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Viertelfinal in Wimbledon
Historisches Schweizer Duell im Viertelfinal
publiziert: Dienstag, 1. Jul 2014 / 16:05 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Jul 2014 / 07:27 Uhr
Federer ist weiter.
Erstmals stehen mit Roger Federer und Stan Wawrinka zwei Schweizer in den Wimbledon-Viertelfinals - und heute (ca. 17.00 Uhr) treffen sie aufeinander. Sensationell ausgeschieden ist hingegen Rafael Nadal gegen die Weltnummer 144 Nick Kyrgios.
Das Duell zwischen der Schweiz und Spanien endete mit einem klaren 2:0-Erfolg. Roger Federer war in seinem zwölften Wimbledon-Achtelfinal gegen Tommy Robredo (ATP 22) nie in Gefahr, erstmals als Verlierer vom Platz zu müssen. Der siebenfache Champion und 17-fache Grand-Slam-Sieger brauchte gegen die Weltnummer 22 nur gerade 94 Minuten zum 6:1, 6:4, 6:4. Wawrinka qualifizierte sich dank eines 7:6, 7:6, 6:3-Sieges gegen Linkshänder Feliciano Lopez (ATP 26) erstmals für einen Viertelfinal beim wichtigsten Tennisturnier des Jahres.
Wawrinka ist erst der fünfte Schweizer nach Hector Fisher (1925), Max Ellmer (1938), Heinz Günthardt (1985) und Federer, der in Wimbledon in den prestigeträchtigen «Klub der letzten acht» eintritt. Dass er da gleich auf einen Landsmann trifft, nimmt er gelassen. «Das ist sehr speziell, denn er hat hier so viel gewonnen», freut er sich auf das Duell. «Das wird sicher Spass machen.» Dank des Finalsiegs über Federer in Monte Carlo am Ostersonntag, als er nach elf verlorenen Partien wieder einmal gewann, glaubt er noch etwas mehr an seine Chance. «Das gibt mir natürlich Vertrauen», sagte er. «Aber auf Rasen ist es schon etwas ganz Anderes als auf Sand.»
Auch Federer freut sich. «Ich bin selber gespannt», verriet er. «Stan spielt in diesem Jahr super, aber der Belag müsste mir helfen.» Kein anderer aktiver Spieler hat auf Rasen häufiger gewonnen als Federer. «Hier kann ich Stan vielleicht sogar noch etwas überraschen, in dem ich mit mehr oder weniger Risiko spiele. Auf Sand ist der Rhythmus eher vorgegeben.» Viele Geheimnisse gibt es aber angesichts von 15 Partien (13:2 Siege für Federer) und unzähligen gemeinsamen Trainings nicht mehr.
Federer sieht das Positive
Federer betont vor allem den positiven Aspekt für das helvetische Tennis. «Es ist super, dass zwei Schweizer im Viertelfinal stehen», betonte er. «Und sicher einer im Halbfinal.» Da kennt er sich ja bestens aus, Wawrinka hingegen betritt Neuland. Erfahrungen auf dem Centre Court konnte er hingegen 2009 in seinem - in fünf packenden Sätzen - verlorenen Achtelfinal gegen Andy Murray sammeln.
Die Form stimmt bei beiden Schweizern, wie sie gestern gezeigt haben. Federers erster Satz war schon nach 22 Minuten vorbei. Im zweiten Durchgang (kein Punktverlust bei eigenem Aufschlag!) reichte dem 32-jährigen Weltranglistenvierten ein Break ebenso wie im dritten und letzten. Erst beim Stand von 5:4 musste er seinem Gegner den ersten und einzigen Breakball zugestehen. Robredo konnte noch zwei Matchbälle abwehren, ehe nach 94 Minuten Feierabend war. Federer revanchierte sich damit deutlich für die Niederlage gegen den Spanier vergangenes Jahr am US Open, ebenfalls in der Runde der letzten 16. In Wimbledon hat er in diesem Jahr noch kein Aufschlagspiel - und auch keinen Satz - abgeben müssen.
Einen härteren Brocken musste Davis-Cup-Partner Stan Wawrinka aus dem Weg räumen - und das tat er mit Bravour. In seinen zehn Sätzen in den ersten drei Runden hatte Feliciano Lopez nicht weniger als sieben Tiebreaks gespielt - und sechs davon gewonnen. Umso wichtiger war es für die Weltnummer 3, diese Kurzentscheidungen für sich zu entscheiden. Im ersten Satz tat er dies mit einem perfekten Tiebreak, im zweiten mit etwas Glück und nach vier abgewehrten Satzbällen mit 9:7.
Mit der 2:0-Satzführung war eine Vorentscheidung gefallen. «Der Gewinn der beiden Tiebreaks war enorm wichtig», bestätigte Wawrinka danach. Im dritten Satz gelang ihm noch das einzige Break der gesamten Partie zum 5:3.
Nadal von Teenager ausgetrickst
Auch sonst war in Wimbledon gestern ein Schweizer Tag. Rafael Nadal schied im Achtelfinal aus, so dass der Sieger des Schweizer Duells im Halbfinal nicht auf die Weltnummer 1 treffen kann. Der Spanier unterlag dem 19-jährigen Australier Nick Kyrgios (ATP 144!) 6:7 (5:7), 7:5, 6:7 (5:7), 3:6. Nadal ist die erste Nummer 1 der Welt seit 1992, die bei einem Grand-Slam-Turnier gegen einen Spieler ausserhalb der Top 100 verlor. Kyrgios hatte sich erst durch seinen Sieg am Challenger-Turnier in Nottingham eine Wild Card für Wimbledon gesichert.
Der Australier schlug in knapp drei Stunden 37 Asse. Nadal hatte darauf keine Antwort, agierte über weite Strecken zu passiv und beging auch ungewohnt viele Fehler. «Ich habe es nicht geschafft, seinen Service zu lesen», gab Nadal zu. «Aber ich habe mein Bestes versucht.» Der zweifache Champion (2008, 2010) hat auf dem heiligen Rasen nun seit 2011 nie mehr die Viertelfinals erreicht.
Kyrgios ist mit 19 Jahren der jüngste Viertelfinalist in Wimbledon, seit Landsmann Bernard Tomic dieses Kunststück 2011 18-jährig gelang. Lange feiern kann er nicht: Bereits am Mittwoch spielt er gegen den Kanadier Milos Raonic (ATP 9). Dieser qualifizierte sich am «Canada Day» als erster Kanadier seit 1912 (!) für die Runde der letzten acht.
Resultate:
Wimbledon. All England Championships (38,08 Mio. Franken/Rasen). Männer. Achtelfinals: Roger Federer (Sz/4) s. Tommy Robredo (Sp/23) 6:1, 6:4, 6:4. Stan Wawrinka (Sz/5) s. Feliciano Lopez (Sp/19) 7:6 (7:5), 7:6 (9:7), 6:3. Nick Kyrgios (Au) s. Rafael Nadal (Sp/2) 7:6 (7:5), 5:7, 7:6 (7:5), 6:3. Milos Raonic (Ka/8) s. Kei Nishikori (Jap/10) 4:6, 6:1, 7:6 (7:4), 6:3. - Viertelfinal-Tableau: Djokovic (1) - Cilic (26), Murray (3) - Dimitrov (11); Wawrinka (5) - Federer (4), Raonic (8) - Kyrgios.
Frauen. Achtelfinals: Simona Halep (Rum/3) s. Sarina Dijas (Kas) 6:3, 6:0. Angelique Kerber (De/9) s. Maria Scharapowa (Russ/5) 7:6 (7:4), 4:6, 6:4. Sabine Lisicki (De/19) s. Jaroslawa Schwedowa (Kas) 6:3, 3:6, 6:4.
Viertelfinals: Lucie Safarova (Tsch/23) s. Jekaterina Makarowa (Russ/22) 6:3, 6:1. - Halbfinal-Tableau: Bouchard (13)/Kerber (9) - Halep (3)/Lisicki (19); Safarova (23) - Kvitova (6)/Zahlavova Strycova.
Doppel. 2. Runde: Stefanie Vögele/Kristina Barrois (Sz/De) s. Serena Williams/Venus Williams (USA/8) 3:0 w.o. (Schwindelgefühle bei Serena Williams).
Mixed. 2. Runde: Bruno Soares/Martina Hingis (Br/Sz/13) s. Nicholas Monroe/Zhang Shuai (USA/China) 6:1, 6:1. Martin Klizan/Belinda Bencic (Slk/Sz) s. Alexander Peya/Abigail Spears (Ö/USA/3) 6:4, 6:2.
Wawrinka ist erst der fünfte Schweizer nach Hector Fisher (1925), Max Ellmer (1938), Heinz Günthardt (1985) und Federer, der in Wimbledon in den prestigeträchtigen «Klub der letzten acht» eintritt. Dass er da gleich auf einen Landsmann trifft, nimmt er gelassen. «Das ist sehr speziell, denn er hat hier so viel gewonnen», freut er sich auf das Duell. «Das wird sicher Spass machen.» Dank des Finalsiegs über Federer in Monte Carlo am Ostersonntag, als er nach elf verlorenen Partien wieder einmal gewann, glaubt er noch etwas mehr an seine Chance. «Das gibt mir natürlich Vertrauen», sagte er. «Aber auf Rasen ist es schon etwas ganz Anderes als auf Sand.»
Auch Federer freut sich. «Ich bin selber gespannt», verriet er. «Stan spielt in diesem Jahr super, aber der Belag müsste mir helfen.» Kein anderer aktiver Spieler hat auf Rasen häufiger gewonnen als Federer. «Hier kann ich Stan vielleicht sogar noch etwas überraschen, in dem ich mit mehr oder weniger Risiko spiele. Auf Sand ist der Rhythmus eher vorgegeben.» Viele Geheimnisse gibt es aber angesichts von 15 Partien (13:2 Siege für Federer) und unzähligen gemeinsamen Trainings nicht mehr.
Federer sieht das Positive
Federer betont vor allem den positiven Aspekt für das helvetische Tennis. «Es ist super, dass zwei Schweizer im Viertelfinal stehen», betonte er. «Und sicher einer im Halbfinal.» Da kennt er sich ja bestens aus, Wawrinka hingegen betritt Neuland. Erfahrungen auf dem Centre Court konnte er hingegen 2009 in seinem - in fünf packenden Sätzen - verlorenen Achtelfinal gegen Andy Murray sammeln.
Die Form stimmt bei beiden Schweizern, wie sie gestern gezeigt haben. Federers erster Satz war schon nach 22 Minuten vorbei. Im zweiten Durchgang (kein Punktverlust bei eigenem Aufschlag!) reichte dem 32-jährigen Weltranglistenvierten ein Break ebenso wie im dritten und letzten. Erst beim Stand von 5:4 musste er seinem Gegner den ersten und einzigen Breakball zugestehen. Robredo konnte noch zwei Matchbälle abwehren, ehe nach 94 Minuten Feierabend war. Federer revanchierte sich damit deutlich für die Niederlage gegen den Spanier vergangenes Jahr am US Open, ebenfalls in der Runde der letzten 16. In Wimbledon hat er in diesem Jahr noch kein Aufschlagspiel - und auch keinen Satz - abgeben müssen.
Einen härteren Brocken musste Davis-Cup-Partner Stan Wawrinka aus dem Weg räumen - und das tat er mit Bravour. In seinen zehn Sätzen in den ersten drei Runden hatte Feliciano Lopez nicht weniger als sieben Tiebreaks gespielt - und sechs davon gewonnen. Umso wichtiger war es für die Weltnummer 3, diese Kurzentscheidungen für sich zu entscheiden. Im ersten Satz tat er dies mit einem perfekten Tiebreak, im zweiten mit etwas Glück und nach vier abgewehrten Satzbällen mit 9:7.
Mit der 2:0-Satzführung war eine Vorentscheidung gefallen. «Der Gewinn der beiden Tiebreaks war enorm wichtig», bestätigte Wawrinka danach. Im dritten Satz gelang ihm noch das einzige Break der gesamten Partie zum 5:3.
Nadal von Teenager ausgetrickst
Auch sonst war in Wimbledon gestern ein Schweizer Tag. Rafael Nadal schied im Achtelfinal aus, so dass der Sieger des Schweizer Duells im Halbfinal nicht auf die Weltnummer 1 treffen kann. Der Spanier unterlag dem 19-jährigen Australier Nick Kyrgios (ATP 144!) 6:7 (5:7), 7:5, 6:7 (5:7), 3:6. Nadal ist die erste Nummer 1 der Welt seit 1992, die bei einem Grand-Slam-Turnier gegen einen Spieler ausserhalb der Top 100 verlor. Kyrgios hatte sich erst durch seinen Sieg am Challenger-Turnier in Nottingham eine Wild Card für Wimbledon gesichert.
Der Australier schlug in knapp drei Stunden 37 Asse. Nadal hatte darauf keine Antwort, agierte über weite Strecken zu passiv und beging auch ungewohnt viele Fehler. «Ich habe es nicht geschafft, seinen Service zu lesen», gab Nadal zu. «Aber ich habe mein Bestes versucht.» Der zweifache Champion (2008, 2010) hat auf dem heiligen Rasen nun seit 2011 nie mehr die Viertelfinals erreicht.
Kyrgios ist mit 19 Jahren der jüngste Viertelfinalist in Wimbledon, seit Landsmann Bernard Tomic dieses Kunststück 2011 18-jährig gelang. Lange feiern kann er nicht: Bereits am Mittwoch spielt er gegen den Kanadier Milos Raonic (ATP 9). Dieser qualifizierte sich am «Canada Day» als erster Kanadier seit 1912 (!) für die Runde der letzten acht.
Resultate:
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Frauen. Achtelfinals: Simona Halep (Rum/3) s. Sarina Dijas (Kas) 6:3, 6:0. Angelique Kerber (De/9) s. Maria Scharapowa (Russ/5) 7:6 (7:4), 4:6, 6:4. Sabine Lisicki (De/19) s. Jaroslawa Schwedowa (Kas) 6:3, 3:6, 6:4.
Viertelfinals: Lucie Safarova (Tsch/23) s. Jekaterina Makarowa (Russ/22) 6:3, 6:1. - Halbfinal-Tableau: Bouchard (13)/Kerber (9) - Halep (3)/Lisicki (19); Safarova (23) - Kvitova (6)/Zahlavova Strycova.
Doppel. 2. Runde: Stefanie Vögele/Kristina Barrois (Sz/De) s. Serena Williams/Venus Williams (USA/8) 3:0 w.o. (Schwindelgefühle bei Serena Williams).
Mixed. 2. Runde: Bruno Soares/Martina Hingis (Br/Sz/13) s. Nicholas Monroe/Zhang Shuai (USA/China) 6:1, 6:1. Martin Klizan/Belinda Bencic (Slk/Sz) s. Alexander Peya/Abigail Spears (Ö/USA/3) 6:4, 6:2.
(bert/Si)
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