Was tönt wie ein neuer Vatikan-Skandal, ist bei näherer Betrachtung keiner. Der 91-jährige argentinische Kardinal, dem das Auto gehört, erlitt vor über einem Jahr einen schweren Schlaganfall. Jorge María Mejía fährt darum nicht mehr Auto. Also bat er seinen Sekretär, den Ford in die Inspektion zu fahren. Dieser habe wiederum zwei Italiener mit diesem Dienst beauftragt. Doch statt zur Inspektion gings mit der Diplomaten-Karre nach Spanien, um Drogen zu schmuggeln. Bei einer Routine-Kontrolle in den französischen Alpen fanden Polizisten vier Kilogramm Kokain und etwa 200 Gramm Cannabis.
Der Heilige Stuhl bestätigte die Berichte, betonte aber, es handle sich bei den Tatverdächtigen um italienische Staatsbürger, nicht um Einwohner des Vatikanstaats. Aussserdem: «Kardinal Mejía geht es nicht gut, und er hat offensichtlich nichts mit dieser Sache zu tun».
Das war auch schon anders: Der Kokain-Wein «Vin Mariani» galt um die Jahrhundertwende als Lieblingsgetränk von Papst Leo XIII und Papst Pius X. Papst Leo XIII liess sich sogar für eine Anzeige für den Kokain-Wine abbilden.
(jz/news.ch)