Happige Vorwürfe ans Zürcher Migrationsamt

publiziert: Montag, 3. Mai 2010 / 17:50 Uhr / aktualisiert: Montag, 3. Mai 2010 / 18:09 Uhr
Die Teamchefs des Migrationsamtes und auch deren Vorgesetzte würden die Arbeitszeiten nur selten einhalten.
Die Teamchefs des Migrationsamtes und auch deren Vorgesetzte würden die Arbeitszeiten nur selten einhalten.

Zürich - Der Amtschef des Zürcher Migrationsamtes hat unangenehme Post erhalten: In einem Brief, verfasst von einem Zürcher Rechtsanwalt, beschweren sich mehrere Mitarbeiter über ihre Chefs und deren Arbeitsmoral.

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Die Teamchefs des Migrationsamtes und auch deren Vorgesetzte würden die Arbeitszeiten nur selten einhalten, schreibt der Anwalt im Namen mehrerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Es sei üblich, dass sie sich grosszügige Pausen gönnten und private Besorgungen während der Arbeitszeit erledigen würden. Die Teamchefs würden zudem seit Jahren «hemmungslos pornographische Bilder versenden», schreibt er im Brief, welcher Radio 24 zugespielt wurde und auch der Nachrichtenagentur SDA vorliegt.

Dossiers im Asylbereich würden zudem «mit grosser Willkür» bearbeitet oder bewusst liegen gelassen. Auch die Polizei sei mit dem Migrationsamt unzufrieden, da verantwortliche Personen jeweils nur schwierig zu erreichen seien.

Anwalt: Genug Beweise

Er könne die Vorwürfe mit Bundesordnern voller Dokumente belegen, sagte Anwalt Ueli Vogel-Etienne auf Anfrage der SDA. Bevor er diese offenlege, wolle er dem Chef des Migrationsamtes aber Gelegenheit geben, sich zu den Vorwürfen zu äussern. Beim Migrationsamt war am Montag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Regierungsrat Hans Hollenstein (CVP), der für das Migrationsamt verantwortlich ist, hörte heute Montag zum ersten Mal von den Vorwürfen. Diese seien happig, sagte er gegenüber Radio 24. Er werde sie nun prüfen, dabei aber auch die Gegenseite anhören.

Schon öfters Kritik

Das Zürcher Migrationsamt stand schon mehrmals in der Kritik, letztmals im Juli 2009, weil Anträge für Ausländerausweise falsch, doppelt oder gar nicht bearbeitet wurden. Grund für die Fehleranfälligkeit war das neue System, das wegen des Schengen-Beitritts eingeführt werden musste.

Von den Beschwerden, die beim kantonalen Ombudsmann eingehen, betraf im letzten Jahr gut jede achte (13,4 Prozent) das Zürcher Migrationsamt. Meist ging es dabei um übermässig lange Wartezeiten.

(fest/sda)

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