Heimat Los Schweiz im Museum Strauhof in Zürich

publiziert: Mittwoch, 19. Mrz 2003 / 22:05 Uhr

Zürich - Das Museum Strauhof in Zürich widmet dem Schicksal von deutschsprachigen Autoren im Schweizer Exil eine Ausstellung. Neben Bertolt Brecht und Thomas Mann lebten zwischen 1933 und 1950 rund 80 Schriftsteller als Transitflüchlinge in der Schweiz.

Thomas Mann.
Thomas Mann.
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Die Schweiz war kein sicherer Hafen, wie in der Ausstellung Heimat Los Schweiz schnell klar wird. Sie sollte aus Sicht der Behörden lediglich Transitland sein und bewilligte nur befristete Aufenthalte ohne Arbeitsbewilligung. Dies lähmte viele Autoren, wie sich in zahlreichen Briefen und Dokumenten zeigt.

Die Ausstellung soll vergessene Namen von Exil-Literaten in Erinnerung rufen, wie Roman Hess vom Präsidialdepartement bei der Präsentation sagte. Sie solle zudem ein Beitrag sein zur Aufarbeitung einer Zeit, die seit der Bergier-Kommission viel lückenloser dokumentiert, aber noch wenig wahrgenommen werde.

Die bereits im Frühling 2002 in Frankfurt am Main gezeigte Ausstellung wurde für Zürich komplett umgestellt und mit hiesigen Tondokumenten, Filmwochenschauen und kopierten Faksimiles von behördlicher Korrespondenz und Ausschaffungsberichten angereichtert.

Allen Ausstellungsräumen gemeinsam ist, dass man zunächst vor einer Wand steht - Sinnbild für stets neue Hürden, denen sich die Immigranten ausgesetzt sahen.

Schlimm schien Menschen wie Efraim Frisch, Jakob Haringer, Robert Jungk, Fritz Hochwälder und Else Lasker-Schüler vor allem, nie zu wissen, wie lange sie noch in der Schweiz bleiben durften. Bewilligungen wurden verlängert, sie blieben viele Jahre, doch immer ohne definitiven Status und ohne arbeiten zu dürfen.

(bert/sda)

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