Nach Höhle jetzt auch Spital verlassen
Höhlendrama endete glücklich - Gerettete wieder zu Hause
publiziert: Sonntag, 20. Mai 2001 / 16:23 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 20. Mai 2001 / 20:36 Uhr
Goumois - Das Höhlen-Drama im Jura hat am Samstagabend ein glückliches Ende genommen. Nach fast 75 Stunden wurden die acht eingeschlossenen Schweizer unverletzt aus der Höhle von Goumois geborgen. Nach einer Nacht im Spital reisten sie heim nach Zürich.
«Sie weisen nur kleine Verletzungen wie Prellungen und
Schürfungen auf», sagte der Chefarzt des Spitals Delsberg JU, Alain
Kocher, am Sonntag. Psychologische Betreuung wird jedoch nötig
sein, um die drei Tage in Feuchtigkeit und Finsternis
aufzuarbeiten.
«Der schwierigste Moment war, als wir uns bewusst wurden, dass wir eingesperrt waren», sagte einer der Geretteten nach dem Eintreffen im Spital. Mit Aerobic, Spielen und Singen hätten sie die Zeit verbracht. Geschlafen hätten sie kaum.
Vom Wasser überrascht
Die sieben Studierenden der Zürcher Hochschule für Soziale Arbeit und ihre Leiterin waren am Mittwochnachmittag in die Höhle von «Bief Parou» eingestiegen und vom Wasser überrascht worden. Erst am Freitagmorgen fanden Taucher die acht Eingeschlossenen.
Ihre Rettung verzögerte sich wegen des langsamen Abfliessens des Wasser immer wieder. Die Rettungskräfte, zeitweise bis zu 300, wollten die acht mit dem Kopf über Wasser herausholen. Einen Tauchgang wollten sie den unter Schock Stehenden nicht zumuten. Mit Decken und Nahrung wurden sie versorgt und medizinisch betreut.
Plötzlich gings schnell
Plötzlich ging es jedoch ganz schnell. Am Samtag um 18.30 Uhr verkündete der Präfekt der Region Doubs, Alain Gehin, dass man das Abfliessen habe beschleunigen können. Eine Sprengung und eine zusätzliche Pumpe liessen den Pegel rasch sinken.
Um 20 Uhr schliesslich konnte die Gruppe fast trockenen Fusses und aus eigener Kraft der Grotte entkommen. Sie hätten gelächelt, berichtete Konsul Peter Oberhänsli, der den Ausstieg beobachtete.
Nach einer Aufwärmmassage und einem ersten Zusammentreffen mit den Angehörigen wurden sie in acht Ambulanzen mit Blaulicht und unter Hupkonzert ins Spital von Delsberg gebracht.
Frage nach Verantwortung
Damit war das Abenteuer von Goumois noch nicht ganz am Ende. Die Aufräumarbeiten beschäftigten die Rettungskräfte den ganzen Sonntag. Offen bleibt zudem die Frage nach der Verantwortung. Die Studenten hatten die Höhlentour bei Altamira in Bettingen BS, einem Anbieter für «Erlebnispädagogik», gebucht.
Ein Sprecher der französischen «Spéléo-Secours» bezeichnete das Verhalten der Höhlenwanderer als «reichlich leichtsinnig». Nach den starken Regenfällen der letzten Tage hätte die Gruppe ohne Höhlenerfahrung und ohne geeignete Ausrüstung nicht hinabsteigen dürfen.
Laut Präfekt Gehin wurden im April vier mal so viele Niederschläge als in den vergangenen Jahren registiert. Die Höhle wurde dieses Jahr bereits dreimal überflutet.
Astronomische Kosten
Offen ist auch, wer die Kosten für die Rettungsarbeiten übernimmt. Gemäss Konsul Oberhänsli werden es «astronomische Summen» sein. Doch sei dies sekundär, schliesslich habe ein französischer Höhlenforscher gesagt: «Vielleicht müssen eines Tages Schweizer Höhlenforscher französische Kollegen retten.»
«Der schwierigste Moment war, als wir uns bewusst wurden, dass wir eingesperrt waren», sagte einer der Geretteten nach dem Eintreffen im Spital. Mit Aerobic, Spielen und Singen hätten sie die Zeit verbracht. Geschlafen hätten sie kaum.
Vom Wasser überrascht
Die sieben Studierenden der Zürcher Hochschule für Soziale Arbeit und ihre Leiterin waren am Mittwochnachmittag in die Höhle von «Bief Parou» eingestiegen und vom Wasser überrascht worden. Erst am Freitagmorgen fanden Taucher die acht Eingeschlossenen.
Ihre Rettung verzögerte sich wegen des langsamen Abfliessens des Wasser immer wieder. Die Rettungskräfte, zeitweise bis zu 300, wollten die acht mit dem Kopf über Wasser herausholen. Einen Tauchgang wollten sie den unter Schock Stehenden nicht zumuten. Mit Decken und Nahrung wurden sie versorgt und medizinisch betreut.
Plötzlich gings schnell
Plötzlich ging es jedoch ganz schnell. Am Samtag um 18.30 Uhr verkündete der Präfekt der Region Doubs, Alain Gehin, dass man das Abfliessen habe beschleunigen können. Eine Sprengung und eine zusätzliche Pumpe liessen den Pegel rasch sinken.
Um 20 Uhr schliesslich konnte die Gruppe fast trockenen Fusses und aus eigener Kraft der Grotte entkommen. Sie hätten gelächelt, berichtete Konsul Peter Oberhänsli, der den Ausstieg beobachtete.
Nach einer Aufwärmmassage und einem ersten Zusammentreffen mit den Angehörigen wurden sie in acht Ambulanzen mit Blaulicht und unter Hupkonzert ins Spital von Delsberg gebracht.
Frage nach Verantwortung
Damit war das Abenteuer von Goumois noch nicht ganz am Ende. Die Aufräumarbeiten beschäftigten die Rettungskräfte den ganzen Sonntag. Offen bleibt zudem die Frage nach der Verantwortung. Die Studenten hatten die Höhlentour bei Altamira in Bettingen BS, einem Anbieter für «Erlebnispädagogik», gebucht.
Ein Sprecher der französischen «Spéléo-Secours» bezeichnete das Verhalten der Höhlenwanderer als «reichlich leichtsinnig». Nach den starken Regenfällen der letzten Tage hätte die Gruppe ohne Höhlenerfahrung und ohne geeignete Ausrüstung nicht hinabsteigen dürfen.
Laut Präfekt Gehin wurden im April vier mal so viele Niederschläge als in den vergangenen Jahren registiert. Die Höhle wurde dieses Jahr bereits dreimal überflutet.
Astronomische Kosten
Offen ist auch, wer die Kosten für die Rettungsarbeiten übernimmt. Gemäss Konsul Oberhänsli werden es «astronomische Summen» sein. Doch sei dies sekundär, schliesslich habe ein französischer Höhlenforscher gesagt: «Vielleicht müssen eines Tages Schweizer Höhlenforscher französische Kollegen retten.»
(kil/sda)
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