Hilfsgüter in Südirak angekommen

publiziert: Freitag, 28. Mrz 2003 / 17:07 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Apr 2003 / 07:53 Uhr

Umm Kasr - Erstmals seit Beginn des Irak-Kriegs hat in der südirakischen Hafenstadt Umm Kasr ein Schiff mit Hilfsgütern angelegt. Die Sir Galahad der britischen Marine hatte 200 Tonnen Lebensmittel, Medikamente, Decken und Wasser geladen.

Hilfsgüter.
Hilfsgüter.
Die Ankunft des Schiffes hatte sich wegen der Verminung des Kanals, der den Hafen mit dem Golf verbindet, um mehrere Tage verzögert. Der schwer bewachte Hafen, bei dessen Einnahme die US-geführten Truppen auf stärkeren Widerstand als erwartet gestossen waren, ist zurzeit ruhig.

Inzwischen haben die britischen Streitkräfte vor Basra Hilfszentren für Flüchtlinge aus der südirakischen Millionenstadt eingerichtet. In diesen Zentren würden Grundgüter wie Lebensmittel und Wasser verteilt, sagte ein britischer Militärsprecher. Nach seinen Angaben flüchteten hunderte Menschen aus der seit Tagen belagerten Stadt.

Derweil demonstrierten in islamischen Ländern erneut mehr als hunderttausend Menschen gegen den Irak-Krieg. Bei der ersten grossen Anti-Kriegs-Kundgebung in Teheran protestierten nach dem Freitagsgebet zehntausende Menschen. Knapp tausend von ihnen verbrannten britische Flaggen.

In den Palästinensergebieten demonstrierten mehr als 30 000 Menschen gegen den Krieg. Das ägyptische Fernsehen verbreitete das Freitagsgebet eines Imam, der die Gläubigen zur Unterstützung ihrer moslemischen Glaubensbrüder auf der ganzen Welt aufrief. In der Hauptstadt Kairo demonstrierten bei der ersten bewilligten Kundgebung nach Kriegsbeginn nach unterschiedlichen Angaben zwischen 50 000 und 80 000 Ägypter.

In Neu-Delhi schwenkten rund 20 000 moslemische Demonstranten Bilder von Saddam Hussein und Sturmgewehre aus Plastik. In Kalkutta schwänzten zehntausende pro-kommunistische Schüler den Unterricht, um zu demonstrieren.

Im indonesischen Pasuruan kamen rund fünftausend Moslems zum Friedensgebet vor dem örtlichen Parlamentsgebäude zusammen. In Colombo setzte die srilankische Polizei Tränengas ein, um rund fünftausend Demonstranten am Marsch auf die US-Botschaft zu hindern.

Bei einer Demonstration in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá warfen Demonstranten Handgranaten vor der US-Botschaft auf Polizisten.

(bert/sda)

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