Handball: Schweizer wollen Differenz im Rahmen halten

publiziert: Freitag, 16. Jan 2004 / 19:49 Uhr

Zwei Spiele gegen Spanien bilden für das Schweizer Handball-Nationalteam den Abschluss der EM-Vorbereitung. Neue Erkenntnisse sind weder am Samstag in Zug noch am Sonntag in Bern zu erwarten. Die Positionen sind mehrheitlich bezogen.

Nati-Coach Arno Ehret fordert eine gute Defensivleistung.
Nati-Coach Arno Ehret fordert eine gute Defensivleistung.
Die Qualität der Schweizer Testgegner hat praktisch wöchentlich zugenommen. Via Yellow-Cup und einem schwach besetzten Turnier in Luxemburg wurde die Auswahl von Trainer Arno Ehret am vergangenen Wochenende in drei Partien auswärts gegen Island erstmals mit einem Team der höheren Güteklasse konfrontiert.

Nun folgen die Vergleiche mit Spanien, das an der EM in Slowenien ab kommendem Donnerstag mit Sicherheit um eine Medaille spielen wird. Seit sieben Spielen und bald elf Jahren haben Duelle mit den Iberern konsequent mit -- teils schweren -- Schweizer Niederlagen geendet.

Offene Schweizer Karten

Mit positiven Ergebnissen ist in Zug und Bern nicht zu rechnen, weil gerade der Handballsport Siege von krassen Aussenseitern kaum einmal zulässt. Beim viertägigen EM-Camp in Island brachen die Schweizer diese Regel zwar beim Start-Coup, blieben in den folgenden zwei Spielen indes chancenlos.

Ziel von Ehret ist deshalb, dass seine Mannschaft die Differenz zum Favoriten möglichst lange klein hält, "ihn möglichst lange zu stressen vermag", wie es der Deutsche formulierte. Der Nationalcoach will "zwei kontrollierte Auftritte" sehen. Zwei Abstürze sind für die letzte Standortbestimmung nicht erwünscht.

Die Spanier ihrerseits werden den Ausflug in die Schweiz ebenfalls dazu nutzen, die Feinabstimmung voranzutreiben. Weil sich vor wenigen Tagen Leons Aufbauer Manuel Colon gegen Ungarn am Knöchel verletzte, gilt es, dessen Ersatz Juan Perez so rasch wie möglich zu integrieren.

Dass der Coach Cesar Argiles wenige Tage vor dem kursweisenden Duell mit Weltmeister Kroatien alle taktischen Varianten preisgeben wird, davon ist nicht auszugehen.

Mit offenen Karten werden die Schweizer auftreten. Die bekannt knappen Ressourcen lassen keine Versteckspiele zu. Sechs Tage vor dem EM-Auftakt gegen Olympiasieger Russland sind die Startplätze mehrheitlich bezogen. Im Tor zeichnet sich ab, dass Ehret mit dem erfahrenen Schaffhauser Keeper Christian Meisterhans beginnen wird.

Auf der rechten Seite hat Marco Kurth in den Island-Spielen als Flügel bedeutend mehr Tore produziert als Simon Brogli. Linkshänder Marc Vonlanthen ist am Anfang nur deshalb gesetzt, weil es für den Passeur ohne jeglichen Mut zum Abschluss kaum eine Alternative gibt.

Mittelmann Robbie Kostadinovich ist ebenso diskussionslos Fixstarter wie Kreisläufer Iwan Ursic sowie Thomas Gautschi im halblinken Aufbau und Martin Stettler in der Innenverteidigung.

Brünggers Einsatz gefährdet

Am linken Flügel hat Ehret die Qual der richtigen Wahl. Sowohl Bundesliga-Profi Carlos Lima als auch das von Kiel kontaktierte Talent Manuel Liniger wären fürs Team ein Gewinn. Einen Entscheid will Ehret erst nach der Analyse der Island- und Spanien-Spiele fällen.

"Sie liegen momentan auf ähnlicher Höhe. Beide haben mir in Gesprächen versichert, meinen Entscheid zu akzeptieren", nahm Arno Ehret möglichen Polemiken frühzeitig den Raum.

Zu einem weitaus heikleren Thema könnte schon in den Spielen gegen Spanien die Besetzung des Innenblocks werden. Sevi Brüngger, der schon den Island-Trip verpasste, ist weiterhin angeschlagen. Ein offenbar eingeklemmter Nerv und ein gedehntes Band verursachen im Nackenbereich erhebliche Schmerzen.

Als Alternative zum verletzten Abwehrorganisator käme Dani Fellmann in Frage. Der 19-jährige Luzerner erfüllte diesen Part auf Island, gemessen an seiner Unerfahrenheit, ansprechend.

Gleichwohl liegt Arno Ehret sehr viel daran, an der EM einen gesunden Brüngger als Partner von Stettler aufs Parkett schicken zu können. Dieses Duo hat sich bewährt. Mit einer kompetitiven Deckung im Rücken steht der Angriff nicht permanent unter Druck, die Aktion zwingend erfolgreich abschliessen zu müssen.

Stattdessen bietet sich den pfeilschnellen Flügeln die Chance zu Gegenstössen und "leichten" Treffern. Ehret will beim Grasshopper Brüngger nichts riskieren. "Es ist mir am Schluss lieber, er bestreitet an der EM sein erstes Spiel."

Letzte EM-Testspiele. Samstag, 17. Januar, 18 Uhr in Zug: Schweiz - Spanien. -- Sonntag, 13.30 Uhr in Bern: Schweiz - Spanien.

(Sven Schoch/Si)

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