Harter Zweikampf

publiziert: Sonntag, 19. Jun 2005 / 16:43 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 19. Jun 2005 / 18:07 Uhr

Beirut - Bei der vierten und letzten Runde der Parlamentswahl im Libanon hat sich ein harter Zweikampf zwischen dem christlichen Ex-General Michel Aoun und dem Sohn des ermordeten Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri, Saad Hariri, abgezeichnet.

Der Sohn des ermordeten Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri, Saad Hariri.
Der Sohn des ermordeten Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri, Saad Hariri.
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Beide Seiten beschworen ihre Anhänger im Norden des Landes, an der Abstimmung um die verbleibenden 28 Mandate des 128-köpfigen Parlaments teilzunehmen. Bereits am frühen Nachmittag lag die Wahlbeteiligung bei durchschnittlich 35 Prozent.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen waren die rund 700 000 Wähler im Norden des Landes aufgerufen, die noch offenen Mandate zu bestimmen. Die amtliche Nachrichtenagentur ANI vermeldete lediglich einige kleinere Zwischenfälle.

Interims-Regierungschef Nadschib Mikati wies Vorwürfe von Hariri-Gefolgsleuten zurück, syrische Geheimdienstler hätten Wähler eingeschüchtert. "Die Wahl ist vollkommen frei verlaufen", sagte Mikati bei Abgabe seiner Stimme in Tripoli. Es gebe keine Einmischungen von Seiten Syriens.

Ausgang offen

Der Ausgang der Wahl war bis zum Schluss völlig offen. Hariri fehlten vor der vierten Runde noch 21 Mandate, um im Parlament die absolute Mehrheit zu erlangen. Der 35-jährige Geschäftsmann würde dann in die Fussstapfen seines Vaters treten, der fünfmal Ministerpräsident war. Mitte Februar war er ermordet worden.

Zwei Stunden vor Schliessung der Wahllokale versuchte Hariri ein letztes Mal, seine Wähler zu mobilisieren. Es gehe darum, "eine entscheidende Schlacht" zu gewinnen. Der 35-Jährige war mit dem Versprechen in den Wahlkampf gezogen, die letzten Spuren der 29 Jahre syrischen Einflusses auf den Libanon zu beseitigen.

In den ersten drei Runden hatte Hariri, der mit dem drusischen Oppositionsführer Walid Dschumblatt koaliert, 44 Mandate erreicht. Das pro-syrische Schiitenbündnis aus Hisbollah und Amal kamen auf 35 Sitze, Aoun auf 21.

Die erste Wahlrunde in Beirut am 29. Mai hatte das anti-syrische Lager noch klar gewonnen. In der zweiten Runde im Süden des Landes eroberten dagegen das pro-syrische Bündnis aus Hisbollah und Amal alle Mandate.

(bert/sda)

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