Hans Heinrich Brunner wird BAG-Vizedirektor

Brunner tritt am 1. Juli die Nachfolge von Fritz Britt an, wie das BAG mitteilte. Britt wechselt nach sieben Jahren in die Privatwirtschaft. Wie Britt der Nachrichtenagentur sda sagte, wird er ab August bei der Pharmafirma Novartis Head of Policy. Dabei werde er weniger in der Schweiz selbst, sondern mehr international tätig sein.

Brunner leitete in den letzten zehn Jahren die Verbindung der Schweizerischen Ärztinnen und Ärzte (FMH). Dabei beteiligte er sich an der Entwicklung der Kranken- und Unfallversicherung, insbesondere bei Fragen über abzudeckende Leistungen und beim Tarifsystem Tarmed.

Die Ärzteverbindung regelt die Nachfolge Brunners an der ordentlichen Sitzung der Ärztekammer am Donnerstag. Die vierjährige Amtszeit des Zentralvorstands ist abgelaufen und darum muss die Leitung von den Delegierten sowieso bestimmt werden, erklärte FMH-Sprecher Reto Steiner.

Im derzeit elfköpfigen Zentralvorstand seien zusammen mit Brunner vier Vakanzen zu besetzen. Zuerst bestimme die Ärztekammer den Vorstand. Aus diesem würden dann Präsidium, Vizepräsidien und Leitung der Bildungskommission bestimmt.

Interesse am FMH-Präsidium bekundete der Waadtländer FDP-Nationalrat und Arzt Yves Guisan. Wäre Brunner zur Wiederwahl angetreten, hätte er auf eine Kandidatur verzichtet, sagte Guisan. Nun hätte sich die Ausgangslage geändert. FMH-Sprecher Steiner waren noch keine Kandidaturen bekannt.

Der 60-Jährige Brunner ist gelernter Spezialarzt für innere Medizin und Herzkrankheiten. Auch hat er eine Zusatzausbildung im öffentlichen Gesundheitswesen und Gesundheitsökonomie (MPH) absolviert.

Mit der Ernennung verbindet das BAG die Hoffnung, die Reformschritte nach dem Scheitern des revidierten Krankenversicherungsgesetzes (KVG) in den Räten zügig voranzutreiben.

(rp/sda)