorneweg: Pfadi Winterthur hat in der Champions League im ersten Achtelfinal gegen RK Zagreb 32:29 (19:15) gewonnen. Ob der knappe Vorteil genügt, im erfahrungsgemäss heikleren Rückspiel am nächsten Sonntag zu bestehen, ist fraglich.

Mit dem 32:29 hat sich Pfadi eine knappe  Ausgangslage für das Rückspiel erarbeitet.
Mit dem 32:29 hat sich Pfadi eine knappe Ausgangslage für das Rückspiel erarbeitet.
Wenig fehlte und die Pfader hätten die zwölfstündige Busfahrt am nächsten Freitagabend mit einem vielversprechenderen Vorsprung antreten können.

Jan Stankiewicz, der schwedische Keeper der Winterthurer, blockierte einen platzierten Schuss des Weltmeisters Blazenko Lackovic und lancierte Iwan Ursic, der zwei Meter vor dem Tor den Ball über die Latte setzte. Statt fünf Toren Differenz waren es am Ende drei, weil Kreisläufer Renato Sulic, auch er ein Mitglied der kroatischen WM-Mannschaft, drei Sekunden vor Schluss in Überzahl traf.

Stankiewicz blieb deshalb nur ein fragender Blick zur Anzeigetafel und schien sich zu wundern, wie leichtfertig sich seine Abwehrkollegen so kurz vor der letzten Sirene von den Kroaten mit einem einzigen Störmanöver verwirren liessen.

Dem schwedischen Goalie ist seinerseits nicht das Geringste vorzuwerfen. Er wies nach kurzer Anlaufzeit ohne gelungene Aktion mit 24 spektakulären Paraden den Weg zum Sieg gegen ein Team, das in der Champions League seit einem Jahrzehnt eine zumeist prägende Rolle gespielt hat.

Uneins in der Einschätzung

Wie sie die Ausgangslage für den zweiten Vergleich mit dem kroatischen Renommierverein einzuschätzen haben, darüber herrschte nach Spielschluss selbst in den Reihen der Pfader Unschlüssigkeit.

Der Sichtweise von Trainer Ferenc Buday, der sich über die Leistung seiner Equipe grundsätzlich freute, mochte sich Winterthurs Sportchef Ernst Liniger nicht anschliessen: "Nein, ich bin nicht so zufrieden. Cho, Paek und Stankiewicz waren sehr gut, bei diversen Schweizern sehe ich dagegen das Potenzial zur Steigerung."

Linigers unmissverständliche Einschätzung ist ohne Zweifel nachvollziehbar -- insbesondere sein Lob an die Adresse der ausländischen Professionals. Won-Chul Paek beispielsweise, der leicht untersetzte Ballvirtuose oberer europäischer Güteklasse, zog die über 2000 Zuschauer mit seinen nahezu durchwegs erfolgbringenden Finten Mal für Mal in den Bann.

Den Südkoreaner längerfristig (und zu verantwortbaren Konditionen) binden zu können, dürfte für den Schweizer Titelträger allmählich einer Quadratur des Kreises gleichkommen.

Im Angriff drehte sich aber nicht alles um den neunfachen Torschützen Paek. Landsmann Chi-Hyo Cho setzte in der ersten Hälfte mit sechs wuchtigen Schüssen ohne Fehler wichtige Akzente.

Als sich die Kroaten aber mit Fortdauer besser auf Chos Laufwege eingestellt hatten und ihn in der letzten Viertelstunde Wadenbeschwerden zwischenzeitlich gar zur Auszeit zwangen, geriet Pfadi gegen den verlustpunktlosen Leader der kroatischen Meisterschaft sofort in Schwierigkeiten. Und Buday fehlten auf der Ersatzbank schlicht die personellen Ressourcen, dem augenfälligen Defizit in der Offensive Abhilfe zu schaffen.

Brillanter Start und Cervars Nettigkeiten

Gewiss zur besten Kost seit langer Zeit zählten Pfadis erste elf Minuten. Neun Angriffe mit Torfolge reihten die Einheimischen aneinander. Von dieser unglaublichen Quote zeigte sich selbst das Starensemble aus der kroatischen Metropole beeindruckt. Lino Cervar jedenfalls sah sich in einem Anflug grosser Wut frühzeitig zu einem ersten Timeout veranlasst, um bei seinen Spielern ein Mindestmass an Konzentration zu bewirken, wie er es später den Medien erklärte.

Nach der ersten Hälfte mit 19 Toren aus 27 Angriffen folgte bei Pfadi indes ein längerer Abschnitt mit Unzulänglichkeiten. "In solche Tiefs geraten wir immer wieder. Vielleicht auch deshalb, weil wir zu wenig Möglichkeiten zum Wechseln haben. Dass wir uns aber wieder gefangen haben, spricht für uns", analysierte Manuel Liniger die temporäre Baisse. Fürs Rückspiel prognostizierte der Linksaussen eine ähnliche Konstellation: "Das Loch wird kommen und wir müssen es dann auch auswärts bewältigen können."

Manuel Liniger denkt, dass sie besser spielen müssen in Zagreb, um in die Runde der besten acht Teams Europas vorzustossen. "Weil auch die Kroaten wahrscheinlich besser spielen können." Zagrebs temperamentvoller Trainer Cervar widersprach Liniger nicht.

Er ortete im Abwehrbereich und bei den schwachen Goalies das Hauptmanko. "Gleichwohl haben wir hier ein gutes Ergebnis erreicht", lächelte der frisch gewählte Parlamentarier und verteilte sechs Jahre nach dem Skandalspiel in Winterthur im Stile eines Politikers verbale Nettigkeiten.

Pfadi Winterthur - RK Zagreb 32:29 (19:15)

Eulachhalle. -- 2100 Zuschauer. -- SR Dolejs/Kohout (Tsch). -- Torfolge: 1:0, 2:1, 3:2, 4:3, 5:4, 5:5, 9:5, 9:6, 12:6 (14.), 12:7, 13:7, 13:10, 14:11, 16:11, 16:13, 17:13, 17:14, 19:14, 19:15; 20:15, 20:17, 21:17, 21:18, 23:19, 23:20, 25:21, 27:21 (47.), 27:24, 29:25, 30:26, 30:28, 32:28, 32:29. -- Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Pfadi, 6mal 2 Minuten gegen Zagreb.

Pfadi Winterthur: Stankiewicz/Ryffel (für 1 Penalty); Manuel Liniger (2), Ursic (6/3), Lieberherr (2), Raphael Liniger, Paek (9), Cho (8), Oltmanns (1), Gautschi (4), Scheuner.

RK Zagreb: Kelentric/Boucek (13. bis 17.); Stoilov, Sulic (7), Maglajlija, Paljar (1), Lackovic (6/2), Spoljaric (3), Vori (2), Sprem (3), Majnov (6), Horvat (1).

Bemerkungen: Beide Teams komplett. Cho wurde in der zweiten Halbzeit während drei Minuten an der Wadenmuskulatur behandelt. Timeouts: Pfadi (26./17:14 und 55./29:26), Zagreb (14./12:6). Handball: Champions League, Achtelfinals -- Resultate Pfadi Winterthur - BK Zagreb 32:29 (19:15). Flensburg-Handewitt - Kolding (Dä) 34:29 (16:13). Ademar Leon (Sp) - Celje (Sln) 38:25 (17:11). Ciudad Real (Sp) - Chambéry 36:28 (19:12). FC Barcelona - Veszprem (Un) 33:29 (18:15).

Am Sonntag: Skjern (Dä) - Magdeburg, Szeged (Un) - Montpellier, Ljubljana (Sln) - Lemgo (Baumgartner/Lima).

Rückspiele am 20./21. Dezember.

(von Sven Schoch, Winterthur/Si)

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