Hefti fährt an WM-Medaille vorbei
Beat Hefti muss weiterhin auf seine erste WM-Medaille als Pilot warten. Er vergab am Final-Tag des Zweier-Rennens seine hervorragende Ausgangslage. Bei optimalem Wettkampf-Verlauf hätte der Appenzeller Gold gewinnen können, doch wegen einer miserablen Fahrt im dritten Durchgang blieb ihm nur der 4. Platz.
An der Spitze des Klassements bescherte der 36-jährige Russe Alexander Subkow seinem Land den ersten WM-Titel in der Bob-Geschichte. Sein Erfolg ist keine Überraschung. Subkow entschied in dieser Saison mit dem kleinen Schlitten bereits das EM-Rennen und den Gesamtweltcup zu seinen Gunsten. An den Olympischen Spielen von Vancouver hatte er Bronze geholt. Dass Subkow mit seinem Stamm-Bremser Alexej Wojewoda in diesem Winter dermassen auftrumpft, ist keine Selbstverständlichkeit. Zu Saisonbeginn soll er sich mit seinem Verband überworfen haben. Gerüchten zufolge dachte er über den Rücktritt oder eine Fahnenflucht nach Österreich nach. Olympische Spiele im eigenen Land sollten aber für Subkow Ansporn genug sein, um bis 2014 weiterzumachen.
Die anderen Schweizer Piloten verpassten am ersten WM-Wochenende eine einstellige Endklassierung. Das Ostschweizer Duo Gregor und Alex Baumann verfehlte den angestrebten Sprung unter die Top 8. Es landete im 10. Rang. Rico Peter und Thomas Ruf mussten sich beim WM-Debüt mit Position 24 begnügen, aufgrund der mässigen Leistungen am Start war für sie kein Exploit möglich.
Hefti zweimal mit Start- und Bahn-Rekord
Hefti hatte bei Halbzeit bloss sechs Hundertstel hinter dem russischen Leader Alexander Subkow gelegen. Die Anhänger der Schweizer Equipe machten sich am bayrischen Königssee für eine Medaillen-Feier bereit. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fusse. Hefti büsste am Sonntag bei seinem ersten Einsatz wegen groben Fehlern auf der wichtigen Geraden im mittleren Streckenteil 0,39 Sekunden auf Subkow ein (lediglich 14. Lauf-Zeit) und musste sich gar von Florschütz und Machata überholen lassen. Es nützte dem Mitglied des Bobclubs Zentralschweiz nichts mehr, dass er zum Abschluss (wie im zweiten Lauf) mit Start- und Bahn-Rekord brillierte.
«Sicher ist Enttäuschung da», sagte Hefti hinterher, «um ganz vorne dabei zu sein, braucht es halt vier gute, konstante Läufe und nicht drei. Die eine Fahrt ging leider in die Hosen.» Der 33-Jährige hatte gemäss eigener Aussage vor seiner verhängnisvollen Vorstellung ein angenehmes Gefühl gehabt. «Ich hatte mühelos geschlafen, ich war locker drauf, überhaupt nicht nervös, sonst hätte alles gepasst, aber Glück und Pech sind halt nahe beieinander. Wenn das Wörtchen 'wenn' nicht wäre...»
Trotz allem fand Hefti den Optimismus rasch wieder. Man müsse nach vorne blicken. Eine weitere Chance komme bestimmt. Es ist allerdings fraglich, ob Hefti vor 2013 auf seine erste WM-Medaille als Pilot spekulieren darf. Am nächsten Wochenende, wenn am Königssee das Vierer-Rennen stattfindet, gehört er nicht zum engsten Favoritenkreis und im nächsten Jahr werden die Weltmeisterschaften auf der ungeliebten Bahn in Lake Placid (USA) ausgetragen. 2013 könnte er beim Heimspiel in St. Moritz zum grossen Schlag ausholen - sofern er genug geduldig ist und dann noch aktiv ist.
Auf der Steuer-Position gilt Hefti momentan nicht als Spezialist für Grossanlässe. Der EM-Titel von 2010 ist das einzige Highlight. Heuer wurde er ausgerechnet sowohl bei den EM als auch bei den WM Vierter, während er im Weltcup erfolgreicher abschnitt.
Der aufstrebende Gregor Baumann meinte zu seinem Abschneiden: «Im Grossen und Ganzen können wir zufrieden sein. Mit stärkeren Fahrten wäre schon noch ein bisschen mehr dringelegen. Über die gesamte Saison gesehen glaube ich, dass bei mir der Knopf aufgegangen ist. Ich habe unter den neuen Coaches, die mir eine Chance gegeben haben, viel gelernt.» Bei der Vierer-WM vom kommenden Wochenende wird dem Toggenburger mehr zuzutrauen sein. Mit «William-Besse-Bärten» will sich Baumanns Crew auf das Kräftemessen in der «Königsklasse» einstimmen.
Hafner vor Wechsel zum Skeleton
Bei den Frauen konnte die Schweiz am Samstag wie erwartet nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen - zu gross waren nach dem ersten Tag die Zeitverluste gewesen. Sabina Hafner und Caroline Spahni gelang es, den 7. Rang erfolgreich zu verteidigen. Fabienne Meyer und Hanne Schenk büssten noch zwei Plätze ein und schlossen den Wettkampf als Elfte ab. Dies ist eine mässige Bilanz. «Mindestens ein Team in den Top 6 ist durchaus eine realistische Vorgabe gewesen», kommentierte Betreuer Rico Freiermuth.
Unmittelbar nach dem Rennen war aus dem Schweizer Lager eine überraschende Nachricht zu vernehmen. Sabina Hafner kündigte den Abschied aus dem Bob-Zirkus an. Die 26-jährige Baselbieterin sagte: «Bei mir ist der Entscheid gereift, nach neun Jahren in dieser Sportart etwas Neues auszuprobieren. Ich benötigte ein bisschen Abstand. Ich habe alles versucht, brauche mir nichts vorzuwerfen. Jetzt möchte ich mich umorientieren.»
Trotzdem dürfte Hafner der Sportwelt erhalten bleiben. Die gelernte Elektronikerin plant, in die Disziplin Skeleton einzusteigen. Ein Comeback im Bob will sie nicht kategorisch ausschliessen. Um ihr dies schmackhaft zu machen, müsste man ihr allerdings eine herausragende Bremserin zur Seite stellen. «Sotschi 2014» ist momentan kein Thema mehr. Sie hatte in den letzten Jahren immer wieder versucht, eine kräftige, schwere Anschieberin zu finden, dank der sie regelmässig für Podestplätze infrage kommt. Ihre Wunschvorstellungen erfüllten sich in dieser Hinsicht nicht vollständig. In der Schweiz waren geeignete Kandidatinnen Mangelware, und die auf diese Saison hin engagierte Russin Liudmila Udobkina erlitt just vor den Weltmeisterschaften eine vermeidbare Muskel-Verletzung.
Als bedeutendste Bob-Erfolge kann Hafner die EM-Silbermedaille 2010, den 4. WM-Rang von 2005, einen einzigen Weltcup-Podestplatz (2005 in St. Moritz), dreimal WM-Gold bei den Juniorinnen und fünf Schweizer Meistertitel vorweisen. Kein Glück war Hafner bei ihren zwei Olympia-Teilnahmen beschieden. Sowohl in Turin (10.) als auch in Vancouver (12.) vermochte sie nicht ihr reguläres Leistungsvermögen abzurufen.
Fabienne Meyer die neue Schweizer Nummer 1
Nach Hafners Rücktritt wird Fabienne Meyer unter den Schweizer Pilotinnen voraussichtlich die unumstrittene Nummer 1 sein. Die Luzernerin blickt auf eine «gute Saison mit Wermutstropfen» zurück. Während sie die Grossanlässe EM und WM verpatzte, konnte sie Mitte Januar in Igls erstmals in ihrer Karriere auf ein Weltcup-Podest steigen. Mit Hanne Schenk hat sie am Start massive Fortschritte erzielt. «Zwischendurch ein Dämpfer erinnert einen daran, dass man wieder mehr arbeiten muss», bleibt Meyer optimistisch.
Am Königssee sicherte sich das deutsche Duo Cathleen Martini/Romy Logsch den WM-Titel. Deren Landsfrau Sandra Kiriasis, die Olympiasiegerin von 2006, dreifache Weltmeisterin und aktuelle Gesamtweltcup-Gewinnerin, ging als Vierte leer aus. Silber wurde der Amerikanerin Shauna Rohbock umgehängt, Bronze war eine Beute der kanadischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries.
Im nicht-olympischen Team-Wettkampf vom Sonntagnachmittag feierten die gastgebenden Deutschen einen Doppelsieg. Die Schweiz war ohne Aushängeschild Hefti chancenlos.
(fest/Si)
- thomy aus Bern 4287
Schade! Ich wünsche Simon Ammann für die weiteren Wettbewerbe mehr Glück und ... Sa, 21.02.15 18:26 - thomy aus Bern 4287
Beat Hefti und Alexander Baumann ... ... halte ich die Daumen und wünsche Ihnen Beiden viel Glück im Kampf ... So, 16.02.14 22:54 - friwalt aus Bolligen 13
Medaillenspiegel So viele Medaillen an einem Tag sind schon schwierig zu verarbeiten. ... Fr, 14.02.14 21:27 - tigerkralle aus Winznau 122
SUPER Das mag ich dieser Frau von ganzen Herzen gönnen !!!! Jetzt hat Sie ... Mi, 12.02.14 13:52 - Heidi aus Burgdorf 1017
Bravo! Gut gefahren, Lara Gut. Sa, 30.11.13 21:08 - BigBrother aus Arisdorf 1468
Fremdwörter sind Glücksache ... Sa, 08.12.12 13:03 - Sportexperte aus Luzern 1
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