Heidenreich schlägt Reich-Ranickis Angebot aus

Der Literaturkritiker habe ihrer Ansicht nach kein Talent zur Freundschaft, erklärte Heidenreich am Montagabend in der ARD-Sendung Beckmann. Dieses Manko nehme sie ihm nicht übel, «denn nachdem, was er alles erlebt hat in seinem Leben, ist es wohl schwer, Menschen zu vertrauen und nah an sich ran zu lassen.»

Bis zum Deutschen Fernsehpreis 2008 waren Heidenreich und Reich-Ranicki befreundet, danach kam es zum öffentlich ausgetragenen Konflikt. Sie habe ihn früher geschätzt und Respekt vor seinem Lebenswerk, künftig wolle sie aber mit ihm nichts mehr zu tun haben, erklärte die 66-jährige Heidenreich.

Reich-Ranicki hatte seinen Fernsehpreis nicht angenommen und die Qualität des Fernsehens stark kritisiert. Auch Heidenreichs Bücher-Sendung «Lesen!» warf er mangelndes Niveau vor. In der Folgezeit hatte die Moderatorin und Autorin durch eigene öffentliche Kritik am ZDF die Trennung durch den Sender provoziert.

Vor zwei Wochen hatte der 88-jährige Reich-Ranicki seiner früheren Freundin ein Friedensangebot gemacht - ebenfalls bei Beckmann. «Ich bin jederzeit zur Versöhnung bereit», hatte der «Literaturpapst» damals gesagt.

(ht/sda)