Hingis unter den acht Besten

publiziert: Dienstag, 7. Nov 2006 / 00:56 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 7. Nov 2006 / 01:26 Uhr

Martina Hingis steht vor dem Höhepunkt ihrer «Comeback-Saison». Sie gehört zu den acht Jahresbesten, die in Madrid an den WTA-Championships um den Titel und das Preisgeld von einer Million Dollar kämpfen. Erste Gegnerin ist am Dienstag Justine Henin-Hardenne (Be).

Martina Hingis zählt in Madrid nicht zu den Favoritinnen.
Martina Hingis zählt in Madrid nicht zu den Favoritinnen.
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Nach der Partie gegen Henin-Hardenne (WTA 3), die am Dienstag Abend um ca. 22 Uhr beginnt, spielt Hingis (7) in der Gruppe Gelb gegen Amélie Mauresmo (Fr/1) und Nadia Petrowa (Russ/5).

Die Gruppe Rot bilden Maria Scharapowa (Russ/2), Swetlana Kusnezowa (Russ/4), Kim Clijsters (Be/6) und Jelena Dementjewa (Russ/8).

Für Hingis, die die Championships vor der dreijährigen Auszeit zweimal gewonnen hatte (1998 und 2000), ist der Auftritt in der Madrid Arena wie ein Geschenk, «von dem ich Anfang Jahr nicht zu träumen gewagt hatte.»

Nach der starken ersten Saisonhälfte habe sie dann aber auf die Teilnahme in Madrid geschielt, gab sie jetzt zu. Hingis gehört nun tatsächlich zum erlesenen Kreis und darf sich dank des Round-Robin-Modus auf mindestens drei Partien «auf höchstem Niveau» freuen.

Wo stehen Mauresmo und Henin-Hardenne?

In ihrer Vorrundengruppe sieht sich Hingis zwar als «krasse Aussenseiterin», mit dem Los darf sie aber durchaus zufrieden sein. Mauresmo und Henin-Hardenne haben zuletzt wegen Verletzungen - die Französin an der Schulter, die Belgierin am Knie - kaum gespielt. Sie reisten daher zwar ausgeruht, aber mit wenig Spielpraxis nach Spanien. Im Besonderen trifft dies auf Henin-Hardenne zu, die seit fast zwei Monaten und der Niederlage im Fedcup-Final gegen Italien keine Partie mehr bestritt.

Wie gewohnt schlugen sich einige Spielerinnen gegen das Saisonende hin mit gesundheitlichen Problemen herum. Trotzdem gehört Hingis nicht zu den Favoritinnen. So erfolgreich sie ihre Rückkehr in den Circuit im Allgemeinen und speziell in der ersten Jahreshälfte gestaltete, so selten waren Siege gegen Spielerinnen, die im Madrider Teilnehmerfeld figurieren; nur vier von 15 solcher Duelle entschied Hingis für sich. Gegen die Gruppengegnerinnen Mauresmo (0:2 Siege), Henin-Hardenne (0:1) und Petrowa (kein Spiel) gewann sie seit ihrem Comeback nie mehr.

«Ich war gegen die Top-Spielerinnen oft nahe dran, habe aber nie ganz durchhalten können», sagte Hingis und mutmasste, dass sie vielleicht zu sehr überrascht war, wie gut sie gegen Mauresmo, Henin-Hardenne und Co. jeweils mithalten konnte. «Dadurch fehlte die Konzentration in den entscheidenden Momenten.»

Dank Hingis sind die WTA-Championships so prominent besetzt wie selten zuvor. Vier frühere Siegerinnen - neben Hingis sind dies die Titelverteidigerin Mauresmo, Clijsters (2002/2003) sowie Scharapowa (2004) - und die drei Triumphatorinnen der Majors in diesem Jahr (Mauresmo/Australian Open und Wimbledon, Henin-Hardenne/French Open, Scharapowa/US Open) kämpfen in Madrid um die letzten Meriten der Saison. Auffälig ist überdies, dass vier von acht Teilnehmerinnen aus Russland stammen.

Dreikampf um die Nummer 1

Im Brennpunkt steht der Dreikampf um Platz 1 im WTA-Ranking zwischen Mauresmo, Scharapowa und Henin-Hardenne. Die (statistisch) besten Chancen, das Jahr auf dem Thron zu beenden, hat die Belgierin. Henin-Hardenne fehlte im vergangenen Jahr an den Championships und kann daher voll punkten. Mauresmo kann derweil bestenfalls den Besitzstand wahren, und Scharapowa muss in ihrem Portefeuille immerhin die 235 Punkte aus der letztjährigen Halbfinal-Qualifikation verteidigen.

Im Gegensatz zu ihren beiden Konkurrentinnen weiss Scharapowa genau, wo sie steht: Sie ist in Top-Form. Die Russin gewann in der zweiten Saisonhälfte 24 von 26 Partien und triumphierte in San Diego, im US Open und zuletzt in Zürich und Linz. Von der Müdigkeit, die zum Jahresende viele Athletinnen befällt, spürt Scharapowa jedenfalls nichts. «Je mehr ich spiele, desto besser fühle ich mich in Form», lautete ihre Botschaft an die Konkurrenz.

Schnyders Ersatzrolle

Ebenfalls nach Madrid geflogen ist Patty Schnyder (WTA 9); die Schweizerin befindet sich als Ersatzspielerin in der Warteschlaufe. Bis jetzt hat (anders als in früheren Jahren) noch keine Spielerin Forfait erklärt. Bereit halten muss sich die Baselbieterin jedoch über den Turnierstart hinaus. Während der gesamten Gruppenphase besteht die Möglichkeit, für eine verletzte Spielerin einspringen zu dürfen.

WTA-Weltrangliste: (6. November 2006:)
1. (1.) Amélie Mauresmo (Fr) 3547. 2. (2.) Maria Scharapowa (Russ) 3532. 3. (3.) Justine Henin-Hardenne (Be) 3473. 4. (4.) Swetlana Kusnezowa (Russ) 2468. 5. (5.) Nadia Petrowa (Russ) 2189. 6. (6.) Kim Clijsters (Be) 2110. 7. (8.) Martina Hingis 1913. 8. (7.) Jelena Dementjewa (Russ) 1875. 9. (9.) Patty Schnyder (Sz) 1659. 10. (10.) Nicole Vaidisova (Tsch) 1391.

11. (11.) Dinara Safina (Russ) 1390. 12. (12.) Jelena Jankovic (Ser) 1211. 13. (13.) Anna Tschakwetadse (Russ) 1144. 14. (14.) Ana Ivanovic (Ser) 1053. 15. (15.) Francesca Schiavone (It) 1032. 16. (16.) Anastasia Myskina (Russ) 1000. 17. (19.) Marion Bartoli (Fr) 988. 18. (17.) Daniela Hantuchova (Tsch) 986. 19. (18.) Lindsay Davenport (USA) 980. 19. (19.) Marion Bartoli (Fr) 923. 20. (20.) Anna-Lena Grönefeld (De) 922.

Ferner: 113. (114.) Emmanuelle Gagliardi 261. 120. (120.) Timea Bacsinszky 250. 272. (273.) Gaëlle Widmer 88.

(von Stefan Wyss, Madrid/Si)

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