Hunderte Tote durch Pipeline-Explosion befürchtet

publiziert: Dienstag, 26. Dez 2006 / 19:31 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 26. Dez 2006 / 22:05 Uhr

Lagos - In der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos sind bei der Explosion einer Ölpipeline nach Schätzungen des Roten Kreuzes Hunderte Menschen ums Leben gekommen.

Diebe sollen die Leitung geöffnet haben.
Diebe sollen die Leitung geöffnet haben.
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Die genaue Zahl der Toten blieb vorerst unklar. Das Rote Kreuz sagte, 269 Menschen seien ums Leben gekommen. Weitere 160 Menschen seien mit Verbrennungen in Spitäler gebracht worden. Man habe alle Leichen geborgen.

Augenzeugen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten die Zahl der Opfer zuvor jedoch auf das Doppelte und mehr geschätzt.

Verzweifelungsschreie

An der Unglücksstelle spielten sich grauenhafte Szenen ab. Die Feuerwehr kämpfte mit löchrigen Schläuchen sechs Stunden lang, um die Brände zu löschen. Der Unglücksort sei mit verkohlten Leichen übersät, sagten die Augenzeugen. Die meisten Opfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Zehntausende Menschen, die zum Ort der Explosion gelaufen waren, schrien vor Entsetzen beim Anblick der Szenerie. Die gewaltigen Rauchschwaden an der Unfallstelle waren noch aus weiter Entfernung zu sehen.

«Grosses Chaos»

Mitarbeiter des Roten Kreuzes registrierten diejenigen, die Angehörige unter den Opfern befürchteten. «Es liegen verbrannte Leichen am Boden, und es kommen immer mehr Menschen, die ihre Verwandten suchen», sagte Oladimeji. «Hier herrscht grosses Chaos.»

Die Explosion ereignete sich in den frühen Morgenstunden. Bewohner sagten, dass eine Gruppe von Benzindieben die Leitung angezapft und bereits 150 000 Liter Benzin in grosse Plastiktanks abgefüllt hatte.

Bevölkerung befüllte Kanister

Später sei eine zweite Diebesbande gekommen und habe die Leitung erneut angebohrt. Zahlreiche Einwohner seien zu der Stelle gekommen, um von der angebohrten Leitung zu profitieren und selbst Kanister zu füllen. Dann habe das Benzin Feuer gefangen und es sei zu einer heftigen Explosion gekommen.

Eine weinende Frau berichtete: «Ein Freund klopfte an unserer Tür und sagte meinem Mann, dass sie Benzin entnehmen. Mein Mann rannte mit zwei Eimern hinaus und nun ist er tot.»

In den vergangenen Jahren sind bei derartigen Unfällen mehr als 1000 Menschen gestorben. Immer wieder versucht die arme Bevölkerung, durch den Diebstahl von Treibstoff den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern.

Benzindiebstahl ist gefährlich

Im Mai starben in Lagos bis zu 200 Menschen bei der Explosion einer Pipeline, als Öl-Diebe ebenfalls Benzin abzapften. Einen besonders schwerwiegenden Vorfall dieser Art gab es 1998 in Jesse im Niger- Delta, als 1082 Menschen bei der Explosion einer Pipeline getötet und hunderte verletzt wurden.

Experten schätzen, dass rund fünf Prozent der Rohölförderung von grossen Verbrecherbanden für den Export abgezweigt werden, die teilweise Kontakte zu Regierung und Militär haben. Lagos ist die grösste Stadt von Nigeria, dem achtgrössten Ölexporteur der Welt.

(fest/sda)

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