Schweizer Testspiele in Holland und Norwegen

Handball-Trainer Ehret: «In der Not werden Helden geboren»

publiziert: Freitag, 25. Mai 2001 / 15:10 Uhr / aktualisiert: Freitag, 25. Mai 2001 / 18:42 Uhr

Bern - Das Schweizer Handball-Nationalteam bereitet sich ab heute Samstag in Holland und nächste Woche in Norwegen mit je zwei Doppel- Länderspielen auf die wichtigen EM-Playoff-Partien gegen Ungarn vor. Der Trip nach Skandinavien bildet das Ende einer durch Verletzungen erschwerten Vorbereitungsphase.

«In der Not werden Helden geboren», liess Nationalcoach Arno Ehret nach der verletzungsbedingten Absage von Marc Baumgartner mit schon fast sarkastischem Unterton verlauten. Der Notstand ist im Schweizer Lager sieben Tage vor der wegweisenden «Magyaren-Woche» zwar nicht ausgebrochen, Baumgartners Daumenbruch warf Ehrets Konzept aber doch arg (und höchst unerwartet) über den Haufen.

«Mit Baumgartner hätten wir im Angriff natürlich mehr Variationen gehabt und einen ganz anderen Druck ausüben können», bedauert Ehret die Absenz des Weltklassemanns vom deutschen Meisterschaftszweiten Lemgo. Nun wird sich im offensiven Bereich halt wieder vieles auf Mittelmann Robbie Kostadinovich konzentrieren. Die Verfassung des eben zum Schweizer Handballer der Saison gewählten Suhrers dürfte der Schlüssel zum Erfolg bilden.

Gautschi und Ursic gefordert

Auf der rechten Aufbauerposition ist zu hoffen, Stefan Massa habe seine meisterliche Form konserviert. Thomas Gautschi, sein Pendant auf der linken Seite, erhielt zuletzt in Winterthur im Playoff-Final mehr Einsatzzeit als erwartet -- und zog sich achtbar aus der Affäre. Gleiches erhofft sich nun, nach Baumgartners Forfait schon fast zwangsläufig, Ehret; auch wenn der Deutsche zu bedenken gibt: «Thomas kann in der Nationalmannschaft ganz bestimmt noch keine Chefrolle spielen.»

Nach der Rückkehr von Kreisläufer Severin Brüngger ist überdies zu erwarten, dass der Allrounder Iwan Ursic vermehrt im Rückraum zum Einsatz gelangt. Ursic, ein kräftiger und überdurchschnittlich spielintelligenter Akteur, könnte der Rückraumachse zu etwas mehr Durchschlagskraft verhelfen. Gleiches ist vom Comeback von Carlos Lima zu erwarten. Der Spanien-Professional von Ademar Leon müsste die linke Flügelposition nach Pascal Jennys Rückzug eigentlich aufwerten; Lima wird aber erst am Montag in Oslo zur Mannschaft stossen, weil er übers Wochenende in seiner Wahlheimat an der «Copa del Rey» engagiert ist.

Flügel Suter angeschlagen

Ungleich schwieriger präsentiert sich die Konstellation am rechten Flügel. Der St. Galler Rechtsaussen Markus Keller meldete sich wegen angerissener Wirbelfortsätze (wie erwartet) ab und Michael Suter, der im Januar in der Vorqualifikation in der Endphase gegen Rumänien starke Vorstellungen bot, laboriert seit längerer Zeit an einem Achillessehnenanriss. Der Schaffhauser Flügel wird den Trip nach Holland und Norwegen aber mitmachen und auch spielen. «Den Fahrplan bestimmen in seinem Fall allerdings die Ärzte», sagte Ehret und bot deshalb zusätzlich den Pfader Patrick Dieffenbach erstmals auf.

Die beiden Testgegner -- beide bereiten sich wie die Schweizer auf das EM-Playoff vor -- hat Ehret bewusst ausgewählt. «Von Holland erwarte ich eine etwas offensivere Deckungsart, Norwegen hingegen wird im 6:0 verteidigen. Die Ungaren verteidigen vorzugsweise auch im 6:0, beherrschen aber auch die offensivere Variante.» Den Zweck der letzten vier Testpartien umschreibt Ehret grundsätzlich so: «Wir müssen schnell wieder zu unserem Stil finden, die Stabilität wahren und vor allem bestrebt sein, in Holland und Norwegen auf einem konstanten Level zu spielen.»

Das Schweizer Aufgebot für die EM-Playoff-Testspiele in Holland und Norwegen.

Tor: Christian Meisterhans (Kadetten Schaffhausen/121 Länderspiele/0 Tore). Antoine Ebinger (St. Otmar St. Gallen/26/0). Claudio Boccarelli (Suhr/1/0).
Feld: Severin Brüngger (Kadetten Schaffhausen/21/27). Patrik Dieffenbach (Pfadi Winterthur/0/0). Thomas Gautschi (Pfadi Winterthur/35/41). Patrick Heyer (Stäfa/0/0). Robbie Kostadinovich (Suhr/111/393). Zeno Läber (Suhr/30/26). Carlos Lima (Leon/138/254). Manuel Liniger (Pfadi Winterthur/0/0). Stefan Massa (St. Otmar St. Gallen/38/111). Urs Schärer (Grasshoppers/1357163). Beat Schelbert (Muotathal/0/0). Martin Stettler (Wacker Thun/9/17). Michael Suter (Kadetten Schaffhausen/54/114). Iwan Ursic (Suhr/41/80).

Vorbereitungs-Programm. Samstag, 26. Mai 2001, 18.30 Uhr in Amsterdam: Holland - Schweiz. -- Sonntag, 27. Mai, 15 Uhr in Amsterdam: Holland - Schweiz. -- Dienstag, 29. Mai, 19.30 Uhr in Namsos (No): Norwegen - Schweiz. -- Mittwoch, 30. Mai, 17.30 Uhr in Namsos: Norwegen - Schweiz.

EM-Playoff (Hin- und Rückspiel). Samstag, 2. Juni, 14 Uhr in Aarau: Schweiz - Ungarn. -- Sonntag, 10. Juni, 17 Uhr in Nyiregyhaza: Ungarn - Schweiz.

(kil/sda)

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