Holyfield: «Wenn Gott will, sterbe ich im Ring»

publiziert: Samstag, 13. Okt 2007 / 08:00 Uhr / aktualisiert: Samstag, 13. Okt 2007 / 10:25 Uhr

Evander Holyfield will fünf Tage vor seinem 45. Geburtstag zum fünften Mal Schwergewichts-Weltmeister werden. In Moskau fordert der Amerikaner am Samstag ab 21.00 Uhr MESZ den 32-jährigen russischen WBO-Titelträger Sultan Ibragimow heraus.

Evander Holyfield überzeugt nicht nur körperlich, sondern auch mit einem unglaublichen Kämpferherz.
Evander Holyfield überzeugt nicht nur körperlich, sondern auch mit einem unglaublichen Kämpferherz.
Austragungsort ist die Chodynka-Arena, wo im Frühjahr die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft mehrere WM-Spiele bestritt.

Evander Holyfield, der 1990 seinen ersten WM-Titel mit einem K.o.-Sieg gegen James Buster Douglas holte, wäre indes nicht der älteste Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten.

George Foreman war 45 Jahre und 10 Monate alt, als er im November 1994 seinen damals über 18 Jahre jüngeren amerikanischen Landsmann Michael Moorer in Las Vegas sensationell durch K.o. in der 10. Runde als WBA- und IBF-Weltmeister ablöste.

«The Real Deal»

Im Schwergewicht hat sich in den letzten Jahren die Macht von den USA nach Osteuropa verlagert. Sultan Ibragimow hatte zuletzt den New Yorker Shannon Briggs als WBO-Weltmeister abgelöst.

Und eigentlich hätte Ibragimow einen Titelvereinigungskampf gegen den ebenfalls eben erst neu gekrönten WBA-Champion Ruslan Tschagajew (Usb/WM-Bezwinger von Nikolai Walujew) bestreiten wollen.

Doch Tschagajew sagte wegen einer Hepatitis ab, worauf man sich in Russland sofort an die «letzte amerikanische Hoffnung» erinnerte.

Obwohl von vielen als Auslaufmodell bezeichnet, ist Holyfield eben auch in Russland noch immer ein bekannter Name, eine Zugnummer und damit gemäss seinem Ringnamen ein echtes Geschäft («The Real Deal»).

Vom Titelhalter bewundert

«Als Kind habe ich seine WM-Kämpfe gesehen. Ich bewunderte ihn. Jetzt habe ich die Chance, gegen eine Legende zu boxen. Im Ring aber werde ich vergessen, dass er eine Legende ist», sagt Ibragimow. Der Olympia-Finalist von Sydney 2000 (Niederlage gegen Kubas Idol Felix Savon) ist in 21 Profikämpfen noch unbesiegt.

Viele machen sich ernsthafte Sorgen um die Gesundheit von Holyfield, der vor ein paar Jahren in seinem Heimatland aus medizinischen Gründen auch kurzzeitig aus dem Verkehr gezogen worden war.

Solche Bedenken hatte es aber schon im November 1996 vor Holyfields erstem (WM-)Kampf gegen Mike Tyson gegeben - damals siegte Holyfield entgegen allen Prognosen durch technischen K.o. in Runde 11.

«Als eine gewisse Respektlosigkeit werte ich diese Gesundheitsdiskussion schon», sagt Holyfield, der zwar nicht mehr die Trainingsumfänge von früher verkraftet, aber noch immer als extrem trainingsfleissig gilt und austrainierter wirkt als Titelverteidiger Ibragimow.

Holyfields Kämpferherz

In den letzten Kämpfen hinterliess der elffache Vater Holyfield einen durchaus soliden Eindruck. Und alleine Holyfields Kämpferherz ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.

«Aufgeben? Ich? Niemals. Dann sterbe ich lieber im Ring, wenn es Gott so möchte», sagt Holyfield, dessen Boxerhose seit Urzeiten den Schriftzug «Warrior» (Krieger) trägt.

Holyfield, der als Amateur bei Olympia 1984 in Los Angeles die Bronzemedaille im Halbschwergewicht gewann, schlug so gut wie alle bedeutenden Schwergewichtler seiner Epoche (Mike Tyson, Riddick Bowe oder die damaligen Altmeister George Foreman und Larry Holmes).

Weltmeister aller Boxverbände

«Boxen des Geldes wegen ist nicht meine Hauptmotivation. Selbst wenn mir morgen jemand eine Milliarde Dollar gäbe, würde ich weiterboxen», sagt Holyfield, der bislang im Ring 205 Millionen Dollar verdiente.

Holyfields Ziel ist es, noch einmal Weltmeister aller bedeutenden Boxverbände zu werden. So wie 1990, als er James Buster Douglas in der dritten Runde k.o. schlug und sich die Gürtel nach WBC-, WBA- und IBF-Version umhängen konnte.

«Von diesem Ziel kann mich keiner abbringen. Meinen Willen kann keiner brechen», sagt der tiefgläubige Holyfield, der für den Fall einer Niederlage im Kampf um den Titel im viertbedeutendsten Weltverband (WBO) den Rücktritt nicht ausschliesst.

(rr/Si)

 
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