Eagleburger-Kommission startet weltweite Informationskampagne:

Holocaust- Versicherungspolicen: Ansprüche jetzt anmelden

publiziert: Dienstag, 15. Feb 2000 / 21:07 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Feb 2000 / 21:56 Uhr

Washington/Bern - Die Eagleburger-Kommission ruft Holocaust- Überlebende und Erben von Opfern auf, Ansprüche auf nicht ausbezahlte Versicherungspolicen aus dem Zweiten Weltkrieg anzumelden. Die gebührenfreie Telefonnummer für anspruchsberechtigte in der Schweiz: 0800 834 503

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Weiterführende Links zur Meldung:

Holocaust-Versicherungspolicen
Alle Informationen für Anspruchsberechtigte.
www.icheic.org

«Es ist unsere unmittelbare Verantwortung, Versicherungs- ansprüche auszuzahlen, die Opfern des Holocaust überall auf der Welt zustehen», erklärte der Vorsitzende der Internationalen Kommission für Versicherungsansprüche aus der Zeit des Holocaust (ICHEIC), der frühere US-Aussenminister Lawrence Eagleburger, am Dienstag in Washington.

Aus diesem Grunde lanciert die ICHEIC eine weltweite Informationskampagne über nicht ausbezahlte Lebens-, Ausbildungs- und Aussteuer-Policen aus der Zeit zwischen 1920 und 1945. Mehrere Versicherungen hatten sich nach dem Zweiten Weltkrieg geweigert, Policen von Holocaust-Opfern an Erben auszuzahlen, und als Beweis
Die in der ICHEIC vertretenen Versicherungen Zürich, Winterthur, Allianz, Generali und Axa mit ihren Tochterfirmen hätten nun vereinbart, weniger strenge Masstäbe anzulegen, um der Komplexität der Ansprüche gerecht zu werden, heisst es in einer Pressemitteilung der Kommission.

Kampagne in 70 Ländern
Die Informationskampagne läuft in den nächsten vier Monaten in 70 Ländern Amerikas, Europas, der früheren Sowjetunion und in Israel. Sie umfasst weitere Pressekonferenzen und zeitlich gestaffelte Zeitungsinserate mit Anmeldetalons zur Anforderung von Unterlagen.
Ausserdem wurden laut Eagleburger 10 000 jüdische Organisationen und Holocaust-Überlebenden-Verbände über die Massnahmen informiert und gebeten, bei der Suche nach Berechtigten mitzuwirken. Für Anspruchsteller werden kostenlose Informations-Telefonlinien, besondere Poststellen sowie mehrsprachige Websites im Internet eingerichtet.
Die zur ICHEIC gehörenden Versicherungen haben für die Prüfung der Ansprüche ein unabhängiges Verfahren entwickelt. Dieses erlaubt es, relevante Aufzeichnungen und Archive zu überprüfen.
Ansprüche an Versicherungen, die nicht der Kommission angehören, werden zur Prüfung an die entsprechenden Unternehmen weitergeleitet. Ein separater humanitärer Fonds, den die beteiligten Versicherungen gründen, wird die Ansprüche aus Policen nicht mehr existierender Gesellschaften überprüfen und allenfalls entschädigen. Auch eine unabhängige Beschwerdeinstanz wird eingerichtet.

Versicherungen unterstützen Kampagne
Die der ICHEIC angehörenden Versicherungen unterstützen die von Eagleburger lancierte Informationskampagne. Sie sei ein wichtiger Schritt zur Klärung des Problems der nicht ausbezahlten Policen von Holocaust-Opfern, heisst es in einer Erklärung der Versicherungen. Sie verpflichten sich zu einer fairen und gerechten Erfüllung des Anspruchsverfahrens.
Bobby Brown, Vertreter Israels in der ICHEIC, sprach von einem «moralischen und materiellen Sieg» und einer «Korrektur einer verleugneten Geschichte». Ausser den Versicherungen und Israel gehören auch jüdische Organisationen und amerikanische Versicherungsaufseher der 1998 gegründeten Eagleburger-Kommission an.

Anspruchsteller aus der Schweiz können sich an die gebührenfreie Telefonnummer 0800 834 503 wenden, oder an die ICHEIC, PO Box 1163, Wall Street Station, New York, NY 10268, USA, schreiben.

(ba/sda)

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