Heimatschutz verzichtet auf Rekurs

Der Heimatschutz verzichtet gemäss Mitteilung auf einen Rekurs gegen den Entscheid der Regierung, einen abzureissenden Altbau nicht unter Denkmalschutz zu stellen. Der Heimatschutz Basel bedaure, dass «der historisch und städtebaulich wichtige Kopfbau» vor der Halle 1 weichen müsse, «akzeptiere» aber den Entscheid. Der Verzicht auf einen Rekurs wird mit den Prioritäten beim Messeplatz begründet: das Erhalten der Rundhofhalle und eine intakte Achse Mittlere Brücke-Messeturm.

Die Rundhofhalle von Hans Hofmann mit ihrer markanten Fassadenuhr sei ein «erstklassiges Baudenkmal», das der Heimatschutz dem Kopfbau «eindeutig überordnet».

Diskussion über Alternativen

Mit dem Neubauprojekt, das anstelle von Kopfbau und Halle 3 ein brückenförmiges Gebäude mit Hallenflächen über dem westlichen Teil des Messeplatzes vorsieht, ist der Heimatschutz indes nicht glücklich. Man müsse Alternativen diskutieren, weil es die «Zerstörung der Achse» Mittlere Brücke-Messeturm bedeute.

Der Heimatschutz hatte im Mai eigene Ideen zur Lösung der dringenden Platzprobleme der Messe vorgestellt. Wenige Tage darauf präsentierte dann aber die Messe den 350-Millionen-Brückenbau von Herzog & de Meuron als flächenmässig, finanziell, terminlich und politisch beste Lösung nach Prüfung aller denkbaren Varianten.

Provisorischer Rekurs

Die freiwillige Denkmalpflege als zweiter Verband hat gemäss einem Sprecher noch nicht entschieden. Zwecks Fristeinhaltung werde sie einen provisorischen Rekurs einreichen, da der Vorstand erst am 9. August tage. Tendenziell werde sie vermutlich - im Sinne einer Güterabwägung - zum selben Schluss kommen wie der Heimatschutz.

Mit der Unterschutzstellung des 1924 bis 1926 erstellten Kopfbaus von Hermann Herter als ältestes erhaltenes Messegebäude in Basel würde das Brücken-Neubauprojekt verhindert. Der Denkmalrat als Beratungsgremium der Regierung hatte sich Anfang Juni für den Denkmalschutz für den Art Déco-Kopfbau ausgesprochen.

(ht/sda)